ThomasJones, engl. Schlachtenmaler, den man, wenn auch mit Unrecht, sogar den «englischen
Horace Vernet» genannt hat, geb. 1815 zu Bath als Sohn des Landschafts- und GenremalersThomas B., von dem er den ersten Unterricht in der Kunst empfing. Zu seiner weitern Ausbildung ging er 1835 nach Paris
in das Atelier Horace Vernets und suchte sich dessen künstlerische Weise und
Technik anzueignen. Nachdem
er schon in demselben Jahr auf der Ausstellung debütiert und 1836 eine Preismedaille erlangt hatte, malte er im Auftrag
Ludwig Philipps den Tod
Ludwigs XIV. (zerstört 1848 bei der Plünderung des Palais Royal) und für die
Prinzessin Maria die Braut des Todes, die ihm das Kreuz der Ehrenlegion einbrachte. 1845 nach London zurückgekehrt, widmete
er sich zunächst dem Porträt und brachte z. B. das sehr gelungene Bild der Schönheiten
am Hof Karls II. 1849-60 erschien er in den Ausstellungen seltener, weil seine Thätigkeit sich meistens auf Privatbestellungen
von Pferdebildern oder Kriegsscenen erstreckte.
Dahin gehören: 1851 eine Begebenheit aus dem Leben des William Rufus, die Zusammenkunft Wellingtons und Blüchers am Abend
der Schlacht bei Waterloo, Napoleon nach der Schlacht bei Bassano Wellingtons Übergang über die Pyrenäen, Wellington
in seinem Privatkabinett, zwei Scenen aus dem Leben Nelsons, das Geheimnis der Größe Englands und das
besonders wegen der Pferde gerühmte Pferderennen auf dem Korso in Rom. Dann wandte er sich eine Reihe von Jahren auch zu
friedlichen, zuweilen historischen Genrebildern, z. B.: Salvator
Rosa unter den
Räubern in den Abruzzen, Margarete in der
Kirche und Mephistopheles, der Dechant Swift und Stella, bis ihn 1870 der deutsch-französische Krieg,
an dem er teilnahm, wieder zu Kriegs- und Schlachtenbildern führte, unter denen wir nur hervorheben: den Angriff preußischer
Kürassiere auf Chasseurs d'Afrique bei Mars la Tour, Napoleons Übergabe nach der Schlacht bei Sedan, Herrenlose Pferde
nach derselben Schlacht, die Barmherzige Schwester auf dem Schlachtfeld, Balaklawa und 1876
als eins
seiner gelungensten Bilder die Rückkehr durch das Thal des Todes.
(spr. bárloh),ThomasOldham, engl. Kupferstecher, geb. zu Oldham bei
Manchester, trat bei zwei dortigen Stechern in die Lehre und besuchte fleißig die Zeichenschule, worin er für eine
unter dem bescheidenen Titel: «Studien nach der Natur» aufgestellte Zeichnung
den Preis erhielt. Als er in der Kunstausstellung zu Manchester ein kleines Bild, die Galanterie, des Genremalers John Phillip
erblickte, fühlte er sich so davon angezogen, daß er es gern stechen wollte, was ihm aber erst gelang, als er in
London den Maler selbst kennen lernte, mit dem er seitdem aufs innigste befreundet war. Er sticht vorzugsweise
Genre-, aber
auch Historienbilder und Porträte, z. B. nach demselben Phillip: die Zigeunermutter, Betende
in Spanien, Porträt des Genremalers Egg, des Prinzen Albert etc., ebenso Genrebilder nach den
Malern
Sant,
Frith, Henriette
Browne, Jerry Barrett und
Millais, nach letzterm auch die Hugenotten am Abend
des Bartholomäustags 1572.
(spr. baróng),HenriCharles Antoine, franz. Genremaler,
geboren im Juni 1816 zu Besançon, Schüler von
Gigoux, debütierte 1840 und machte dann eine Studienreise nach Italien. Seine
Bilder behandeln in leichter, gewandter Zeichnung, glänzendem Kolorit und flottem Vortrag den heitern
Lebensgenuß der höhern Stände meistens aus Italien, z. B.: Andrea del Sarto malt seine
Gattin als Madonna, ein Sommerabend, der Frühling in Toscana, die Schlittschuhläufer, das Maleratelier, Weinlese in der
Romagna (1855, im Luxembourg), Harlekinade (1857), Bogenschießen in Toscana (1864), das Drachensteigen, Fest des heil.
Lukas in Venedig (1867), die Kugelspieler (1874), eine Straßenecke in Catania
auf Sicilien (1876). Außerdem lieferte er viele Zeichnungen für den Holzschnitt: zu den «Märchen»
von
Perrault, zu den «Abenteuern Telemachs», zu Boccaccio,
Rousseau und andern Schriftstellern. Nach mehreren Medaillen erhielt
er 1859 das Kreuz der Ehrenlegion.
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