Bildern sind aus der ersten Zeit die bedeutendern: die kleinen Liebhaber (Museum in Reims), der letzte Wunsch einer Mutter,
St.
Paul der Eremit (1840,
Kathedrale in Reims), Hinrichtung der Jeanne d'Arc (1841), Auferweckung des Lazarus (1843), Colbert
in Dünkirchen, Martyrium der heil. Eulalia und Katharina von Medici bei Ruggieri (1848),
und aus den letzten Jahren: der Frühling, die Stunde der Befreiung, die Ratschläge des Großvaters, Blaise
Pascal und ein
jüdischer Juwelenhändler. Er gab 1852 eine Biographie
Paul Veroneses heraus.
Rudolfvon, Historienmaler, geb. zu Moskau, bezog 1855 die Akademie
in Dresden, bildete sich dort noch später aus, hielt sich 1863-66 in Italien auf, wohin er wiederholt
zurückkehrte, machte dann noch Studienreisen nach Belgien und England und ließ sich 1866 in Berlin nieder. In seinen Bildern
strebte er anfangs nach strenger Stilisierung mit vorwiegendem Element der Zeichnung, später verband er damit auch ein blühendes
Kolorit und eine reizende Lichtwirkung. Als seine Hauptarbeiten nennen wir mehrere Kartons und Federzeichnungen
aus der antiken Mythologie, z. B.: Fesselung des Prometheus, ferner die siegreiche Germania
und die Entführung der Helena (Nationalgallerie in Berlin). Nicht immer gelungen waren seine Genrebilder.
JanFrederikvan, belg. Landschaftsmaler, geb. 1822 zu
Brüssel, Schüler seines Oheims, des Landschafts- und Tiermalers van de
Sande-Bakhuyzen in Gent, malt
Landschaften aus seiner Heimat, die durch Naturwahrheit, Freiheit des Gefühls und der Stimmung meistens sehr ansprechend
sind;
z. B.: holländisches Meeresufer, waldige Landschaft mit einer Mühle, Waldansicht, holländischer
Busch und
Wiese und mehrere nur «holländische Landschaft» betitelte.
(spr. döwijí),ThéodoreLouis, franz. Maler im militärischen und mythologischen Fach,
geb. zu
Metz, Schüler von
Maréchal daselbst und von
Paul Delaroche in Paris, zeichnete sich viele Jahre durch sehr
gediegene Soldaten- und Schlachtenbilder aus, z. B.: Schlacht bei Kas
Satah in Algerien (1852),
der Kosak (1863), Bivouak im Jahr 1812 (1857, Museum in Bordeaux), der Marabut von Sidi Brahim (1859,
Hauptbild), Ende der Schlacht bei Solferino (1861), Hurra der Kosaken (1867), Mazeppa (1870),
Verwundete bei Gravelotte, Abschied der Soldaten von ihren Offizieren bei
Metz und unter den mythologischen Gegenständen:
Amphitrite, schlafende Bacchantin, Triumph des Bacchus (1878). Er ist Konservator
des Museums in Nancy.
(spr. díckssi),ThomasFrancis, engl. Porträt- und Genremaler, geb. zu
London, zeigte schon früh ein künstlerisches Talent, namentlich im Porträtieren. 1838 erlernte er diese Kunst auf der
Akademie unter Briggs und führte dann neben den Porträten auch häufig ideale Gestalten nach Shakespeare
und ähnlichen Quellen aus, die sich, wie die Porträte, mehr durch höchste Sauberkeit der Malerei als durch tiefe geistige
Auffassung auszeichnen; z. B.: Ophelia, die Gartenscene aus «Romeo und Julie», Kleopatra, Jeanne d'Arc,
die Balltoilette, die rote Reisekappe, Othello und Desdemona, Valentins Liebesbrief (aus «Die
beiden Edelleute von Verona»),
Ahab und Isebel (1877 prämiiert) und Cordelia. - Sein Sohn
Frank D. ist
ein Medailleur, dessen erste Arbeiten (1876-77) zu großen Erwartungen berechtigen.
AntonHeinrich, Genremaler, geboren zu Wiesbaden, zog als
Knabe mit seinen Eltern nach Straßburg
und bildete sich anfangs hier, später bei Pradier in Paris zum Bildhauer aus. Als solcher war er 1852 bis 1855 in
seiner Vaterstadt thätig. Da ihn aber die Malerei mehr anzog, so ging er nach Düsseldorf, wo er unter
Jordan seine Studien
machte. 1858 kehrte er nach Wiesbaden zurück, verweilte dort bis 1863, wo er nach Paris ging und sich
manches von der französischen Malerei aneignete. Als ihn 1870 der Krieg von dort vertrieb, lebte er ein Jahr in der Schweiz
und nahm dann seinen Wohnsitz in Berlin. Sein Hauptfach ist die Darstellung der Kinder- (Anmerkung des Editors: ERGÄNZUNGSSTRICH!)
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mehr
und Bauernwelt, und hierin hat er sich wenigstens beim Publikum durch gesunden Humor und hübsche Kompositionen beliebt gemacht,
wenn auch Zeichnung und Kolorit nicht sehr vollkommen sind. Sein bekanntestes Bild ist der durch den Stich der Brüder Varin
verbreitete Tag vor der Hochzeit (1865), welcher oft als Pendant zu Knaus' goldner Hochzeit gilt. Unter
seinen übrigen Bildern, die ziemlich unbeachtet vorübergingen, erwähnen wir nur: den sehr gelungenen gefehlten Fuchs, Jägerlatein,
der Weihnachtsabend, der Besuch bei der Amme, der erste Ausgang, die vier Jahreszeiten, Leckerbissen (Nationalgallerie in
Berlin), Nur Courage! u. a., bis er 1877 wieder ein recht humoristisches, auch in Zeichnung
und Farbe sehr gelungenes Bild brachte: Brüderchen hier lassen! das ihm seine Popularität wieder erwarb.