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30 öffentlich ausgestellte und viele von der Staffelei weg verkaufte Bilder, darunter als die berühmtesten: der Pferdemarkt (1853, nach England gekommen), ihr Meisterstück, für welches sie, als Mann gekleidet, auf den Pferdemarkt zu gehen pflegte, und die Heuernte in der Auvergne (1855). Aus der Zahl der übrigen in den beiden letzten Decennien entstandenen Werke nennen wir nur als Hauptstücke einige der 1867 ausgestellten, z. B.: Hammel am Meeresufer, der Schäfer in Béarn, Ponies von der Insel Skye, der schottische Schäfer, eine Razzia in Schottland, die Kornernte, und die etwas neuern: Schafe auf der Weide (1871), Forst in Fontainebleau, und 1879 zwei Meisterstücke: der König der Wälder und Rudel Wildschweine.
Als Weib von männlichem Charakter und energischer Bestimmtheit gehört sie zu der Klasse der Emancipierten, aber im guten Sinn des Worts, da sie mit dieser emancipierten Stellung ein edles, gefühlvolles, über alle niedern Interessen erhabenes Gemüt verbindet. Was dagegen die Künstlerin betrifft, so ist man von ihrem überschwenglichen Lob etwas zurückgekommen und sieht, daß sie zwar die Prosa des Tierlebens meisterhaft darstellt, daß ihr aber der poetische Reiz fehlt, und daß dem entsprechend auch ihre Landschaften oft eine gewisse nüchterne Leere zeigen. 1865 erhielt sie das Kreuz der Ehrenlegion. Im Krieg 1870/71 wurde ihr Haus und Atelier in Fontainebleau auf Befehl des Kronprinzen von Preußen sorgfältig verschont.
Der nächste ihrer jüngern Brüder, François Auguste B., geb. zu Bordeaux, ist ebenfalls Maler, der als Schüler seines Vaters anfangs Genrebilder und Porträte malte, ohne darin großes Glück zu machen, weshalb er diese Dächer mit der Landschaft vertauschte, die durch die Frische der Auffassung und namentlich durch Kraft des Kolorits bessern Erfolg hatte (z. B.: Wald von Fontainebleau, Gebirgsansicht), bis er zuletzt mit der Landschaft auch die Tierwelt verband und diese bisweilen zur Hauptsache machte. Die meisten dieser Bilder sind Motive aus der Auvergne und den Pyrenäen. Nach der Ausstellung von 1867, wo er zwei derartige Bilder hatte, erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
Rosas zweiter Bruder, Jules Isidore B., geb. zu Bordeaux, ist auch Maler und als solcher Schüler seines Vaters, aber vorzugsweise Bildhauer. Er debütierte 1848 in beiden Künsten mit demselben Gegenstand: Kampf eines afrikanischen Reiters gegen eine Löwin. Dann gab er die Malerei auf und widmete sich nur der plastischen Darstellung der Tiere, insbesondere der großen und wilden Tiere, worin er zu großer Geschicklichkeit und Naturwahrheit gelangte. Solche meistens zusammengruppierte Tiere sind: eine Stiergruppe, ein Zebra von einem Panther angegriffen, Pferd und Gazellen, Herkules mit den Rossen des Diomedes (die drei letztern in Bronze), Stier und Bär, eine Kuh, die ihr Kalb verteidigt, Jockey auf einer englischen Stute, Dromedar, Königstiger und neuerdings ein Jagdhund, Löwe bei einer toten Schlange etc.
Endlich Rosas jüngere Schwester, Juliette B., geb. zu Paris, seit 1852 verehelichte Peyrol, debütierte als Malerin 1852 mit einem Stillleben, ging aber später zur Malerei der Tiere über, worin ihr besonders die Schafe wohl gelingen. Mit ihrer Schwester Rosa war sie lange Zeit Vorsteherin einer Zeichenschule in Paris.