franz. Landschaftsmaler, geb. 2. März 1805 zu Paris, Schüler von
Ingres, bereiste 1837-42 Italien, malt Landschaften, oft mit historischer Staffage, mitunter auch biblische Historienbilder
von trefflicher Zeichnung, aber etwas gesuchter idealer Haltung. Wir nennen unter seinen ältern Bildern: Argus, der die
Io bewacht, Herkules und der nemeïsche Löwe, die Campagna bei Rom und Thal der Nymphe Egeria, worauf
dann nach seiner Rückkehr aus Italien folgten: der See von Albano, die Meditation, der Kyklop (Museum in Lyon), Narcissus
an der Quelle, Landschaft bei Hyères, Christus am Ölberg, Orestes und die Eumeniden, Martyrium des heil.
Mauritius, Umgegend von Neapel (1859), Joseph von seinen Brüdern verkauft, Auferstehung Christi, Raserei
des Orestes (Museum des Luxembourg), Golf von Neapel, Umgegend von Antibes (1868); unter den nicht landschaftlichen: die
heil. Margarete (in St. Pierre zu Dijon), Christus heilt die Blinden in Jericho (Kirche St. Nicolas
du Chardonnet) und mehrere Bilder für Taufkapellen und für den Lesesaal der kaiserlichen Bibliothek
(1868). 1857 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
2) Blaise Alexandre, franz. Stilllebenmaler, geb. 17. Jan. 1830 zu
Paris, Neffe des vorigen, erlernte die Malerei unter Flandrin und später unter Bouguereau, indem er sich fast ausschließlich
dem Stillleben widmete, worin er besonders in der Wiedergabe der verschiedenen Metalle, der Goldschmied-
und Glaswaren, der Teppiche und andrer Stoffe im Arrangement und noch mehr in der Nachahmung der Wirklichkeit das Höchste
leistet, so daß man die Gegenstände greifen zu können glaubt; weniger gelungen ist die Nachahmung der Früchte. Eins seiner
frühesten Bilder (1859) ist die Amethystvase des 16. Jahrh. im Museum
des Luxembourg, sodann ein Gefäß aus Bergkrystall aus dem 16. Jahrh., ein Geldbeutel Heinrichs II. (1863), ein alter Birnbaum
(1875), Thee in einem Künstlerzimmer, der Helm und Schild Karls IX., der Sporn Karls d. Gr., ein Karabiner des 16. Jahrh.,
die Krone der Könige von Frankreich und ähnliche Gegenstände. 1878 erhielt er das Kreuz
der Ehrenlegion.
(spr. däschărdäng), Louis Joseph Isnard, franz. Kupferstecher, geb. 1814 zu Paris,
war anfangs Schüler von Gros, widmete sich aber nachher dem Linienstich und machte sich besonders bekannt durch die Anwendung
des sogen. chromotypographischen Stichs (Faksimilestich), der mittelst vier Stahlplatten nacheinander
die verschiedenen Farben aufträgt und so das Original genau wiedergibt. Zu seinen Hauptblättern gehören:
die heimliche Erklärung, nach Guillemin (1847);
der Markt am Strand, nach Auguste Delacroix (1850);
Nelken und Rosen, nach
Mad. Girardin;
Jagdhunde, nach Decamps;
die Ebbe, nach Auguste Delacroix und mehrere Faksimiles nach Aquarellen von Bellange,
Le Poittevin u. a.
(spr. dämäsóng), Pierre Emile, franz. Lithograph,
geb. 19. Dez. 1812 zu Paris, besuchte die École des beaux-arts und die Ateliers von Granger und
Guillon-Lethière, debütierte 1831 mit Porträten, widmete sich aber später der Lithographie, worin er es zu großer
Vollkommenheit brachte, namentlich in seinen Blättern nach Vidal, z. B.: Fatinitza, der gefallene Engel,
eine Thräne der Reue, das Gebet, die Ruhe, Edith, Helena u. v.
a., ebenso das bekannte Schokoladenmädchen nach Liotard (Museum in Dresden). 1863 erhielt
er das Kreuz der Ehrenlegion.
(oder Demannez, spr. dämannéh), Joseph Arnold, belg. Kupferstecher, geb. 1826 zu Antwerpen, Schüler
von Calamatta, brachte bis jetzt mehrere geschätzte Linienstiche: ein christlicher Märtyrer, nach Slingenbyer
(1863);
Romeo und Julie, nach Jalabert;
das glückliche Ereignis, nach Navez;
la pensierosa, nach Johnston;
das Kabinett des
Erasmus, nach Leys;
die Witwe, nach Willems;
Selbstporträt van Dycks u. a. Er lebt in Brüssel u. ist Ritter des belgischen
Leopold- und des portugiesischen Christus-Ordens.
(spr. dätăjöhr), Hippolyte Alexandre Gabriel Walter, franz.
Architekt, geb. 27. Sept. 1822 zu Paris, Schüler von Achille Leclère und der École des beaux-arts,
wurde 1848 an Stelle seines
mehr
Vaters Architekt des Justizministeriums und der Nationaldruckerei und 1852 des Hôtel des monnaies. Außer verschiedenen
Hotels in Paris erbaute er das Mutterhaus des Herz-Jesu-Ordens, das Grabmal der Familie Collard auf dem Kirchhof Montparnasse,
das Schloß und die Kirche in Mouchy, die Schlösser Divonne, Mello, Courance, ein Hotel des Barons Albert
v. Rothschild in Wien und ein Schloß für Ferdinand v. Rothschild
in England. Er restaurierte das Hôtel Pourtalès in Paris, das Schloß Vaux-Praslin sowie das Schloß Pleß in Schlesien
und gab heraus: «Recueil d'estampes relatives à l'ornementation des appartementsau XVI., XVII. et XVIII. siècles». 1878 wurde er Ritter der Ehrenlegion.