bronzene Schiller-Statue daselbst, Amor den Löwen bändigend (im Besitz des deutschen
Kaisers), Christus die Kinder segnend,
Psyche im Begriff, den schlafenden Amor zu erdolchen, die von
Howaldt in Kupfer getriebene kolossale Statue des heil.
Michael
in Lichterfelde bei Berlin, eine sitzende Statue der Kurfürstin Sophie in Herrenhausen, ebenso ausgezeichnet durch
Porträtähnlichkeit und Naturwahrheit wie durch Hoheit und Würde der ganzen Erscheinung und namentlich durch die Behandlung
der Gewandstoffe, und die Komposition der drei
Friese:
Heinrichs des Löwen Wallfahrt nach Palästina, Geschichte von Amor
und Psyche und die Olympischen Spiele, von denen aber nur ein Teil der letztern zur Ausführung kam.
Georg, Landschaftsmaler, geb. 1823 zu Mühlhausen in Thüringen, erlernte 1844-47
die Malerei in Berlin unter Eduard
Biermann, machte dann mehrere Reisen in die Alpengegenden und brachte seitdem aus der Einsamkeit
der Alpenthäler, insbesondere des Ötzthals in Tirol, bisweilen aber auch aus der Mark Brandenburg eine Reihe von Landschaften,
die mit korrekter Zeichnung und scharfer Betonung der Details ein ansprechendes Kolorit verbinden; z. B.:
das Meiringer Thal, Partie bei Winterstall im Ötzthal, Motiv aus Südtirol, der besonders gelungene Hochwald (1867), Kohlenbrenner
am Brocken, die Jungfrau in der Schweiz, Herbstlandschaft (1872), Mühlen im Ötzthal, Partie
am
Fischbach im Sulzthal, Waldlandschaft im Vorharz.
Eduard, Historienmaler, geb. 1818 zu Pleß in Schlesien, machte seine Kunststudien
auf der Akademie in Wien und erlernte unter Kupelwieser die Freskomalerei. Als er 1844 die goldne Medaille und damit eine
Pension für einen Aufenthalt in Rom erhalten hatte, ging er nach Italien und bereiste dann einen großen Teil
von Deutschland, Frankreich und England und dem Orient. In Rom in den Kreis des Hauses Zuccari gezogen, malte er, von Cornelius
und seinem Künstlerkreis angeregt, sein erstes bedeutendes Bild: die Verhaftung der Familie des
Königs Manfred nach der
Schlacht bei Benevent (Belvedere in Wien), das seinen
Ruf begründete, obgleich es in dem ergreifenden
Pathos der Darstellung etwas theatralisch war. 1854 wurde er Direktor der Akademie in Prag und widmete sich dort vorzugsweise
dem Porträt, das er in schlichter, liebenswürdiger Weise behandelte, darunter auch das Bild mit dem Damenflor der Prager
Aristokratie. In Wien beteiligte er sich bei dem Freskenschmuck der Altlerchenfelder Kirche, wo er die
Bilder im
Chor nach Führichs Entwürfen, die im linken Seitenschiff nach eignen Kompositionen (Gestalten des Alten Testaments)
ausführte.
Nachdem er dann noch die ausgezeichneten, oft reproduzierten Bildnisse des Kaiserpaars gemalt hatte, wurde er 1865 als Professor
an die Akademie in Wien berufen und brachte in demselben Jahr sein zweites Hauptbild: den Sieg des Prinzen
Eugen bei Zenta, für die Königsburg in Ofen, eine figurenreiche, mit Lebens- und Gestaltungsgefühl durchgeführte Komposition,
worauf 1868 im neuen Opernhaus die Ausschmückung des Kaisersaals (Hochzeit des Figaro) und der Kaisertreppe,
Schöpfungen von hohem poetischen Reiz, folgten, zuletzt noch die Krönung
Franz Josephs in Ofen, ein
im Stoff schwieriges Ceremonienbild. Seit 1871 ist er Direktor der Gallerie des Belvedere, seit 1867 mit dem Komturkreuz
des
Franz-Joseph-Ordens geschmückt.
John J. (Anmerkung des Editors: Joseph), amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1841 zu
Minster (Ohio), empfing in Cincinnati den ersten Zeichenunterricht, machte ein Jahr lang den amerikanischen
Bürgerkrieg in der Armee der Nordstaaten mit, ging 1865 nach Boston, begann dort das Pastellmalen und begab sich 1872 nach
Europa. In Paris ließ er sich nieder, widmete sich unter
Bonnat der Figurenmalerei und später unter
Daubigny auch der Landschaft,
so daß seine landschaftlichen Bilder gewöhnlich eine reiche Figurenstaffage haben. 1874 kehrte
er nach Boston zurück. Als seine Hauptbilder werden genannt: Mondschein auf der Giudecca in Venedig, Viehherde im November
und der für sein Hauptbild gehaltene Obersee bei Berchtesgaden.
Bildhauer, geboren auf der Insel Mauritius, ging auf Veranlassung des Prinzen von Wales nach Paris, um die Bildhauerkunst
unter Dantan zu erlernen, wo er sich durch seine geistvollen, teils großartigen, teils anmutigen Arbeiten auszeichnete. Später
ließ er sich in Rom nieder. Zu jenen gehört ein jugendlicher Hannibal, der mit einem Adler ringt; zu
diesen der goldne Gürtel (eine nackte Marmorfigur), der kleine Spartaner (Bronze), David (Marmor), die Braut von Abydos,
das Kind im Netz u. a.; ebenso zahlreiche Büsten, z. B. des
Prinzen von Wales, der Miß Florence Hamilton und seiner eignen Gattin.