Frank (spr. frängk dill'n), engl. Landschaftsmaler, vorzugsweise
in Aquarell, geb. 1823 zu London, besuchte hier die königl. Akademie
unter James Holland und machte später große Reisen in den Orient und nach Japan (1875 und 1876), das er, um die Erinnerung
an die dort im Verschwinden begriffene Kulturepoche zu bewahren, besuchte. Unter seinen auch in ethnographischer
Beziehung interessanten Bildern nennen wir: Abend am Tagus, die
Pyramiden bei Sonnenaufgang, Auswanderer auf dem Nil, der
Nil beim ersten Katarakt, Hof des Hauses des Scheiks Saïd in Kairo. Eine höchst interessante Sammlung von 100 Aquarellen
aus Japan hatte er 1877 in London ausgestellt.
Fritz, Kupferstecher, geb. 1837 zu
Wald bei Solingen, besuchte von 1849 an die Akademie in Düsseldorf und war
1852-56 Schüler Joseph
Kellers. 1856 errichtete er sein eignes Atelier und brachte seitdem eine Reihe von sehr geschätzten
Linienstichen: St. Angelus Custos, nach Mintrop;
Cromwell und seine Anhänger bei Milton, nach Leutze;
Cromwell am Krankenbett seiner Tochter, nach Julius
Schrader;
Adolf Gustav, Landschaftsmaler, geb. zu Wien, besuchte die dortige
Akademie und war bis 1873 Schüler von Alb.
Zimmermann; 1876 zog er nach München. Einen großen Teil seiner Ausbildung als
Landschaftsmaler verdankt er seinen Studienreisen im bayrischen Hochgebirge und in Oberitalien sowie einem längern Aufenthalt
in Istrien und am Adriatischen Meer. Die fast immer trübe Stimmung seiner Bilder, Sumpf-,
Moor-,
Ufer-
und üppig verwachsene Waldmotive, ist mehr koloristisch als echt natürlich; doch haben sie oft großen malerischen Reiz
und kräftigen Farbenton. Die bedeutendsten sind: Waldinneres mit blühendem
Holunder, Waldsumpf bei untergehender
Sonne,
Motiv aus der Ramsau, am
Ufer des Chiemsees (Belvedere in Wien) und andre im Privatbesitz zu Wien, Berlin,
Hamburg und Petersburg.
(spr. dóbbss'n),WilliamCharlesThomas, engl. Historienmaler, geb. 1817 zu Hamburg von englischen
Eltern, mit denen er 1827 nach London zog, wo er seine Studien im Britischen Museum begann, 1836 Schüler der
Akademie wurde und sich der besondern Leitung und Unterstützung Eastlakes erfreute. Nachdem er 1843-45 als Vorsteher der
Zeichenschule in Birmingham gewirkt hatte, ging er zu seiner weitern Ausbildung auf einige Jahre nach Italien und Deutschland.
Er begann mit dem Porträt, ging dann auf kurze Zeit zum
Genre über und betrat 1847 das ernste und religiöse
Fach der Historie, worin er zunächst die in Ausdruck und
Technik sehr gerühmte Klage der hebräischen Mütter brachte.
Seine Bilder dieses Faches sind in durchaus idealem Stil durchgeführt, so: 1853 Tobias und der
Engel, 1855 die Mildthätigkeit
der Dorkas (Tabea,
Apostelgesch. 9, 36;. im Besitz der Königin von
England), Christus als
Knabe im Tempel (1866), ein Bilderbuch (1869), St. Paulus in Philippi (1873), die Camelia
(Aquarell, 1873), die Heimkehr des Vaters (1874), Enkel sind eine Zierde der Großeltern (1875)
u. a. Einige seiner neuesten Arbeiten werden weniger gelobt.
Eugen, Kupferstecher und Radierer, geb. 1834 zu Kaschau in Ungarn,
lernte das Zeichnen bei seinem Oheim, dem Archäologen Henßlmann in Pest, und erhielt dort auch den ersten Unterricht im
Stechen und Radieren. 1852 zog er nach Wien und lernte unter einem Maler, Namens Wolfgang
Böhm, mit dem er auch nach Rom
und später wiederholt nach Paris reiste. In der Kupferstecherkunst, die er von 1868 unter Jakoby in
Wien gründlich erlernte, wurde er vielfach beschäftigt für die archäologische Sektion der Akademie der Wissenschaften,
brachte mehrere radierte Blätter und stach: die Trauer der Juden um Jerusalem, nach Leop.
Horowitz;
das Mittelbild des Vorhangs
der
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Komischen Oper in Wien, nach Laufberger; den Sieg des Prinzen Eugen bei Zenta, nach Engerth; die Familie van Eyck, nach Gonzales
Coques u. a.