zurückgekehrt, entwickelte er als Architekt und Lehrer eine reiche Thätigkeit, die nur hin und wieder durch Reisen nach
Petersburg, England und abermals nach Italien unterbrochen wurde. Weder sein erster Versuch, den florentinischen Palaststil
des Bruneleschi und Benedetto da Majano (15. Jahrh.), noch der spätere, die englische Gotik
auf hannoverschen Boden zu verpflanzen, waren von Erfolg gekrönt; doch baute er nach dem Vorbild des
Palastes Riccardi die polytechnische Schule (1835-37), gleichfalls im florentinischen Stil das Zeughaus am Waterlooplatz
(1849 vollendet), das Kadettenhaus, das Provinziallandtagsgebäude (englisch-gotischer Stil) und eine Reihe von bedeutenden
Privatgebäuden.
Adolf, Genremaler, geb. 11. Jan. 1843 zu München als Sohn des
trefflichen Schafmalers Robert E. (gest. 1860), bezog schon ziemlich früh die dortige Akademie und wurde Schüler
von Karl v. Piloty, unter dem er sich zu einem tüchtigen Koloristen ausbildete, dem es dabei an tiefer Auffassung der Gegenstände
und treffender Charakteristik keineswegs fehlt. 1861 debütierte er mit der Pfändung der letzten Kuh,
die durch ihre Einfachheit und ergreifende Wahrheit Glück machte. Später folgten: der vergebliche Versuch, Vorpostenscene,
Lagerschule aus dem Dreißigjährigen Krieg, Einquartierung von Panduren, Liebesgeständnis, verunglückte Musikprobe, verschiedene
Scenen aus dem Volksleben in Oberbayern, der Hochzeitstag, nach der Taufe, Unterricht auf der Zither, die alte Innsbruckerin
mit ihrer Enkelin, der Brauttanz, das sehr innige Tischgebet und das 1879 in München ausgestellte Genrebild:
der erste Rehbock.
Georg, Architekt, geb. 19. April 1819 zu Linden in Mittelfranken, besuchte, um sich
dem Baufach zu widmen, von 1833 an die polytechnische Schule in Nürnberg, kam nachher unter die specielle Leitung
des trefflichen Gotikers v. Heideloff (gest. 1865), dem er bei der
Ausschmückung der Stiftskirche in Stuttgart, bei der Wiederherstellung und dem Neubau der Feste Koburg behülflich war.
Ebenso war er 1840-42 bei
dem von Heideloff erbauten Schloß Liechtenstein bei Reutlingen beschäftigt und in den nächsten
Jahren wiederum in Thüringen bei der Dekoration des von Döbner erbauten Schlosses Landsberg bei Meiningen.
Nachdem er dann etwa zehn Jahre lang für den Württembergischen Altertumsverein thätig gewesen, schmückte er 1855 für
Stüler das Schloß Hohenzollern in Schwaben, restaurierte den gotischen Dom in Erfurt, den Kreuzgang (Übergangsstil) der
Stiftskirche zu Aschaffenburg und die romanische Kirche St. Emmeran in Regensburg. Eine treffliche Publikation
von ihm ist in Chromolithographie «Das Volkamersche Fenster der St. Lorenzkirche
in Nürnberg» (1848). Er ist Professor der Architektur zu Nürnberg.
1) Anton, einer der jüngern Genremaler in Wien, Schüler von Waldmüller, strebt in seinen Bildern,
die den Stempel großer Begabung an sich tragen, nach absoluter Naturwahrheit, läßt sich aber leicht
zu einer allzu großen Produktivität verleiten. Außer dem Genre, worin er sich vorzugsweise in der Darstellung von Kinderscenen
bewegt, z. B. Mutterglück, Morgenschläfchen, Bilderbuch, Kinder im Wald, aber auch größere Bilder, z. B. Zitherspieler,
Husarenattake, vor und nach dem Bad, Maurer auf dem Dach, liefert, kultiviert er mit Glück das Porträt,
z. B. Brustbild des Fürsten Alfred Windischgrätz im Stiftersaal des Künstlerhauses in
Wien.
2) Karl, Landschaftsmaler, geb. 13. Okt. 1821 zu Stuttgart, bildete sich anfangs auf der dortigen
Kunstschule in dem ideal-historischen Stil seines Lehrers Steinkopf (gest. 1861), schlug dann
aber infolge einiger Studienreisen im bayrischen Gebirge, in Italien (Rom), Holland und Frankreich eine
realere Richtung ein. Seine Landschaften sind von großartiger Auffassung, korrekter Zeichnung und glänzendem Kolorit. Dahin
gehören aus den 70er Jahren: Buchenwald mit durchziehender Schafherde (1871, Hauptbild), Waldeingang im Gebirge, Abendstimmung
(1873), ein Hochwald, Waldinneres (1874), endlich 1879 in München:
Kastanienwald in Südtirol und Hammerschmiede im Wald.