Tasso-Eiche (1836), bemerkbar ist. Nicht minder poetisch gedacht sind seine 1830 und 1832 entstandenen drei Bilder aus der
Schweiz und Tirol in der Berliner Nationalgallerie, die eine große Wärme des Kolorits und eine zum Teil grandiose Beleuchtung
haben. Für andre landschaftliche Kompositionen griff er oft zu einem ungewöhnlich großen Maßstab
und machte durch eine breite, dekorative Behandlung Effekt. Nachdem er sich bei den Wandgemälden in einigen Räumen des
Neuen Museums beteiligt hatte, machte er 1852 eine Reise nach Dalmatien, dessen wildromantische Natur, die seiner künstlerischen
Neigung besonders zusagte, er zum erstenmal in Bildern wiedergab. Auf 16 Blättern nach dort entworfenen
Skizzen zeigte er sich als Meister auch in der Aquarellmalerei; wohl am meisten bewundert wurde die Stammburg der Hunyades,
von den letzten Strahlen der
Sonne beleuchtet. Er ist Professor und Mitglied der Akademie in Berlin.
Albert, der bedeutendste nordamerikanische Landschaftsmaler, geb. 1830 zu Solingen,
zog mit seinen Eltern schon 1832 nach Amerika, zeigte frühzeitig ein entschiedenes Kunsttalent und mußte
sich mit Kreidezeichnungen die Mittel erwerben, um sich als Maler auszubilden. 1853 ging er nach Düsseldorf und wurde Schüler
von Lessing, A.
Achenbach und
Lerche. Nach größern Studienreisen in Deutschland, der Schweiz und Italien malte er als Resultate
derselben in New
Bedford mehrere Landschaften, die schon damals (1857) allgemeines Aufsehen erregten. 1858 nahm
er an einer Expedition des Generals Lander nach den Rocky Mountains teil und reiste 1863 nach Neujerusalem am Salzsee, nach
San Francisco und machte überall interessante Studien.
Als er einige Jahre später mit zwei Bildern für das Kapitol in Washington beauftragt wurde, ging er
zu diesem Zweck auch nach Italien und 1868 wegen eines Augenleidens auf eine Zeitlang nach Paris. In seinen Landschaften
liebt er das Großartige und Effektvolle der Darstellung, sowohl in Thälern wie in Gebirgszügen und ebenso
auf dem Land
wie auf dem Meer. Vorzüglich ausgearbeitet sind die Vordergründe und die Baumgruppen, doch ist die
Farbe bisweilen etwas hart. Zu seinen großenteils in Amerika gebliebenen Hauptbildern gehören: deutsche Landschaft (1854),
der
Bogen des Oktavian (1858, im Athenäum zu Boston), Morgen in den Rocky Mountains (1861), Sonnenlicht und Schatten (1862),
das Felsengebirge Landers Pik (1863), Sonnenuntergang in Kalifornien (1864), sein großartigstes Bild:
der
Sturm im Felsengebirge (1866), das Yosemitethal in Kalifornien (1867), das Thal des King's River daselbst (1875),
die Sierra Nevada-Gebirge, Estes Park in Colorado (1878) und 1879 auf der Münchener Ausstellung
Mount Whitney in Kalifornien, der großen Beifall fand. Seit 1860 ist er Mitglied der Kunstakademie in
New York und seit 1869
Ritter der Ehrenlegion. Er lebt auf seiner reizenden Besitzung bei Irvington am Hudson.
Johannes Warnardus, holländ. Landschaftsmaler, geb. zu
Utrecht, konnte sich erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten im
Alter von 20 Jahren der Kunst widmen und studierte
als Autodidakt die Natur, in deren wahrhaft poetischer Auffassung und Stimmung er einigermaßen an den
Franzosen Corot (gest. 1875) erinnert. Meisterhaft weiß er den über
Berg und Thal, über
Wiesen und Baumgruppen ausgegossenen
bläulichen Duft wiederzugeben. 1859 ging er auf Einladung des
Königs von Holland nach Wiesbaden und malte dort das
schöne Panorama der freilich jetzt geringen Überreste des ehemaligen Klosters Klarenthal (Museum im
Haag). Unter seinen
zahlreichen Landschaften, besonders aus der Umgegend von Arnheim, Geldern und Nimwegen, die sich teils in Privatsammlungen,
teils in den Museen von Amsterdam,
Haag, Haarlem und Karlsruhe befinden, erwähnen wir aus den letzten Jahren: die
Landschaft aus Gelderland (Pariser Ausstellung 1878), Birkenallee in Geldern (Ausstellung im
Haag 1878) und hinter der Kirche
in Oosterbeck in Gelderland (Münchener Ausstellung 1879).
¶