Maria durch Anna und Joachim (1852), Findung des Moses (1862), Lorelei (1867), die sehr gelungene Judith (1873, Museum in
Köln). Seit einigen Jahren malt er fast nur Porträte, die seltener in die Öffentlichkeit treten, z. B.
des Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering (1869), des Generals v. Blumenthal u. a.
Joseph, Holzschnitzer, geb. 1839 zu Obergarten bei Lermoos
in Tirol, lernte anfangs bei dem Holzbildner Renn in Imst und kam 1857 nach München zu einem Bildschnitzer Namens Petz.
Seine Thätigkeit erstreckt sich vorzugsweise auf kirchliche Holzbildwerke in Statuen sowohl wie in
Reliefs, die von guter
Körperbildung und viel Empfindung und Ausdruck sind.
Julius
Robert, Genremaler, geb. zu Nördlingen, besuchte die Akademie in München, wo er
Schüler von Philipp Foltz war, und machte später Studienreisen nach Paris und Italien.
Unter seinen oft sehr ansprechenden,
besonders in den weiblichen Gestalten graziös behandelten, auch durch die Photographie zum Teil sehr
verbreiteten Genrebildern sind zu nennen: Minne, Psyche, Iphigenia, Sonntagsmorgen im
Ries, Frühlingsspaziergang, Hochzeitszug,
die glückliche Mutter, Orpheus und Eurydike (1879).
(spr. behsáhr),JeanLouis, franz. Historienmaler, geb. zu Toulouse,
besuchte in Paris die Ateliers von Guérin und Picot, wurde Schüler der École des beaux-arts und trug 1825 mit
dem Bild: Jakob weigert sich, den Benjamin ziehen zu lassen, den großen römischen Preis davon. Nach seinem Aufenthalt in
Italien erschien er in den Ausstellungen mit historischen Bildern, großenteils religiösen Inhalts, und schmückte mehrere
Pariser Kirchen mit Wandgemälden. Zu den erstern gehören: Magdalena in der Wüste, Scene aus der Revolution
von 1830, Martyrium des heil. Saturninus (1836), das
Reich der Bösen auf der Erde (1837), Martyrium des heil. Eutrop, Mephistopheles,
die sieben Werke der Barmherzigkeit, die Himmelfahrt Mariä, der heil. Rochus betet für die Pestkranken,
der heil.
Michael entreißt die
Seelen den Händen des Teufels, die sieben Sakramente u. a. Unter seinen
monumentalen Malereien sind zu nennen die in der Kirche der heil. Elisabeth, in der St. Josephskapelle
der Kirche Ste. Clotilde und in der
Kathedrale von Agen (Geburt und Auferstehung Christi). 1860 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr. biáhr),AugusteFrançois, der mehrere Jahrzehnte hindurch beliebteste, noch immer
produktive Genremaler Frankreichs, geb. zu Lyon, wo er sich unter
Révoil, dem damaligen Direktor der Kunstschule,
und unter Richard ausbildete. Schon in ziemlich jungen Jahren machte er große Reisen nach Spanien, Griechenland, Syrien
und Ägypten und wußte die überall gewonnenen Anschauungen zu Bildern zu verarbeiten, die seinen Ruf
begründeten und lange Jahre auf derselben Höhe erhielten.
Sowohl diese wie andre Genrebilder, in denen er die kleinen Gebrechen und Unfälle des Spießbürgertums in komischer, leicht
karikierender Weise schildert, sind reich an Geist, fesselnd im Grundgedanken, mannigfaltig in den Motiven, treffend in der
Charakteristik, aber in Zeichnung und Behandlung noch etwas trocken, wie die alte Lyoner Schule. Auf
sein erstes Bild, das ihn beliebt machte: verirrte Kinder in einem
Wald (1828), folgten: 1833 die mit ergreifendem Pathos
geschilderten Araber vom Samum in der Wüste überfallen (Museum in Nîmes), die wohl noch beifälliger aufgenommenen wandernden
Komödianten, der sehr tragisch und ergreifend durchgeführte Sklavenmarkt (1835), die höchst komische
Revue einer ländlichen Nationalgarde, vom Maire abgehalten, die Taufe unter dem Äquator, Duquesne, der die europäischen
Sklaven in Algier befreit, ein Familienbad, Faschingsrauferei zwischen Masken und Polizei, Visitation an einer Maut, der
die orientalischen Sitten hübsch karikierende Harem (1837), das sehr satirische Familienkonzert, das
unterbrochene Mittagsmahl, das die gesellschaftlichen Zustände in geistreicher Weise persifliert und auf der Ausstellung 1839 förmlich
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belagert wurde, und viele andre teils tragischen, teils heitern Inhalts. Von Reiselust getrieben, trat er 1839 auch eine
Wanderung nach dem äußersten Norden an und besuchte Lappland, Grönland und Spitzbergen, von wo er ebenfalls eine Menge
von Studien nach der Natur der Gegenden wie der Menschen und Tiere zurückbrachte; z. B.: Matrosen im
Kampf mit Eisbären (1841, Gallerie Raven in Berlin), der Herzog von Orléans in seinem Zelt bei den Lappen, Renntierjagd,
der Kabeljaufang, Sonnenaufgang auf Spitzbergen, während er gleichzeitig auch wieder Bilder ganz andern Inhalts brachte,
wie Jane Shore, die in den Straßen von London den Hungertod stirbt (1845), Bombardement von Bomarsund,
ein Ball an Bord einer englischen Korvette u. a. Eine dritte größere Fahrt des Künstlers
ging 1858 nach Brasilien, worüber er in dem Journal «Le tour du monde»
einen interessanten Bericht abstattete (auch als Separatabdruck: «Deux ans auBrésil», mit 200 Vignetten von Riou), und eine vierte Reise 1865 um die Welt. Aber die Früchte dieser
Reise sowie seine letzten Bilder wurden mit größerer Kälte und Gleichgültigkeit aufgenommen, z. B.:
Episode aus der Schlacht bei Abukir, stürmische Überfahrt (1873), die verspäteten Gäste (1874),
ein Landhaus zu vermieten (1876). Bereits 1838 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.