die in ihrem schlichten Realismus bedeutendsten: die marmorne Kolossalstatue des amerikanischen Schauspielers Forrest als
Coriolan (1866), die 1870 im Statehouse zu Boston enthüllte Marmorstatue Andrews, Gouverneurs von Massachusetts, die Gruppe
mit dem Todesengel auf dem Friedhof in Boston (1872), das in München 1874 gegossene Emancipationsdenkmal
in Washington, bestehend aus einer Statue des Präsidenten Lincoln, der einem Neger die Fesseln abnimmt,
eine Statue des Evangelisten Johannes, eine mehrmals wiederholte Statue der Eva, zahlreiche Genrebildwerke u.
mehrere Porträtbüsten.
Joel, dän. Kupferstecher, geb. zu
Veile (Jütland), kam schon früh auf die Akademie nach Kopenhagen, wo er anfangs die Malerei betrieb,
bis er 1846 nach Leipzig ging, um sich als Kupfer- und Stahlstecher auszubilden. Von da zog er mit einem Reisestipendium 1848 nach
Paris, wo er blieb, bis der Krieg von 1870/71 ihn veranlaßte, sich in London niederzulassen. Unter seinen sehr gelungenen,
wirkungsvollen Stichen nennen wir: der Schulmeister, nach Ostade;
junges Mädchen, nach Jan Victor (beide
im Louvre), und in gemischter
Manier: die Taufe, nach
Knaus;
eine Madonna, nach Murillo (Landesgemäldegallerie in Pest);
das
Benedicite und die Hochzeit, nach Brion, u. a. Man hat mehrere trefflich radierte Blätter
von ihm. 1862 wurde er
Ritter des Danebrogordens und 1877 Mitglied der Akademie in Kopenhagen.
(spr. ballüh),Théodore, franz. Architekt, geb. zu
Paris, erhielt seine künstlerische Ausbildung in der École des beaux-arts, war 1835-40 Schüler von Lebas und trug im letztgenannten
Jahr den großen Preis davon. Nachdem er darauf Griechenland bereist hatte, wurde er Inspektor der Bauarbeiten an der
Kirche Ste. Clotilde und trat 1850 an die Stelle Gaus, indem er dessen Plan zwar im allgemeinen
beibehielt, aber der Kirche die herrlichen durchbrochenen Turmpyramiden verlieh.
Außerdem restaurierte er den bekannten gotischen Turm St.
Jacques la Boucherie (1853)
und die Kirche St. Germain l'Auxerrois
(1858), baute 1861-67 im modernisierten Renaissancestil die Kirche Ste. Trinité
und 1863-69 in reich verziertem romanischen Stil die Kirche St. Ambroise in Kreuzform mit einer großen, von
Arkaden durchbrochenen
Vorhalle und zwei eleganten Türmen. 1857 erhielt er das
Ritter- und 1869 das Offizierkreuz der Ehrenlegion; 1872 wurde er
Mitglied der Kunstakademie. Er gab 1874 eine Monographie über die Kirche St. Ambroise heraus.
Joseph, Historienmaler, geb. zu Abtwyl (Aargau),
lernte anfangs unter Anton
Butler in Luzern,
ging 1852 nach Düsseldorf,
wo er Schüler von
Mücke wurde, unter dem er zunächst ein Bild aus der Schweizer Geschichte malte. Dann malte er unter Schadows
Leitung den Tod des heil. Joseph. Nach einer fernern Studienzeit in Karlsruhe
unter Descoudres und
Canon erhielt er zahlreiche Bestellungen für katholische Kirchen im Badischen und in der Schweiz. 1871 hatte
er auf der Schweizer Ausstellung einen Cyklus von Aquarellen für Fresken in der Tellskapelle, der, sehr ausdrucksvoll komponiert,
nicht zur Ausführung gelangte. Dazu kamen später noch einige Wandmalereien und Altarbilder. Er lebt
in Luzern.
(spr. bals'), 1) JeanEtiennePaul, franz. Historienmaler, geb. zu Rom, trat 1831 in
Paris in die École des beaux-arts, wurde Schüler von Ingres, für den er in Italien in Gemeinschaft mit
seinem Bruder Raymond mehrere der bedeutendsten Werke Raffaels kopierte, z. B. die Schule
von Athen, ebenso die Apotheose
Homers von Ingres für das Palais des beaux-arts. Unter seinen übrigen Arbeiten sind hervorzuheben:
die Steinigung des Stephanus (1861), die Krönung der heil. Jungfrau in der Kirche St. Symphorien
in Versailles, die Malereien in der Vorhalle der Kirchen St.
Augustin und der Dreifaltigkeit und die Restauration
der Fresken
Romanellis in vier Sälen des Louvre. Er erfand ein Verfahren der Malerei auf emaillierten Ziegeln, das bei größerer
Wohlfeilheit und
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schnellerer Arbeit die Dauerhaftigkeit der Mosaik gewährt. 1873 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
2) Jean Antoine Reymond, jüngerer Bruder des vorigen, geb. zu Rom, gleichfalls
Schüler von Ingres, beteiligte sich in Rom bei den seinem Bruder aufgetragenen Kopien (s. 1). Unter
seinen seit 1849 ausgestellten Historien- und Genrebildern sind zu nennen: Christus auf stürmischem
Meer, Horaz in Tibur (1849), Apotheose des heil. Ludwig, Scenen aus der Jugendzeit Annibale Carraccis, Ursachen und Folgen
des Kriegs (1867), Nationalelegie (1872), Jeanne d'Arc in Patay (1877). 1873 wurde
er Ritter der Ehrenlegion.