franz. Landschaftsmaler, geb. zu Paris, Schüler von
Ingres, bereiste 1837-42 Italien, malt Landschaften, oft mit historischer Staffage, mitunter auch biblische Historienbilder
von trefflicher Zeichnung, aber etwas gesuchter idealer Haltung. Wir nennen unter seinen ältern Bildern: Argus, der die
Io bewacht, Herkules und der nemeïsche Löwe, die Campagna bei Rom und Thal der
Nymphe Egeria, worauf
dann nach seiner Rückkehr aus Italien folgten: der See von Albano, die Meditation, der Kyklop (Museum in Lyon), Narcissus
an der Quelle, Landschaft bei Hyères, Christus am Ölberg, Orestes und die Eumeniden, Martyrium des heil.
Mauritius, Umgegend von Neapel (1859), Joseph von seinen Brüdern verkauft, Auferstehung Christi, Raserei
des Orestes (Museum des Luxembourg), Golf von Neapel, Umgegend von Antibes (1868); unter den nicht landschaftlichen: die
heil. Margarete (in St. Pierre zu Dijon), Christus heilt die Blinden in Jericho (Kirche St. Nicolas
du Chardonnet) und mehrere Bilder für Taufkapellen und für den Lesesaal der kaiserlichen Bibliothek
(1868). 1857 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
2) BlaiseAlexandre, franz. Stilllebenmaler, geb. zu
Paris, Neffe des vorigen, erlernte die Malerei unter
Flandrin und später unter
Bouguereau, indem er sich fast ausschließlich
dem Stillleben widmete, worin er besonders in der Wiedergabe der verschiedenen Metalle, der Goldschmied-
und Glaswaren, der Teppiche und andrer Stoffe im Arrangement und noch mehr in der Nachahmung der Wirklichkeit das Höchste
leistet, so daß man die Gegenstände greifen zu können glaubt; weniger gelungen ist die Nachahmung der Früchte. Eins seiner
frühesten Bilder (1859) ist die Amethystvase des 16. Jahrh. im Museum
des Luxembourg, sodann ein Gefäß aus Bergkrystall aus dem 16. Jahrh., ein Geldbeutel
Heinrichs II. (1863), ein alter Birnbaum
(1875), Thee in einem Künstlerzimmer, der
Helm und Schild Karls IX., der Sporn Karls d. Gr., ein Karabiner des 16. Jahrh.,
die Krone der
Könige von Frankreich und ähnliche Gegenstände. 1878 erhielt er das Kreuz
der Ehrenlegion.
(spr. däschărdäng),LouisJosephIsnard, franz. Kupferstecher, geb. 1814 zu Paris,
war anfangs Schüler von
Gros, widmete sich aber nachher dem Linienstich und machte sich besonders bekannt durch die Anwendung
des sogen. chromotypographischen Stichs (Faksimilestich), der mittelst vier Stahlplatten nacheinander
die verschiedenen Farben aufträgt und so das Original genau wiedergibt. Zu seinen Hauptblättern gehören:
die heimliche Erklärung, nach
Guillemin (1847);
der Markt am Strand, nach Auguste Delacroix (1850);
(spr. dämäsóng),PierreEmile, franz. Lithograph,
geb. zu Paris, besuchte die École des beaux-arts und die Ateliers von Granger und
Guillon-Lethière, debütierte 1831 mit Porträten, widmete sich aber später der Lithographie, worin er es zu großer
Vollkommenheit brachte, namentlich in seinen Blättern nach
Vidal, z. B.: Fatinitza, der gefallene
Engel,
eine Thräne der Reue, das Gebet, die Ruhe, Edith, Helena u. v.
a., ebenso das bekannte Schokoladenmädchen nach Liotard (Museum in Dresden). 1863 erhielt
er das Kreuz der Ehrenlegion.
(oder
Demannez, spr. dämannéh),JosephArnold, belg. Kupferstecher, geb. 1826 zu Antwerpen, Schüler
von Calamatta, brachte bis jetzt mehrere geschätzte Linienstiche: ein christlicher Märtyrer, nach Slingenbyer
(1863);
(spr. dätăjöhr),HippolyteAlexandre Gabriel Walter, franz.
Architekt, geb. zu Paris, Schüler von Achille Leclère und der École des beaux-arts,
wurde 1848 an Stelle seines
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Vaters Architekt des Justizministeriums und der Nationaldruckerei und 1852 des Hôtel des monnaies. Außer verschiedenen
Hotels in Paris erbaute er das Mutterhaus des Herz-Jesu-Ordens, das Grabmal der Familie Collard auf dem Kirchhof Montparnasse,
das Schloß und die Kirche in Mouchy, die Schlösser Divonne, Mello, Courance, ein Hotel des Barons Albert
v. Rothschild in Wien und ein Schloß für Ferdinand v. Rothschild
in England. Er restaurierte das Hôtel Pourtalès in Paris, das Schloß Vaux-Praslin sowie das Schloß Pleß in Schlesien
und gab heraus: «Recueil d'estampes relatives à l'ornementation des appartementsau XVI., XVII. et XVIII. siècles». 1878 wurde er Ritter der Ehrenlegion.