Brynjulf, norweg. Bildhauer, geb. 1830 zu
Voß bei
Bergen, war anfangs bei einem Optikus in
Bergen, dann bei
einem Goldschmied in Christiania in der Lehre, wo er infolge seiner geschickten Gravierarbeiten ein Reisestipendium erhielt,
so daß er die Bildhauerkunst in Kopenhagen auf der Akademie erlernte und von 1861 an Schüler von
Bissen
und später von
Jerichau war. Nachdem er die ihm aufgetragene Vollendung der von Thorwaldsen hinterlassenen Figuren
des Vulkan, Mars mit Amor und Jason ausgeführt hatte, hielt er sich eine Zeitlang in Rom auf, konnte aber nach seiner Rückkehr
in Christiania anfangs nicht emporkommen, bis er 1868 den Auftrag auf eine große eherne Reiterstatue
(errichtet 1875) des
Königs Karl Johann für den dortigen Schloßplatz erhielt. Als ein Werk von sehr charaktervoller Auffassung
und edler, plastischer Würde verschaffte sie ihm einen ehrenvollen Namen.
(spr. bern-bälkúhr),EtienneProsper, franz.
Genremaler, geb. zu Boulogne sur Mer, Schüler von Picot und
FelixBarrias, widmete sich anfangs
(1861-68) dem Porträt und der Landschaft und ging später zum bürgerlichen und militärischen
Genre über, das er in geistreicher
Weise, gewandter Zeichnung, aber zu detailliert ausgemalt behandelt; z. B.: ein Kanonenschuß
(1872), der Tag des Pachtzinses (1873), der Zukünftige (1874),
die Tirailleure der Seine im Gefecht bei Malmaison die Bresche (1875),
im Laufgraben (1877).
(spr. bernjéh),Camille, franz. Landschaftsmaler,
geb. 1823 zu Kolmar, Schüler von Léon Fleury, machte sich seit 1848 durch Landschaften aus der
Bretagne von großer Naturwahrheit und trefflicher Beleuchtung bekannt, z. B.: die Landes
bei Bannalec, Pachtgut in der Bretagne, Fußweg im Ginster,
Sommer und Herbst u. a. Er erhielt mehrere
Medaillen und 1873 das Kreuz der Ehrenlegion.
Edmund, Landschaftsmaler, geb. 1843 zu Arnstadt in Thüringen, war anfangs Apotheker
und kam erst 1870 auf die Kunstschule in Weimar, wo er sich unter dem Landschaftsmaler
Theod.
Hagen, dem jetzigen Direktor derselben, ausbildete. Dann machte er größere Reisen ins südliche
Europa sowie ins nördliche Afrika und sammelte dort eine Menge von landschaftlichen, architektonischen und Genreskizzen,
die er teils zu Ölbildern, teils zu Aquarellen verarbeitete. Sie sind von breiter Anlage und gewandter, flotter Pinselführung,
z. B.: die London Bridge, venetianisches Nachtfest (1873),
die Insel Capri, Ruinen von Karthago, Motiv an der Themse bei London (1880),Straße in Tunis,
Straße in Kairo und andre Partien
aus Ägypten. Weniger bedeutend und weniger gelungen ist sein bis jetzt wohl einziger Versuch in der religiösen Malerei:
die Grablegung Christi. Seit einigen Jahren lebt er in München.
Joseph,EdlervonPerez, Genremaler, geb. 1831 zu Lemberg, bezog die Akademie in München und wurde Schüler
von Karl
Piloty, bereiste Ungarn und den Kaukasus, zeigt in seinen Bildern ein ernstes
Streben und eine große Tiefe der Auffassung
des Gegenstands und dabei eine bedeutende Vielseitigkeit. Bald bewegt er sich im historischen
Genre, bald
malte er Jagd- und Reitabenteuer, bald walachische Fuhrleute mit ihrem Gespann, z. B.: Wallenstein,
Viehhändler in der Campagna, requirierende Kosaken und Scene aus dem serbisch-türkischen Krieg. Besonders gewandt ist er
in der Darstellung der Pferde und Hunde. Nachdem er viele Jahre in Wien gelebt hatte, zog er nach Brandeis
an der Elbe.
eigentlich CharlesAlbertd'Arnoux, franz. Zeichner und Karikaturist, geb. zu
Paris, widmete sich anfangs der Malerei unter Drölling, folgte dann aber seiner Neigung zur Illustration und Karikaturenzeichnung,
worin er durch Umstellung seines Taufnamens Albert den Namen B. annahm. Seine höchst originellen Zeichnungen
von beißendem Witz sind in zahlreichen Zeitschriften und Büchern verbreitet, z. B. in seinen
Werken: «Les omnibus» (1843, komische Revue),
«Le diable à Paris»,
«Petitesmisères de la vie conjugale» (von Balzac),
«Laphysiologie du goût»,
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«Paris en l'an 3000», in der «Bibliothèquedes enfants» (Sammlung Hetzel, seit 1848) und in den Karikaturen des «Journalpour rire», der «Semaine», «Illustration»,
in der Sammlung der «Romans populaires illustrés», in der «Bibliothèquedes chemins de fer», in dem «Magasin pittoresque», «Muséedes familles», «Journal pour tous» und in andern
Zeitschriften, Albums und illustrierten Werken.