Europa u. bildete sich 1867 unter Edouard
Frère in Ecouen aus, wo er, abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in Antwerpen,
bis 1869 blieb und sein erstes Genrebild malte. Den
Winter 1869-70 brachte er in Rom zu, wandte sich wieder in seine Heimat,
gründete 1870 ein Atelier in Boston, besuchte mehrmals Europa und ließ sich zuletzt (1876)
in Deerfield (Massachusetts) nieder. Er ist Mitglied der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten, deren Ausstellungen
er regelmäßig beschickt. Zu seinen besten und bekanntesten Bildern gehören: Nicht so häßlich, wie er aussieht (1875),
der beste Schüler, Herzen und Diamanten, der Schiedsrichter, das vertrocknete Blatt und die 1876 in
Philadelphia ausgestellten: Großmamas Liebling, Zur Gesundheit! Nicht anfassen! Seit 1869 bezeichnet er seine Bilder, um
Namensverwechselung zu vermeiden, nur «Champ».
(spr. schapläng),JulesClément, franz. Bildhauer und Medailleur, geb. zu
Mortagne (Orne), Schüler von
Jouffroy und
Oudiné, erhielt 1863 den großen römischen Preis und bildete
sich fünf Jahre in Rom weiter aus. Die bedeutendsten der nach seiner Rückkehr von ihm ausgestellten Porträtmedaillons
sind:
Robert Fleury, Frau
CarolusDuran (1869), Ernest Renan (1870,
Bronze) und der Marschall
Mac Mahon (1877), sowie die Medaillen:
das siegreiche Frankreich, die Verteidigung von Paris (1872),Bau der Kirche St. Ambroise (1876) und Ehrenmedaille
der Weltausstellung von 1878 (letztere sein Meisterwerk). 1877 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
1) (spr. schapläng)Charles, franz. Maler
im Porträt- und allegorischen Fach und Radierer, geb. zu Les Andelys (Eure), Schüler
von Drolling, malte anfangs Landschaften von kräftigem, gesundem Realismus, ging aber bald in der Weise
Bouchers zur Boudoirmalerei über und brachte elegante Frauenbilder von etwas koketter, sinnlicher Erscheinung. Zu seinen
frühern Bildern gehören: der von Pfeilen durchbohrte heil. Sebastian (1847), Dorfstraße in der
Auvergne, Abend in der Heide (Museum in Bordeaux), der Morgen
(1855); zu denen der spätern Art: Diana
(1859), die Seifenblasen (1864, Museum des Luxembourg), das Kartenhaus, die Lottospielerin (die beiden letztern Aquarelle),
Geburt der Venus, Scenen aus Ovid, die Mairose, die zerbrochene Leier u. a. Als Porträtmaler
weiß er besonders die den eleganten Französinnen eigentümliche Grazie wiederzugeben. 1861 malte er mit großem Geschick
Decken- und Wandbilder in den Tuilerien und im Elysée. Radierungen machte er sowohl nach eignen Kompositionen
als nach
Rubens, nach Watteau und nach
Bida für dessen Ausgabe der Evangelien. 1865 wurde er
Ritter und 1877 Offizier der Ehrenlegion.
2) (spr. tschäpplĭn)Christine, verehelichte Brush, amerikan.
Blumenmalerin, geb. 1842 zu Bangor (Maine), brachte mehrere Jahre in Europa
zu und war Schülerin von Charles Chaplin und von
Harpignies in Paris. Später ließ sie sich in Boston nieder. Besonders
geschickt ist sie in der Malerei (Öl und Aquarell) der Feldblumen.
(spr. tschäppmän),JohnGadsby, vielseitiger amerikan.
Künstler, geb. 1808 zu Alexandria (Virginia), zeigte schon in früher Jugend
ein großes Talent zum Zeichnen und bildete sich in Italien durch lange Wanderungen aus. Nach seiner Rückkehr lebte er meistens
in New York, wo er 1836 Mitglied der Zeichenakademie wurde und besonders im Holzschneiden thätig war. 1848 ließ er sich
in Rom nieder und kam erst 1878 zu einem Besuch nach Amerika. So sind auch seine Bilder, deren Zeichnung
und Kolorit sehr gelobt werden, verschiedenen Inhalts, bald Landschaften, bald Genrebilder aus Italien und aus Amerika. Eins
seiner bessern ist die durch Nachbildungen sehr verbreitete Landung des Columbus. Er beschäftigt sich auch viel mit Illustrationen
der Bibel und historischer Werke, mit Aquatintastich und Holzschnitt, radiert eigne Kompositionen und
schrieb ein «Drawing book», das in England und den Vereinigten Staaten
große Verbreitung fand.
(spr. schapóng),LéonLouis, franz. Formschneider, geb. zu Paris, wo er
Schüler der Akademie und
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des Formschneiders François Aug. Trichon wurde. Seine meisterhaft ausgeführten Holzschnitte gehen insofern über die natürlichen
Grenzen dieser Kunst hinaus, als sie, wenn auch in geringerm Grad als die englischen, sich der Linienmanier des Kupferstichs
nähern und nicht auf den Effekt der Zeichnung, sondern auf den der Malerei ausgehen. Am meisten ist
er beschäftigt für Charles Blancs«Histoire des peintres de toutes les écoles», für die er zahlreiche
Schnitte nach Werken neuerer Meister lieferte. 1867 ging er auf eine Zeitlang nach Rom, wo er die Werke Michelangelos studierte,
dessen Jüngstes Gericht er neuerdings in einem großen Holzschnitt brachte.