Studien die verschiedensten Gegenden Deutschlands, auch Frankreich, Italien und die Schweiz. Von seinen Hauptwerken nennen
wir: den Totentanz, den Kaufmann von Venedig (Prämiiert von der Akademie), Torquato Tasso, Paganini;
daneben zahlreiche Genrebilder
und Illustrationen. Er erhielt Medaillen von Wien und München.
Gustav Adolf, Porträtmaler, geb. 1819 zu Braunschweig, Schüler
seines Vaters Friedrich B. (gest. 1846), malte schon mit 15 Jahren ein gelungenes Porträt des Schauspielers
Schütz, infolgedessen er sämtliche Schauspieler der Hofbühne in ihren Hauptrollen malen durfte und sich in München
unter Joseph Stieler und Kaulbach sowie in Düsseldorf unter Lessing weiter ausbilden konnte. Abgesehen von einigen Genrebildern
und Landschaften, sind im Fach des Porträts namentlich die braunschweigischen Herzöge Ferdinand, Friedrich
Wilhelm, Karl Wilhelm Ferdinand und Wilhelm (Lebensgröße) zu nennen. 1852 wurde er braunschweigischer Hofmaler, 1857 Gallerieinspektor
und 1864 Ritter des Guelfenordens.
Nikolaus, Kupferstecher (in Linienmanier), geb. zu Erlangen, ging,
nachdem er die Anfangsgründe seiner Kunst unter Karl Mayer in Nürnberg erlernt hatte, für eine Zeitlang
auf die Akademie in München, wo er sich wenigstens in der Kartonmanier ausbildete. Um nun aber auch die Linienmanier zu
erlernen, zog er 1852 nach Düsseldorf und arbeitete hier unter der Leitung Kellers vier Jahre. Nachdem er dann ein
Jahr in Paris verweilt hatte, nahm er seinen bleibenden Wohnsitz in Düsseldorf und brachte im Lauf der Jahre, meistens nach
neuern Genrebildern, eine Reihe von Blättern, die von großer Gewandtheit in der Führung des Grabstichels zeugen und den
Geist der Originale mit Treue im Ausdruck wie in der Behandlung der Stoffe wiedergeben. Einer seiner
ersten Stiche war: Christus am Kreuz, nach Joseph Kehren;
sodann: der Feiertag, nach Siegert;
der blinde Knabe, nach Salentin;
und als seine Hauptblätter: In der Kirche, nach Vautier;
die Predigt des Seekadetten, nach
Henry Ritter;
die Spaziergänger
vor dem Thor, nach Otto Schwerdgeburth, und der Leichenschmaus, nach Vautier. Er ist Mitglied der Berliner
Akademie und Ritter des belgischen Leopoldordens.
Friedrich August, Bildhauer, geb. zu Kolmar, erlernte anfangs die Malerei unter
Ary Scheffer, erwarb sich aber erst als Bildhauer besonders durch seine lebendig und charakteristisch aufgefaßten Porträtstatuen
einen Namen. Die bedeutendem seiner frühern Werke sind: der Genius in den Klauen des Elends, Porträtbüste
des Generals Schramm, der moderne Märtyrer (1864, Gipsstatue), der Todesgenius, die Stunden des Friedens (1868, Gipsgruppe),
Vercingetorix (1870, Reiterstatue).
Nachdem er im Krieg 1870/71 im Generalstab Garibaldis gedient hatte, schuf er 1872: den Fluch des Elsaß (Bronzegruppe),
die vier Stationen des christlichen Lebens (1874), Ankunft Lafayettes in Amerika
(Gipsstatue), die Doppelbüste: Erckmann und Chatrian, die Statuen des Martin Schongauer, des Admirals Bruat und des Generals
Rapp (alle drei in Kolmar), den Löwen als Symbol der Verteidigung von Belfort und die kolossale Statue der Freiheit, in Kupfer
ausgeführt, am Eingang des Hafens in New York. 1865 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
(spr. bars-), Francesco, ital. Bildhauer, geb. 1839 zu
Mailand, wurde Schüler der dortigen Akademie und zeichnete sich schon früh durch seine lebensvollen, technisch vollendeten
Gestalten aus, wenn auch nicht in der großen monumentalen Skulptur, aber wohl in reizenden Genrefiguren.
Vom Kaiser von Österreich erhielt er für seine weitere Ausbildung eine dreijährige Pension. Unter den seit seinem öffentlichen
Auftreten (1867) bedeutendsten Arbeiten nennen wir: Phryne vor ihren Richtern (nach dem bekannten ziemlich sinnlichen Bild
von Gérôme), die öfter ausgestellte, mit dem ersten Preis gekrönte Blindekuh, Herkules und Antäus, Sylvia
spiegelt sich im Bach, die Statue Raffaels in der Gallerie Vittorio Emmanuele zu Mailand, der aus
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dem Wasser gerettete Moses (1879, in München), der Fischerknabe und die reizende Gruppe: der erste Freund (Mädchen mit einem
Hund), sämtlich in Marmor.