seltener monumentale Porträtstatuen. Zu jenen gehören ein oft wiederholter Amor, der auf einer Muschel schläft, ein gleichfalls
mehrmals wiederholter erwachender Amor, eine das erste Flüstern der Liebe versinnbildlichende Gruppe, ein segnender Christus
und eine aus acht Figuren und vier
Reliefs bestehende ziemlich mißlungene Darstellung der Flucht aus Pompeji, die gleichwohl 1868 seine
Ernennung zum Professor an der Akademie zu Petersburg zur Folge hatte.
Teils hier, teils in Rom schuf er nachher noch mehrere bedeutende Grabdenkmäler, eine Statue des Kopernikus für Posen und
ein großes
Relief der Kreuztragung Christi für den Bischof Stroßmayer in Kroatien. Vielfach getadelt wurde die als Originalarbeit
ihm aufgetragene, aber so ziemlich zur Kopie der herrlichen Hallbergschen Statue im Sitzungssaal der Petersburger Akademie
gewordene Kaiserin Katharina II. Er ist auch Mitglied der Akademien von Mailand und Florenz.
August, Landschaftsmaler, geb. zu Wilhelmshöhe bei Kassel, wurde als
Sohn eines Baubeamten unter Jérôme Napoleon ebenfalls für das Baufach bestimmt, ergriff aber, als
er auf die Akademie in Kassel kam, mit Leidenschaft die Malerei. 1831-33 war er in München, wo er unter den Architekten
Klenze und
Gärtner und dem Architekturmaler Dom.
Quaglio sich in diesen Fächern weiter ausbildete, wie in der Malerei nach
Chr.
Morgenstern und Ed.
Schleich. Dann wanderte er nach Rom, wo er 15 Jahre blieb und sich immer mehr
in die stilistische Landschaft des alten Jos.
Ant.
Koch versenkte, der er bis jetzt treu geblieben ist.
Seine Bilder sind stilvoll komponierte ideale Stimmungslandschaften aus Deutschland wie aus Italien, meistens von mäßigem
Umfang, mehr strebend nach dem Gesamteindruck der Natur als nach Wiedergabe des einzelnen, häufig ernsten,
melancholischen Charakters in der Weise Chr.
Morgensterns und Aug.
Webers. Zu den bedeutendern gehören: Abenddämmerung (1861),
bei Olevano im Sabinergebirge, zwei Landschaften aus dem Habichtswald, eine besonders stilvolle größere
Landschaft aus
der Campagna (1862, Kunstverein in Kassel), das
Grab des Archimedes auf Sicilien, das römische Gebirge
(1869) mit weiter Aussicht in die Ferne und weichem, harmonisch wirkendem Luftton, Waldsaum bei Düsseldorf, italienische
Landschaft mit einem kalabresischen
Hirten (1869, Nationalgallerie in Berlin), Capri (1874) u. a.
Gegen das Ende der 40er Jahre kehrte er aus Rom zurück, lebte eine Zeitlang in Frankfurt, zog 1857 besonders
um Andr.
Achenbachs willen nach Düsseldorf und folgte 1868 einem Ruf als Professor an der Akademie zu Kassel, wo er starb.
Theodor, russ. Historien- und Genremaler, geb. 1826 zu
Schadrinsk (Gouvernement Perm), war von 1847 an Schüler der Akademie in Petersburg und erhielt dort 1853 die
große goldne Medaille nebst einem fünfjährigen Reisestipendium, infolgedessen er sich in Deutschland, Frankreich und Italien
weiter bildete. Besser als seine Historienbilder, in denen man bei ihrer flotten Malerei die Wärme der Empfindung vermißt,
sind seine Genrebilder, z. B. der Namenstag, ebenso eine Sitzung des Rats
der Zehn im Dogenpalast zu Venedig, Dottrina cristiana (Religionsübung in der Peterskirche zu Rom) und Bauernmädchen von
Nemi am Brunnen. Eine von ihm behandelte Greuelscene war (1867) ein Mosaikmeister vor dem Gericht der Drei, aus der venetianischen
Geschichte Ende des 16. Jahrh. Er lebt in Rom.
(spr. bruhks),Thomas, engl. Porträt- und Genremaler, geb. 1818 zu Hull, trat
mit 20 Jahren in die Akademie in London, wo er Schüler von Saß und von Briggs wurde; dann bildete er sich in Paris weiter,
namentlich durch Studium des Louvre. 1845 kehrte er nach London zurück, malte fünf Jahre lang Porträte und
ging dann zum
Genre über, worin er, wenn auch nicht hervorragende, doch manche ansprechende Bilder schuf; z. B.:
den Trost, die Aussendung des Rettungsboots (1866), die Liebesbotschaft, ein ländliches Heim, das Gebet der Frau und Shakespeare
vor SirThomas Lucy (Hauptbild).
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