Schirmer, unter dessen Leitung sein erstes größeres Bild entstand, ein angeschossener, von drei Schweißhunden verbellter
Hirsch (im Besitz des Großherzogs von Baden). 1859 machte er eine Studienreise nach dem Reinhardtswald und brachte als Frucht
derselben eine Sauhatz (im Besitz des Großfürsten
Michael von Rußland) und eine zweite, die in Besitz
des Markgrafen
Max von Baden kam. 1861 bezog er in Karlsruhe ein eignes Atelier, malte kämpfende Hirsche, eine Hetzjagd auf
einen Edelhirsch und fertigte eine Reihe von Zeichnungen als Album für
Jäger und Jagdliebhaber. 1864 verlegte er seinen
Wohnsitz nach Düsseldorf, malte zahlreiche Jagdbilder, unter denen das bedeutendste, eine lebensgroße
Sauhatz (1870), ins Museum zu Köln kam, lieferte viele Jagdzeichnungen für illustrierte Journale
(«Gartenlaube» u. a.),
Originalaquarelle in Farbendruck, z. B. «Der Hund
und seine Jagd» (Text von Adolf und Karl
Miller),
JakobFriedrich, Kupferstecher, geboren zu Nürnberg, war daselbst Schüler von Heinr.
Ludw.Petersen, Reindel und Kreling und bildete sich dann in München unter
Raab weiter aus.
Seine sehr
geschätzten Stiche in Linienmanier sind: Vorlesung im Park, nach A. v. Ramberg;
Heinrich, Landschaftsmaler, geb. zu Münster (Westfalen), bezog 1857 die
Akademie in Düsseldorf und hatte dort Alex. Michelis (gest. 1868 in
Weimar) zum Lehrer, wurde aber auch sehr durch A.
Achenbach beeinflußt. Später machte er mehrere Studienreisen in Holland,
Belgien, Frankreich und dem südlichen Deutschland, namentlich aber in Westfalen. Seine meistens den deutschen Mittelgebirgen
und Wäldern, auch den Gegenden Hollands und Oberbayerns entnommenen Landschaften, häufig mit Viehstaffage
oder mit Architektur, sind sowohl in Komposition wie in Zeichnung und Kolorit sehr schätzenswert. Dahin gehören mehrere
aus Westfalen: nach
dem Regen, die große deutsche Landschaft aus dem Jahr 1865, Dordrecht (1866), Waldinneres, Flußebene,
Motiv aus Amsterdam, vor dem Gewitter (1868), Abendlandschaft u. v.
a.
(spr. dölabórd),VicomteHenri, franz. Historienmaler
und Kunstschriftsteller, geb. zu Rennes als Sohn eines Generals, erlernte in Paris die
Malerei unter Delaroche und machte sich durch seine Historienbilder, mehr noch durch seine kunstwissenschaftlichen Arbeiten,
einen geachteten Namen. Nachdem er 1836 mit dem Bild: Hagar in der Wüste begonnen hatte, dem bald nachher
die Bekehrung des heil. Augustinus und der Tod der Monica folgten, brachte er Bilder aus der Profangeschichte,
wie: die Einnahme von Damiette (1841), die Johanniterritter vor Jerusalem (1845), wiederum das Leiden Christi (1848,
Kathedrale
in Amiens) u. a. Besonders geschätzt sind seine litterarischen Arbeiten:
«Études sur les beaux-arts en France et en Italie» (1864, 2 Bde.);
seine Beiträge zur «Gazette des beaux-arts», zur «Revuedes Deux Mondes» und zur «Histoire despeintres detoutes les écoles». 1858 wurde er Konservator des Kupferstichkabinetts der Nationalbibliothek, 1868 Mitglied der
Akademie der schönen Künste und 1874 Sekretär derselben, 1860
Ritter und 1870 Offizier der Ehrenlegion.
(spr. dölaplángsch)Eugène,franz.Bildhauer, geb. 1836 zu
Belleville (Paris), entwickelte als Schüler von Francisque Duret (gest. 1865) ein
bedeutendes Talent. Nachdem er mit zwei ins Museum zu Marseille gekommenen Statuen debütiert und 1864 den großen römischen
Preis davongetragen hatte, begründete er seinen eigentlichen Ruf 1870 durch eine Statue der Eva nach dem Sündenfall, die 1873 auf
der
Wiener Weltausstellung und 1876 in Paris als ein großartiges Werk von trefflichem Realismus anerkannt
wurde und ins Museum des Luxembourg kam. Auch seine übrigen
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mehr
Werke, Statuen und Porträtbüsten (die besten auf der internationalen Ausstellung von 1878), verraten eine ebenso edle wie
energische Auffassung und eine seltene Geschicklichkeit in der Führung des Meißels. Dahin gehören: eine Marmorstatue der
heil. Agnes (1873), die gleichfalls ins Luxembourg gekommene Statue
der Liebesbotschaft (1874), die 1877 in Gips, später in Bronze ausgeführte, sehr gepriesene Statue der
Musik, die ausdrucksvolle Marmorgruppe der mütterlichen Erziehung und die heil. Jungfrau mit der
Lilie.
Auch für öffentliche Bauten in Paris führte er eine Reihe von Bildwerken aus, z. B. für
die Kirche St. Eustache eine heil. Agnes, für die St. Josephskirche drei Sandsteinstatuen, für
den Pavillon der Tuilerien das Basrelief der Meditation, zwei dekorative Statuen im Foyer der Neuen Oper und in Boulogne sur
Mer mehrere monumentale Werke. In den letzten Jahren modellierte er viele dekorative Arbeiten in Terrakotte, die 1876 auf
der Ausstellung in Philadelphia große Anerkennung fanden. 1876 wurde er Ritter der Ehrenlegion.