der Fresken im Parlamentshaus aus, z. B. im Haus der Lords: Eduard III. verleiht seinem Sohn, dem Schwarzen Prinzen, den
Hosenbandorden;
Prinz Heinrich erkennt die Autorität des Richters Gascoigne an u. a., welche freilich den Erwartungen nicht
entsprachen.
Unter den interessantesten Bildern aus dem letzten Decennium nennen wir noch: die Siesta Lanzelot
Gobbos (1870), Ja oder Nein (1873), die Lähmung der Widerspenstigen
(1874), Frühlingszeit (1877), der jungfräuliche Streit (1878)
und eine sehr sonderbare Darstellung des guten Hirten (1880). Sehr geschätzt werden auch seine Radierungen. 1843 wurde er
Genosse und 1848 Mitglied der Akademie.
(spr. kórbohl), Edward Henry, engl. Historienmaler, geb. zu
London, widmete sich als Sohn des Malers und Zeichners Henry C. (1787 bis 1844) und Enkel des Porträt- und Landschaftsmalers
Richard C. (1757-1831) ebenfalls der Kunst und übertraf beide namentlich in der Aquarellmalerei. Nachdem er mit dem Ölbild:
der Sturz des Phaethon 1834 erfolgreich debütiert hatte, brachte er im folgenden Jahr einen heil.
Georg mit dem Drachen und 1836 ein griechisches Wagenrennen, die alle drei eine Medaille erhielten, ließ dann noch einige
Ölbilder nach Spensers «Fairy queen» folgen und widmete sich seitdem völlig
der Aquarellmalerei, deren Schöpfungen er seit 1838 regelmäßig auf die Ausstellungen der Akademie brachte.
Verschieden an Wert, haben sie ihre Hauptstärke in der Zeichnung, während es ihnen oft an Tiefe der Empfindung fehlt, an
deren Stelle sich bisweilen eine gewisse süßliche Eleganz bemerklich macht. Zu den besten gehören: die Versammlung der
Canterbury-Pilger, die Ehebrecherin vor Christus (1842), das Turnier zu Eglington, der Tanz der Salome
vor Herodes, die Pest in London, die Taufe Ethelberts und Bilderstürmer in Basel
(1854). Von 1851 bis 1872 war er Lehrer der Zeichenkunst
und Malerei bei den Kindern der Königin Victoria.
(spr. kordjéh), Henri Joseph Charles, franz. Bildhauer,
geb. zu Cambrai, trat 1845 in
die École des beaux-arts und wurde
Schüler von Rude. Nach einem glücklichen Debüt (1848) machte er auf Kosten der Regierung eine Reise nach Afrika und dem
östlichen Asien und studierte überall die Typen der verschiedenen Menschenrassen und Völker, was ihn dazu befähigte, sie
als Büsten wie als Einzelstatuen und Gruppen in ihrer ganzen Natur- und Lebenswahrheit darzustellen,
wobei er es auch an dem für die Plastik wenig geeigneten Prunk der Ausstattung nicht fehlen ließ; z. B.:
Büste von Saïd Abdallah, afrikanische Venus, Neger- und Mongolentypen, eine Jüdin in Algier (1862, emaillierte Bronzebüste),
ein griechischer Pallikare, Büste eines Fellahmädchens, Chinesen und Chinesinnen und eine die Harfe
spielende Isispriesterin (1874, emaillierte Bronze).
Neben diesen ethnographisch interessanten Bildwerken schuf er auch mythologische, allegorische und Porträtstatuen, wie:
eine Marmorstatue der Amphitrite, Statue des Marschalls Gérard (in Verdun, 1856), eine Psyche, die Harmonie, die Poesie,
Triton und Nereïde, die Marmorstatue Emanuel Escaudons für die Stadt Orizaba in Mejiko und die des Columbus
in Mejiko (1874), die Reiterstatue Ibrahim Paschas für Kairo, die Statuen des heil.
Jacobus, der heil. Klothilde und zahlreiche Porträtbüsten. Er ist Ritter der Ehrenlegion seit 1860, Inhaber des Mauritius-Ordens
und des türkischen Medschidieh-Ordens.
(spr. kormóng), Fernand, eigentlich Fernand Piestre, franz. Historien- und Porträtmaler,
geb. zu Paris, Schüler von Cabanel, Fromentin und Portaels, machte sich seit 1870 durch einige krasse Blutscenen,
die von einem technisch sehr ausgebildeten Talent zeugen, einen Namen. Es sind namentlich eine Mordscene im Serail (1874)
und der Tod des Ravana, Königs von Lanka, der, an Delacroix' Blutbad auf Skio erinnernd, in der Ausstellung
von 1875 den Preis davontrug. Nachher stellte er noch eine Auferweckung der Tochter des Jairus und ein Porträt des Bildhauers
Carrier-Belleuse aus. 1880 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.