zeigte schon in früher Jugend ein solches Talent zum Zeichnen, daß der Maler Leopold Schulz ihn in Unterricht nahm. Als
er dann 1845 Schüler der Akademie geworden war, errang er nach wenigen Wochen einen Preis. Aber seine Vermögensverhältnisse
nötigten ihn in den Jahren nach 1848, den Besuch der Akademie zu unterbrechen. Erst 1856 trat eine günstige
Wendung in seiner Entwickelung ein, als er Schüler von Rahl und als solcher diesem Meister ein fast unentbehrlicher Gehülfe
wurde. 1863 wurde er Zeichenlehrer an der protestantischen Realschule in Wien, setzte aber daneben die Ausübung der Malerei
fort.
Als die bedeutendsten seiner monumentalen Schöpfungen nennen wir: die in Wachsfarben gemalten Deckenbilder
im Musikvereinspalast (Apollon mit den Musen und Genien), die Plafondgemälde im großen Saal des «Grand Hôtel»
am Kärntner Ring, im Palais Guttmann (zwölf Monate), in der Stiegenhalle des Tietzschen Hauses am Schottenring (die Grazien
und der Friede), die Fresken im österreichischen Museum, die durch ihre poetische Auffassung und technische
Ausführung zu seinen besten Monumentalbildern gehören, die Wandgemälde im Schloß Hörnstein, die je eine bedeutsame Episode
aus dem Leben des Kaisers Maximilian I. und des Herzogs Leopold behandeln, und vier große Aquarellbilder im Haus des (verstorbenen)
Dichters Mosenthal (die Temperamente), wahre Prachtstücke in der Komposition. 1878 schuf er den Vorhang
des neu erbauten Theaters in Augsburg mit dem reizenden Bilde des Äsop, der von einer Brunnensäule herab dem Volk seine
Fabeln vorträgt. 1872 wurde er Professor an der Akademie in Wien und gründete auch zur Ausbildung jüngerer Talente in
der Monumentalmalerei eine Privatschule, die bereits bedeutende Erfolge erzielt hat.
Knut, schwed. Illustrator und Genremaler, geb. zu
Säby (Provinz Småland), besuchte 1860 bis 1866 die Akademie in Stockholm und arbeitete dann vier Jahre als Metallgraveur,
Holzschneider und Zeichner, worauf er sich 1870 der Illustration widmete
und hierin bis 1875 zu München
und Leipzig beschäftigt war. Nachdem er sich dann noch ein Jahr unter Knaus in Berlin in der Genremalerei ausgebildet, nahm
er dort seinen Wohnsitz und widmete seine Thätigkeit dem Genre, dem Porträt und der Illustration. Im erstern Fach bringt
er recht gemütliche Scenen aus dem Volksleben, z. B.: nach Mitternacht, Willkommen
(Seefahrers Heimkehr), nach dem Bade, die Berliner Feuerwehr und sub rosa (1880). Außerhalb seiner
Fähigkeiten lag das Bild: Wikings Brautnacht, mit überlebensgroßen Figuren. Zu der Frithjofssage
von Tegnér brachte er zwölf Zeichnungen im Verlag von Fr. Bruckmann in München.
(spr. éllmor), Alfred, irischer Historienmaler, geb. 1815 zu
Clonakilty (Grafschaft Cork), machte seine Studien im Britischen Museum zu London, wurde 1832 Schüler
der dortigen Akademie und stellte 1834 sein erstes Bild: Scene aus einem alten Schauspiel, aus. Dann besuchte er Paris und
München und verweilte zwei Jahre in Rom. 1849 kehrte er nach London zurück, wo er 1856 Mitglied der
Akademie wurde. Sein erstes Werk, das großes Glück machte, war 1844 Rienzi auf dem Forum, wofür er von der Akademie in
Liverpool einen Preis erhielt; noch populärer wurde er durch die mittelst Vervielfältigung verbreitete Erfindung des Strumpfwebstuhls
(1847). Zwischen die beiden letztern fallen die Bilder: Ursprung des Streits zwischen den Guelfen und
den Ghibellinen (1845) und die Ohnmacht der Hero (nach Shakespeares «Viel Lärm
um nichts»),
sodann aus jenen frühern Jahren das Sterbebett Roberts, Königs von Neapel, die Tuilerien am Marie
Antoinette im Tempel, und aus den letzten zehn Jahren besonders Ludwig XIII. und Ludwig XIV., Ophelia,
Maria Stuart und Darnley, Pompeji im Jahr 79, Lucrezia Borgia, die zwei sehr dramatisch behandelten Bilder: Judith und Holofernes,
Columbus in Porto Santo und eine sehr geistreiche Leonore nach Bürger. Leben, Charakter, Ausdruck und kräftiges Kolorit
sind allen
mehr
seinen Bildern eigen; aber die Ausführung ist nicht immer sorgfältig. Er starb Ende Januar 1881.