Joseph, Bildhauer, geb. zu Legau
(Schwaben), arbeitete sich im Kampf gegen viele Widerwärtigkeiten
vom Steinmetzgesellen durch eigne Kraft und ohne Lehrer zu einem geachteten Künstler empor; denn sein Besuch der Stuttgarter
Kunstschule und später der Ateliers von
Widnmann und
Knabl in München war ein zu kurzer, um dauernden
Einfluß zu üben. Er begann mit Büsten fürstlicher Personen und ging dann zu lebendig aufgefaßten Tiergruppen über,
z. B. der Kampf um den Liebling (Erzguß), dazwischen aber auch Bildwerken, wie ein Eccohomo, eine Mater dolorosa und eine Gruppe: der Waisenschutz. Sein bedeutendstes Werk ist bis jetzt die schöne
Gruppe: Kampf des Pirithoos um Helena und seine neueste Arbeit eine Reliefbüste des Fürsten von Sayn-Wittgenstein für
den
Kaiser von Rußland.
Karl, Bildhauer, geb. zu Kassel, war bis zu seinem 20. Jahr Schüler
der dortigen Akademie, lebte dann ein Jahr in München und vollendete seine Ausbildung unter
Hähnel in
Dresden, unter dessen Leitung er seine ersten Bildwerke schuf, die allgemein gefielen: Bronzestatuetten eines tanzenden Satyrs
und einer tanzenden Bacchantin (beide in der Nationalgallerie in Berlin), die ihm mehrere Medaillen einbrachten. Nachdem
er sich 1870 in Italien aufgehalten hatte, ließ er sich in Dresden nieder und wurde bald mit größern
Aufträgen bedacht, meistens allegorischen Bildwerken, in denen ein durch die wahre Kunst veredelter Realismus herrscht.
Es sind für die neue Gemäldegalerie seiner Vaterstadt Kassel an der Außenseite acht
Karyatiden in Sandstein und für das
herrliche Treppenhaus im Innern acht lebensgroße Statuen der kunstübenden Länder (1879 erst vier aufgestellt),
für das neue Hoftheater in Dresden eine Bacchantin und ein Satyr, für das Innere der Albrechtsburg zu Meißen die Statue
des Kurfürsten
Friedrich des Streitbaren und für das Polytechnikum in Braunschweig die kolossalen Sandsteinstatuen der Kunst
und Wissenschaft, von der Jugend umgeben.
Christ.FrederikEmil, dän. Marinemaler,
geb. zu
Kopenhagen, besuchte 1846-53 die dortige Akademie, bildete sich aber als Marinemaler eigentlich selbständig aus.
Mit Privatunterstützung
bereiste er 1853 Deutschland und Italien, kehrte 1856 zurück, machte aber 1873 noch weitere Reisen nach Italien, Frankreich
und England.
Von seinen trefflichen, meistens in Dänemark gebliebenen Marinen nennen wir nur: Partie
aus Venedig,
Fischer suchen Land während eines
Sturms (1862),
Fischer in einer Jacht.
Karl
PaulThemistoklesvon, Landschaftsmaler, geb. zu Athen, kam schon als zweijähriges
Kind mit seinen Eltern nach Deutschland, wo er bis 1850 lebte; dann zog er mit ihnen nach Konstantinopel und
von da 1857 nach Potsdam, wo er den ersten Unterricht in der Kunst von dem Landschaftsmaler Gust.
Wegener erhielt. Nachdem er 1861-63 Schüler von Oswald
Achenbach gewesen war, bereiste er die Schweiz und Deutschland, konnte
sich aber erst nach dem Krieg von 1870/71, den er als Reserveoffizier im westfälischen Ulanenregiment
mitmachte, völlig der Malerei widmen. Zu diesem Zweck unternahm er größere Reisen durch die europäische und asiatische
Türkei und nach den nördlichsten Gegenden Europas.
Dann ließ er sich in Düsseldorf nieder und brachte die Früchte dieser Reisen in Bildern, die nicht nur landschaftlich
von hohem Wert, sondern auch durch ihre mannigfaltige Staffage von ethnographischem Interesse sind. Dahin
gehören: der Platz bei der
Moschee Jeni Dschami in Stambul und die Chanstraße daselbst (1873), die zuerst 1873 ausgestellten
sechs Landschaften aus Island, die uns alle Schauer des hohen Nordens vorführen, das Nordkap, der Vöringsfoß in Norwegen
und Abend am Bosporus (1875), Brussa in Kleinasien (1876),
Motiv von der norwegischen Küste (1877) u. a.
Karl, Landschaftsmaler, geb. 1834 zu Weimar als Sohn des bekannten Privatsekretärs
von Goethe, durch den die Neigung zur Kunst schon früh in ihm geweckt und belebt wurde. 1849 wurde er Schüler von
Preller,
folgte aber
¶
mehr
nicht dessen idealer Richtung in der Landschaft, sondern widmete sich zunächst der Tiermalerei. Nachdem er sich zu seiner
weitern Ausbildung nach Brüssel begeben hatte, wo er sich aber in der Wahl des Lehrers täuschte, ging er 1856 nach Karlsruhe
ins Atelier von Schirmer und machte später Studienreisen sowohl im südlichen Deutschland und in den
Alpen als im nördlichen Deutschland, in Holstein und auf Rügen sowie in Holland und Belgien. Seine recht schätzbaren Landschaften
zeigen richtige Beobachtung der Natur und große Wahrheit in Auffassung und Stimmung; z. B.:
Rheinebene und Vogesen, Motiv von der Insel Rügen, Landschaft im Charakter von Holstein, Partie am Inn,
Landschaft aus der Lüneburger Heide, Partie am Rhein zwischen Freiburg
und Basel,
Gewitterlandschaft u. a.
Eine Reihe von Stillleben (erlegtes Wild) findet sich von ihm im Jagdschloß Ettersburg bei Weimar.