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nach Emmaus (1878) und mehrere treffliche Kohlezeichnungen auf der internationalen Ausstellung 1878. 1860 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
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nach Emmaus (1878) und mehrere treffliche Kohlezeichnungen auf der internationalen Ausstellung 1878. 1860 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
Ferdinand, Landschaftsmaler tropischer Gegenden, geb. 1814 zu Erfurt, begann mit der Porzellan- und Miniaturmalerei, die er in Weimar betrieb, wo er auch die Kunstschule besuchte. Als ihn ein Augenübel nötigte, diesen Kunstzweig aufzugeben, ging er nach Berlin und bildete sich auf der Akademie unter Friedr. Wilh. Schirmer aus, besuchte Belgien, Holland und Norwegen und ging dann, angeregt durch Alexander v. Humboldt, der die Landschaftsmaler auf die Tropenwelt hinwies, mit Unterstützung des Königs von Preußen nach Südamerika, wo er besonders in Venezuela vier Jahre lang die Wunder der Urwälder und die großartigen Gebirgsformationen studierte.
Mit etwa 300 Reisestudien kehrte er zurück, die ins Kabinett der Handzeichnungen (Neues Museum) kamen und zum Teil in farbenglühenden Ölbildern ausgeführt wurden, z. B.: Guacharohöhle, Abend in den Lagunen von Maracaibo, aus den Anden von Venezuela, südamerikanischer Urwald, Abend am Orinoko, Zuckerplantage u. a., aber trotz ihrer virtuosen malerischen Behandlung dem Charakter der tropischen Natur nicht getreu sind. Später widmete er sich mehrere Jahre dem Lehrfach, bereiste wiederum Italien und wurde 1866 Professor an der Landschaftsklasse der Akademie in Berlin. Von seinen nicht tropischen, sehr energisch gemalten Landschaften nennen wir nur: einige norwegische Gebirgspartien, Stubbenkammer auf Rügen, Hünengrab, Palast der Königin Johanna bei Neapel, Wasserfall von Terni und Castel Gandolfo.
(spr. béllohs), Albert F., amerikan. Genre- und Landschaftsmaler in Öl und in Aquarell, geboren zu Milford (Massachusetts), kam schon in frühester Kindheit nach Salem, trat dann mit 16 Jahren bei einem Architekten in Boston in die Lehre, gab dies Fach aber nach einigen Jahren auf und ergriff die Malerei, worin er sich in Paris und auf der Akademie in Antwerpen ausbildete. Später malte er in New York, in Boston, aber auch in England und Wales. Er war eins der frühesten Mitglieder der amerikanischen Gesellschaft der Aquarellisten und wurde 1868 Ehrenmitglied der belgischen Gesellschaft der Aquarellisten. Anfangs malte er Genrebilder in Öl; als er aber 1865 die Aquarellmalerei in England kennen lernte, wandte er sich dieser zu und brachte es namentlich in Landschaften zu bedeutenden Leistungen, z. B.: Nachmittag in Surrey (1866), die Themse bei Windsor, das Kind des Schnitters, Landsitz in Devonshire, Sonntagsnachmittag in Neuengland, Dorfschule in Neuengland (Ölbild) u. a.
(spr. bellúttschi), Giuseppe, ital. Historienmaler, geb. 1827 zu Florenz, Schüler von Bezzuoli und Pollastrini, diente als Freiwilliger im Krieg von 1848 und debütierte in glänzender Weise mit einer Hagar in der Wüste, der bald nachher der noch beifälliger aufgenommene Paulus vor Poppäa folgte. Unter seinen übrigen, zum Teil für den König Victor Emanuel gemalten Bildern sind zu nennen: der Tod des Alexander von Medici, Emanuel Philibert veranlaßt ein Bündnis gegen Österreich zwischen dem Hause Savoyen und dem König von Frankreich und Erkennung der Leiche Manfreds. B. ist Professor an der Akademie in Florenz, Ritter des Mauritius- und des Lazarusordens.
(spr. bénßur), Julius, Historienmaler, geb. zu Nyiregyhaza in Ungarn, zog schon in früher Jugend mit seinen Eltern nach Kaschau, wo er auf der Realschule so leidenschaftlich zeichnete und malte, daß der Vater endlich dem Rate der Freunde folgte und den Sohn 1861 nach München schickte, wo er auf der Akademie zunächst Hiltensperger und Anschütz zu Lehrern hatte und 1869 in Pilotys damals sehr glänzende Schule trat. Einen Ruf nach Weimar und nach Prag ablehnend, blieb er dort ansässig, eng befreundet und seit 1873 verschwägert mit Gabriel Max. Studienreisen machte er nur nach Österreich-Ungarn, Süddeutschland, Frankreich und Oberitalien. Schon 1867 ¶
erregte sein erstes bedeutendes Bild aus der ungarischen Geschichte, Ladislaus Hunyades' Abschied, auf der Pariser Ausstellung großes Aufsehen (Nationalmuseum in Pest). In den folgenden Jahren malte er für den König von Bayern mehrere historische Genrebilder aus der Zeit des französischen Rokokos, die eine brillante Technik in der Farbengebung, aber auch die jener Zeit eigne Frivolität des Gegenstands und einen gewissen Mangel an Charakteristik offenbaren. So zeigte er in der Familie Ludwigs XVI. während des Sturms auf Versailles eine große Meisterschaft in der Malerei der Stoffe und aller Details; dagegen sprach wegen des mehr als zweideutigen Inhalts Ludwig XV. im Boudoir der Gräfin Dubarry wenig an. Ein ausgezeichnetes Bild waren die ruhenden Damen mit des Künstlers Gattin (der Schwester von Gabriel Max), im Waldesschatten auf einem Rasenteppich ruhend; besonders aber wiederum eins seiner Hauptbilder: die Taufe des nachmaligen Königs Stephan I. von Ungarn (Nationalmuseum in Pest). Auch noch in den letzten Jahren beschäftigten ihn vorzugsweise Arbeiten für den König von Bayern. 1878 erhielt er das Ritterkreuz des Franz-Josephsordens und 1879 auf der Landesausstellung in Stuhlweißenburg die goldne Medaille.