Königsberg. Er malt hauptsächlich charakter- und stimmungsvolle Alpenlandschaften, manche auch aus Oberitalien und von
der Riviera di Ponente oder auch flache Landschaften aus Ostpreußen. Zu nennen sind darunter: Landschaft im Stil des
Claude
Lorrain, Mühle am Gebirgsstrom, Abend im Salzburger Gebirge, Blick über das Hügelland der Traun auf die Österreichischen
Alpen, See in den Hochalpen, am Comer See, Abend an einem Alpensee, Küste von Genua, Abend am Haff, Lichtung im Kiefernwald
u. a. Er ist Professor und Mitglied der Akademie in Berlin, lebt aber seit einiger Zeit in
Meran.
Fritz, Genremaler, geb. zu Düsseldorf, war an der dortigen
Akademie Schüler von
Müller, Sohn und
Bendemann, machte dann wiederholte Studienreisen in Deutschland und Oberitalien und
brachte die Früchte derselben in Genrebildern aus dem Leben, von denen mehrere sehr beifällig aufgenommen und durch Vervielfältigung
verbreitet wurden, z. B.: der Kondolenzbesuch (1866), Kinder in der Schaukel (1868), der
Lumpensammler im Schwarzwald (1868), das Friedensgebet (1871), Rückkehr von
einer Landpartie (1873), der Jongleur, Begegnung im Kornfeld (1874)
und Murmeltierchen; weniger gelungen war 1876 das Bild: Hoch dem
Kaiser! sowie schaukelnde Kinder.
John, engl. Bildhauer, geb. 1811 zu Norfolk. Sein Hauptfach
sind die Gebilde der Poesie und freien Phantasie, mit denen er in den Ausstellungen von 1832-45 auftrat,
z. B.: Psyche, einen Schwan fütternd, der Adlertöter, Dorothea, die Kinder im
Walde, der letzte Kuß, Una und der Löwe
u. a., bis er für die Stephanshalle im Parlamentshaus auch die Statuen des Lords Falkland
und des Sir
Robert Walpole anfertigte, denen bald nachher das Wellington-Denkmal in Guildhall mit den
kolossalen Gestalten des Friedens und des Kriegs, die Marmorstatue der Wissenschaft in Waffen zu Woolwich und die Gruppe
der Vereinigten Staaten am Albert-Denkmal im Hydepark folgten. Eins seiner gelungensten Werke und zugleich eins der wenigen
schönen Denkmäler Londons
ist das Denkmal für die drei im Krimkrieg thätig gewesenen Garderegimenter
(Waterlooplatz). Noch neuerdings schuf er unter zahlreichen andern Arbeiten in seinem Atelier zu Kensington eine Statue des 1870 verstorbenen
Grafen von Clarendon (im Foreign Office) und eine hübsche allegorische Statue der bewaffneten Wissenschaft.
(spr. belläh),PaulAlphonse, franz. Aquarellmaler und Kupferstecher, geb. zu
Paris, Schüler von Picot und
Henriquel-Dupont, erhielt 1852 den großen römischen Preis für Kupferstich,
stellte aber erst 1861 mehrere Aquarelle, einige Kupferstiche nach Raffael und das Porträt von Thiers nach
Paul Delaroche
aus, später auch mehrere sehr gerühmte Aquarellkopien nach Raffaels Disputa und der Schule von Athen sowie Stiche nach
kleinern Bildern Raffaels. 1873 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
JeanJoseph, franz. Zeichner und Landschaftsmaler, geb. zu
Paris, war 1832-35 Schüler von Pierre Justin Ouvrié, machte sich schon früh einen bedeutenden Namen durch seine Kohlezeichnungen,
die, wie seine nachherigen Ölbilder, nach der Weise Poussins undClaude Lorrains einen klassischen Stil
in der Bewegung der Linien zeigen und, diesem Stil entsprechend, manchmal mit mythologischer oder historischer Staffage versehen
sind. 1840 reiste er zuerst nach Italien, wohin er 1856 zurückkehrte.
Wir nennen unter seinen Bildern: Christus und die Samariterin, Umgebungen von Clermont, Ansicht von Massa (1846), Erinnerung
an Italien (elf Kohlezeichnungen, 1848),
Macbeth und die Hexen (Zeichnung), Erinnerungen aus der Auvergne
(1849-53), die Flucht nach Ägypten,
Straße in Konstantine, eine Oase in der Sahara (1859), Einsamkeit (1863, Hauptbild,
Museum des Luxembourg), Josephs Wegführung in die Gefangenschaft, Daphnis und Chloe, eine Sägemühle in Berthecourt (Oise),
Karawane auf dem Weg von Konstantine nach Batna (1873), aus der Umgebung von
Allevard (Isère, 1874), Araber, die einen Lagerplatz suchen (1876), der Gang
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nach Emmaus (1878) und mehrere treffliche Kohlezeichnungen auf der internationalen Ausstellung 1878. 1860 wurde
er Ritter der Ehrenlegion.