BaronsGérard und
Cogniets. Unter seinen Bildern, die meistens von glücklicher Erfindung und von echt französischem Geist
durchdrungen sind, nennen wir: Bivouak von Kürassieren (1831), Einnahme der großen Redoute an der Moßkwa (1843), die französische
Armee auf dem Plateau des
Großen St. Bernhard (1844), der
Herzog von Orléans bei der Belagerung von Antwerpen
(1845, Gallerie in Versailles), Beaumarchais gibt den Töchtern
Ludwigs XV. Musikunterricht (1848), die Schüler der polytechnischen
Schule in der Schlacht bei Paris (Museum in Boulogne sur Mer), Schlacht an der Tschernaja (1857), Lager von Châlons,
die kaiserliche Garde bei Magenta (1861), Einnahme von Bomarsund (1863), Belagerung von Toulon 1793 (1865),
Herbstmanöver (1876), die Rückkehr von Inkjerman und Winterfeldzug (1878).
Für das Museum in Versailles malte er mehrere Porträte.
(spr. tschehs'),William, amerikan.
Genre- und Porträtmaler der Münchener Schule, geb. 1849 zu Franklin Township
(Indiana), begann seine Studien 1868 in Indianapolis, ging 1869 nach New York, wo er die Akademie besuchte,
und malte dann in St.
Louis Blumen- und Fruchtstücke. 1872 begab er sich zu seiner weitern Ausbildung nach München, wo er
auf der Akademie Schüler von Ferd.
Wagner und Karl
Piloty wurde. Dann lebte er ein Jahr in Venedig und studierte namentlich
das Kolorit Tintorettos. Zu seinen am meisten gerühmten Bildern gehören: die Porträte der Kinder seines
Lehrers
Piloty, die vornehme Witwe, der zerbrochene Krug, unerwartete Zudringlichkeit, der Hofnarr, vor dem Ritt, der Lehrling,
der verwundete Wilddieb. 1878 kehrte er nach Amerika zurück.
(spr. scha-trúhss),Emile, franz. Bildhauer,
geb. 1830 zu Paris, hatte bei der
Wahl seines Berufs mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und schwankte
lange zwischen mehreren Kunstfächern, als er Schüler von Abel de Pujol war, bis er 1851 in das Atelier von Rude trat. Seit 1853 erschien
er in den Ausstellungen stets mit Erfolg und trug in den 60er Jahren mehrere Medaillen
davon. Seine Hauptwerke
sind: die Königin Hortensia, die den Prinzen
Ludwig Napoleon erzieht (1853, in Marmor), die Marmorgruppe der Resignation
in der Totenkapelle der Kirche St. Eustache (1855), Abälard und Heloise, die christliche Kunst (1859, im Louvre), die kleine
Winzerin (1861), die Marmorstatue des Generals Beuret im Museum zu Versailles (1862), Magdalena in der
Wüste (1864, Museum in Douai), der Unterricht der Taubstummen (1865,
Relief), die polychrome Statue des heil. Joseph in der
Kirche St. Ambroise, ein Weihrauch streuender
Engel an der südlichen
Fassade der Kirche St. Eustache (1873) und die sehr wirksame
Marmorgruppe der Verbrechen des Kriegs (1876). Als Schriftsteller war er thätig
für die Journale «La Patrie», «LePays» und «L'Artiste».
(spr. schowéll),Théophile, franz. Landschaftsmaler,
Lithograph und Radierer, geb. zu Paris, bildete sich unter Picot und
Bellel in der Malerei und unter Jules
Laurens
in der Steinzeichnung aus und trug 1854 bei einer Konkurrenz durch seine historische Landschaft: Lycidas
und Möris (nach Vergilius) den großen römischen Preis davon. Seine Landschaften sind stilvoll komponiert und in den Radierungen
mit geistreicher Nadel ausgeführt, namentlich im Baumschlag. Zu den besten gehören: Schluchten bei Apremont (1865), der
Weg bergauf, Erinnerung von Carolles (1867), Einsamkeit, untergehende
Sonne (1868), aus der Umgegend von
Pontorson, eine Marine, radiert nach Méryon, eine Landschaft nach Corot und viele Originalradierungen. Als Radierer leistete
er auch vieles für die Journale «Illustration nouvelle» und «Gazettedes beaux-arts».
(spr. schowäng),August, belg. Historienmaler der
ältern Düsseldorfer Schule, geb. 1810 zu Lüttich, kam mit seinen Eltern
schon als Kind nach Aachen. In Gemeinschaft mit Alfred
Rethel lernte er bei Bastiné, einem Schüler Davids, die Anfangsgründe
der Malerei, ergriff dann aber die Baukunst und war einige Jahre Maurermeister. Da ihn diese Thätigkeit
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nicht befriedigte, so wandte er sich wieder zur Malerei und wurde durch den Ruf der Düsseldorfer Akademie angelockt, 1831 dorthin
zu gehen. Hier wurde er von Schadow, der sein Talent erkannte, freundlich aufgenommen; da es ihm aber an weitern Subsistenzmitteln
fehlte, so nahm er die Stelle eines Zeichenlehrers beim Prinzen von Neuwied an, blieb in dieser Stellung
bis 1841, kehrte nach Düsseldorf zurück und trat in die eigentliche künstlerische Laufbahn mit einem Abschied des Tobias,
dem bald nachher das Bild: der Falkenjunge in mittelalterlicher Tracht folgte, welches ungemein gefiel.
Die bedeutendsten seiner übrigen ganz im Geiste der Schadowschen Schule gemalten Bilder sind: das Gebet
des Moses, Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, das heitere Konversationsbild: die Baumläufer und Hagar in der Wüste. Als
er sich bereits ganz in die deutsche Kunst eingelebt hatte, nahm er, ungern von Düsseldorf scheidend, einen Ruf als Lehrer
an der Akademie in Lüttich an. Die bekanntesten unter seinen spätern Bildern sind: eine Flucht nach
Ägypten, wo die heil. Familie in einem Nachen sitzt und die Fahrt von einem Engel beschützt wird (also ähnlich wie bei
Heinr. Heß im König Ludwigs-Album), die Anbetung der Könige, die drei Marien am Grab und die Bekehrung des Saulus. Im
Museum zu Lüttich ist von ihm ein interessantes Gastmahl, zu welchem Pippin von Heristall den Bischof von Lüttich eingeladen.
Er ist seit mehreren Jahren Direktor der dortigen Kunstakademie.