der Landschaftsmalerei widmen konnte, mußte er sich auf einem vielbewegten Wanderleben mit Illustrationen für die «Illustrierte
Zeitung», die «Gartenlaube», das «Daheim»
und andre Blätter begnügen. Erst nach dem Krieg von 1870/71, an dem er als Illustrator für die «Illustrierte
Zeitung» teilnahm, ließ er sich in München nieder und machte Studienreisen in Oberitalien, in
den Karpathen, in Ungarn, an der Ostsee, in der Schweiz etc. Dadurch angeregt, gab er das sehr
günstig beurteilte illustrierte Prachtwerk «Elsaß-Lothringen» heraus.
Zu seinen besten Landschaften von poetischer Stimmung, ansprechendem Ton und großer Kraft der Farbe gehören: die Gemmipassage,
der Waldsee, Motiv bei Stuttgart, Karpathendorf, Aussee, lothringische Landschaft, Weichselstrand, Abendstimmung,
Windmühlen im
Sturm u. a.
(spr. obéh),JeanPaul, franz. Bildhauer, geb. 1837 zu Longwy (Meurthe-et-Moselle),
wurde in Paris Schüler von Duret und
Dantan, stellte seit 1874 mehrere sehr gelungene Arbeiten aus, unter denen besonders
gerühmt werden: die
Sirene (1874, Gruppe in Gips, später inBronze zu Montpellier), Pygmalion (Marmorstatue),
Galatea (1878, Marmorstatue) und mehrere Porträtbüsten. Er modellierte auch viel für eine Porzellanfabrik.
(spr. obähr),JeanErnest, franz. Kupferstecher
und Lithograph, geb. zu Paris, trat 1841 in die École des beaux-arts und wurde Schüler
von Delaroche und
Martinet. Nachdem er 1844 im Kupferstich den großen römischen Preis erhalten hatte,
bildete er sich fünf Jahre in Rom weiter aus, widmete sich aber nachher vorzugsweise der Lithographie. Wir nennen unter
seinen Werken die Aquarellkopien nach Raffael: Triumph der Galatea, die Vertreibung Heliodors aus dem Tempel, die heilige
Jungfrau mit der Nelke und Raffaels Selbstporträt (1850-52), die Prinzessin Mathilde
(Stich nach
Giraud,
1853), und als Lithographien: die Zeit der Schmetterlinge;
die Waisenkinder, nach Hamon;
Galatea, nach Gleyre, und der Kalvarienberg,
nach
Jobbé-Duval, sowie die Malereien: Märtyrer unter Diokletian, Porträt der Frau G. Delessert (1863), die Jugend (1865)
u. a. 1844 wurde er im Kupferstich, 1857 in der Lithographie und 1861 in
der Malerei durch eine Medaille ausgezeichnet.
LouisMarie, franz. Historien- und Genremaler, geb. zu
Lannion (Côtes-du-Nord), Schüler von
Yvon und der École des beaux-arts, malt antike, sehr poetische Scenen oder auch humoristische
Genrebilder, z. B.: der Nachruhm (1874), Phantasie
auf der Savoyardenleier, Gewissensbisse, der Kesselflicker, ein Irrtum, Hero und Leander, Odysseus und Nausikaa und (1877)
sein Hauptbild: Episode aus der sogen. Helotenjagd in Sparta.
1) Alois,Genre- und Pferdemaler, geb. zu Eschelkam im Bayrischen
Wald, kam 1828 auf die Münchener
Akademie unter Cornelius, widmete sich insbesondere dem Studium der Werke Albr.
Adams und Peter
Heß', wurde später durch den Verkehr mit Eduard
Schleich von dessen koloristischer Richtung beeinflußt. Zu
den besten seiner sowohl landschaftlich wie figürlich sehr lobenswerten Bildern gehören: Postwagen im
Schnee, nasse Bauzeit,
heranziehendes Gewitter und namentlich viele meisterhafte Pferdeporträte aus dem Marstall des Fürsten
Taxis in Regensburg, des Grafen Arco, des Fürsten Öttingen-Wallerstein und des Prinzen Leopold in Bayern. Er lithographierte
auch für militärische Kostümwerke, für landwirtschaftliche Werke und brachte in einer großen Steinzeichnung König
Max
II. und Königin Marie auf einer Spazierfahrt in Hohenschwangau.
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2) Hermann, Bildhauer, geb. zu Stuttgart, bildete sich auf der dortigen Kunstschule
unter Theod. v. Wagner und setzte dann 1868-70 seine Studien in Rom fort. Er schuf bis jetzt die Marmorstatue einer Spinnerin,
einen Pifferaro, eine Madonna für eine Kirche in Württemberg, eine Gipsstatue Schillers für das Polytechnikum
in Stuttgart und eine kolossale Mosesgruppe (Moses betend in der Schlacht gegen die Amalekiter) für den Turm des Münsters
in Ulm.