(spr. brijŭāng),LouisGeorges, franz. Genremaler, geb. zu
St. Jean d'Angely (Charente-Inférieure), Schüler von Drölling und
Cabat, malt mit großem Erfolg nach der Weise der ältern
Holländer Scenen des häuslichen und gesellschaftlichen Lebens; seine Figuren sind anmutig, von gewandter
Zeichnung, aber etwas zu rötlichem Kolorit; z. B.: eine schreckliche Erzählung, ein entscheidender
Entschluß, Tintoretto gibt seiner Tochter Zeichenunterricht (1845, Zeichnungen), das Atelier des
Rubens,
eine Predigt in der Provence, Besuch von Liebhabern, Rembrandt in seinem Atelier,
Jäger (1865), die Reiterwache, der Empfehlungsbrief,
der wandernde Buchhändler, rekognoszierende Offiziere, die Hochzeit von Georges Dandin, alte Papiere etc.
(spr. brissäh),PierreNicolas, franz. Historienmaler,
geb. zu Paris, wurde mit 18 Jahren Schüler von
Couder und von Picot, besuchte die École desbeaux-arts und trug 1840 mit dem Bilde: der Tod des Priamus den großen römischen Preis davon. In Italien malte er den heil.
Laurentius, der die Schätze der Kirche zeigt, brachte dann aber erst wieder von 1855 an einige religiöse
Bilder zur Ausstellung, z. B. den heil. Sebastian, und neuerdings
die beiden Barmherzigen Schwestern. Außerdem beteiligte er sich bei der Ausführung der Fresken von Picot in der Kirche
St. Vincent de
Paul. 1868 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. brísst'l),JohnBunyan, nordamerikan.
Landschaftsmaler, geb. zu Hillsdale (New York), wurde zunächst
Schüler eines Porträtmalers in Hudson, Namens
Henry Ary; als er aber mit eignen Porträten auftrat, wurde er durch die verschiedenen
Urteile der Besteller so abgeschreckt, daß er zur Landschaft überging und
die Natur studierte. Zunächst brachte er mehrere
Bilder aus der tropischen Natur von Florida, die großen Beifall fanden, sodann aus Berkshire (Massachusetts)
und aus dem gewöhnlichen Eldorado der amerikanischen Landschaftsmaler, den
WeißenBergen in New Hampshire und dem George
Lake. Dahin gehört z. B. der noch 1877 ausgestellte
Berg Equinox in Vermont. Fast alle seine Landschaften sind der Ausdruck
eines poetischen Naturgefühls und eines stillen Friedens; zu den besten derselben gehören neben den
schon genannten: das Adirondacgebirge, der See Paradox in sommerlicher Morgenbeleuchtung, der George Lake, Franconia Notch,
Ansicht des Champlainsees von Ferrisburg aus (Pariser Ausstellung 1878), Ansicht des Oxfordbergs u. a.
Ludwig Gustav Eduard, Bildhauer, geb. zu Berlin, lernte anfangs
den Maschinenbau und wurde von 1861 an auf der dortigen Akademie unter Karl
HeinrichMöller ausgebildet. Sein erstes größeres
Werk war 1869 die über dem
Portal der Artilleriewerkstätte befindliche Gruppe einer Minerva, die einen Schmied im Waffenschmieden
unterrichtet. Drei Jahre später folgte das Sandsteinrelief über dem Hauptportal der neuen Zionskirche
vor dem
RosenthalerThor in Berlin, das, die Bergpredigt darstellend, eine sehr vollendete Leistung mit schöner, edler Christusgestalt
von imponierender Wirkung ist; ebenso lobenswert 1874 für die neue Königsbrücke die Gruppe der Pflege der Verwundeten.
Für den Kuppelsaal der Nationalgallerie schuf er von acht sitzenden Gestalten derMusen die Klio, Kalliope,
Euterpe und Polyhymnia.
Victor Lodzia, russ. Bildhauer, geb. 1829 zu Otschowa
(Gouvernement Wolhynien), erlernte seine Kunst auf der Akademie in Petersburg unter dem Italiener Giovanni Vitali und Pimenow
dem Jüngern (gest. 1865). Nach mehreren Studienreisen durch einen großen Teil von Europa ließ
er sich in Rom nieder. Seine teils für den Marmor, teils für den Erzguß angefertigten Gruppen sind
von idealer Richtung, lyrischen oder allegorischen Inhalts, häufig auch Porträtbüsten,
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seltener monumentale Porträtstatuen. Zu jenen gehören ein oft wiederholter Amor, der auf einer Muschel schläft, ein gleichfalls
mehrmals wiederholter erwachender Amor, eine das erste Flüstern der Liebe versinnbildlichende Gruppe, ein segnender Christus
und eine aus acht Figuren und vier Reliefs bestehende ziemlich mißlungene Darstellung der Flucht aus Pompeji, die gleichwohl 1868 seine
Ernennung zum Professor an der Akademie zu Petersburg zur Folge hatte.
Teils hier, teils in Rom schuf er nachher noch mehrere bedeutende Grabdenkmäler, eine Statue des Kopernikus für Posen und
ein großes Relief der Kreuztragung Christi für den Bischof Stroßmayer in Kroatien. Vielfach getadelt wurde die als Originalarbeit
ihm aufgetragene, aber so ziemlich zur Kopie der herrlichen Hallbergschen Statue im Sitzungssaal der Petersburger Akademie
gewordene Kaiserin Katharina II. Er ist auch Mitglied der Akademien von Mailand und Florenz.