günstigen Eindruck macht. Zu seinen bedeutendsten Kirchenrestaurationen gehören die der gotischen Frauenkirche zu Eßlingen,
der Kirche in Weil der Stadt und des Domchors zu Rottenburg. Als Schriftsteller machte er sich bekannt durch die Herausgabe
des Chorgestühls im Münster zu Ulm, des Klosters Hirsau und der Stiftskirche zu Wimpfen im Thal. 1865 wurde
er Ehrenmitglied der Akademie in München und 1868 Mitglied der Akademie in Wien.
John Whetton, amerikan. Maler und Illustrator, geb. zu
New York, studierte auf dem dortigen Columbia College, ging 1847 nach Paris, wo er sich zwei Jahre unter Couture weiter bildete,
und zuletzt auf eine Zeitlang nach Düsseldorf. Sein erstes, 1850 ausgestelltes Bild war Peter Stuyvesant
(nach Knickerbockers Geschichte von New York), und als das Gedicht
Longfellows: «The courtship of Miles Standish» erschien,
schuf er danach eine Reihe von acht Illustrationen, die seinen Ruf in diesem Fach begründeten, so daß er zu weitern
Arbeiten dieser Art veranlaßt und einer der beliebtesten Illustratoren wurde. Als seine besten Bilder nennt man: Pachthof
in Neuengland, Love me, love my horse, Lady Jane Gray, Christus heilt die Kranken, der Tod und der Gauner. In den letzten
Jahren, wo er in Saratoga (New York) lebte, stellte er auch mehrere Landschaften aus.
Julius, Genremaler in Berlin, behandelt mit Vorliebe Kostümfiguren aus dem 16. und 17. Jahrh.
mit glücklichem Humor und strenger Charakteristik, wenn auch die Wirkung seiner Bilder noch hart und die Zeichnung manchmal
noch mit zu spitzem Pinsel und manches Nebensächliche zu sehr ausgeführt ist.
Seine bis jetzt gemalten
bedeutendern Bilder sind: ein Lautenspieler, interessante Mitteilung, der Fahnenträger, stille Andacht und vor allen (1877)
der kranke Narr.
KarlLudwigAdolf, Historienmaler, geb. zu Berlin, besuchte die untern Klassen der dortigen
Akademie und ging 1832 nach Düsseldorf, wo er sich unter Schadow durch eine
gediegene künstlerische
und wissenschaftliche Bildung hervorthat. Seine Bilder, aus denen Innigkeit des Gemüts und Reinheit der Phantasie sprechen,
zeigen eine Hinneigung zu der Auffassungsweise
Bendemanns, der ihn auch im Herbst 1838 nach Dresden berief, wo E. sich bei
der Ausführung der großen Wandmalereien im Schloß beteiligte.
Dort wurde er 1846 Professor an der Akademie. Zu seinen besten Bildern, teils religiösen, teils profanen
und romantischen Inhalts, gehören: die Tochter Jephthas (1836), Christus mit Maria und Martha (1837), Tod des provençalischen
Dichters Rudello nach Uhland, Rinaldos und Armidas Trennung, der Traum Dantes, worin ihm Lea und Rahel erscheinen, Karl V.
im Kloster,
Ludwig der Bayer bei
Friedrich dem Schönen, Luther als
Junker Georg im «Schwarzen Bär» zu
Jena (1864, Museum in Leipzig) und die in der Beleuchtung etwas zu effektvolle Auferstehung Christi. Sehr rühmlich sind
auch seine Porträte, z. B. das
LudwigRichters, und viele seiner illustrierenden Zeichnungen.
François Emile, franz. Historienmaler, geb. 1833 zu
Straßburg, wo er den ersten künstlerischen Unterricht von dem Kupferstecher Schüler erhielt. Mit 17 Jahren entschloß
er sich zur Malerei, fand aber bei seinen Eltern eine große Abneigung dagegen und ergriff daher die Architektur. Drei Jahre
später trat er in die Ècole des beaux-arts in Paris und besuchte die Ateliers der Architekten Emile
JacquesGilbert und
Questel, wo er sich zwar im Ornamentenzeichnen, aber nicht im Praktischen Teil der Baukunst hervorthat,
so daß
Robert-Fleury ihm entschieden zur Malerei riet. Hierin wurde er Schüler von Gleyre. Als er aber 1860 sein erstes
Bild ausstellen wollte und dies abgelehnt wurde, ging er entmutigt nach Italien und studierte in seiner
Ratlosigkeit die Meister der verschiedensten Schulen. Nach Paris zurückgekehrt, stellte er 1865 das Bild einer angelnden
Sirene aus, das glänzenden Erfolg hatte und ins Museum zu Straßburg kam (1870 verbrannt). Bald nachher entstand das
Bild:
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mehr
der Eroberer und 1873 die von Theseus verlassene Ariadne (Aquarell, Museum des Luxembourg). Unter seinen übrigen Bildern,
die zwar keine reiche Phantasie verraten, aber wohldurchdacht, mit Sorgfalt durchgeführt und voll Reiz und Anmut sind, nennen
wir noch: denFries im Hôtel Girard, der die Geschichte der Kunst darstellt (1874), die an der Sonne vorübergehende
Venus (1875) und die Musen als Teil eines Deckengemäldes im Palais der Ehrenlegion. Viel Aufsehen erregte 1879 in München
sein Bild: Paris lädt unter den Auspizien der Republik die Nationen zum friedlichen Wettstreit in Kunst und Industrie ein.