Kartons für Glasmalereien, von denen die meisten in Lauingen an der Donau ausgeführt wurden, und der monumentalen Malerei
für
Schlösser und Kirchen in
Sachsen, Westfalen,
Mecklenburg und Hannover. Dahingehören z. B.: die Chornische der Kirche
zu Rödlitz im Waldenburgischen, vier Bilder für die Kirche in Nibra, das Altarbild Noli metangere
in Oberwiesenthal und 1870 die Malereien in der Kirche zu Kapern (Provinz Hannover), die alle, in streng kirchlichem Stil
gemalt, große Gewandtheit in der Komposition zeigen. In Dresden gründete er 1859 einen Verein für kirchliche Kunst in
Sachsen und war viele Jahre Vorsitzender desselben. Er ist
Ritter des österreichischenFranz-Josephs-,
des preußischen Kronen-, des sächsischen Albrechts- und des mecklenburgischen Ordens der wendischen Krone.
Heinrichvon, der Porträtmaler der jetzigen Fürstenhäuser, geb. zu Ödenburg
(Ungarn), entwickelte schon in der Kindheit ein großes künstlerisches Talent, welches er zuerst auf der
Wiener Akademie,
dann in Düsseldorf unter Leutze und später in München und Paris ausbildete. Schon 1857 entstand sein
erstes größeres Bild: Maria Stuart auf ihrem Todesgang, infolge dessen er für den König von Bayern das Bild:
Ludwig XI.,
der
Franz von Paula um Verlängerung seines Lebens bittet, malte.
Diese sowie Kleopatra mit Antonius und: Jane Gray vor ihrer Hinrichtung zeigten schon einen großen malerischen
Effekt in der Behandlung. 1862 ließ er sich in Wien nieder und wurde dort in kurzer Zeit der gefeiertste Porträtmaler der
hohen Aristokratie, der, mit Aufträgen überschüttet, sein Talent trefflich auszubeuten verstand. Er malt mit sicherm Effektgefühl,
mit großem Geschick in der
Wahl der Körperstellung und mit raffinierter
Technik. Seine Menschen erscheinen
nicht, wie sie sind, sondern, wie sie sein möchten, so daß er sich nicht scheut, auch etwas Willkürliches hineinzubringen,
ohne eine Konvenienzlüge zu begehen.
Großen Erfolg hatten besonders die Porträte: Grillparzer, Alexandre
Dumas, die sogen. Dame in Schwarz (1872), die in Berlin
Bewunderung erregte,
der Bildhauer
Costenoble (1873), der Präsident Simson und seit 1873 die Bilder gekrönter oder zu krönender
Häupter, z. B.: der
Kaiser von Österreich, der Erzherzog
Ludwig Victor, das deutsche Thronfolgerpaar, der deutsche
Kaiser,
die russischen Majestäten, die Königin Victoria und fast alle Glieder des englischen Königshauses, der PrinzFriedrich
Karl, die Fürstin von Montenegro und noch neuerdings (1879) der Statthalter von Elsaß-Lothringen,
Freiherr v. Manteuffel (Nationalgallerie in Berlin).
Vielleicht das meisterhafteste ist das Porträt der deutschen Kronprinzessin. Zwischen diese Porträte fallen als bedeutende
Genrebilder: 1869 der Rächer seiner Ehre, das durch die dramatisch abgeschlossene Wirkung des Gegenstands und die
überaus geschickte malerische Behandlung zu den hervorragendsten Schöpfungen der Gegenwart gehört, dann: Jugendliebe (1871),
das italienische Liebespaar (1872) und, wiederum als ein Hauptbild, die verweigerte Absolution
(1873).
(spr. ann-dschĕ-),CavaliereAnnibale, ital.
Landschaftsmaler, geb. 1812 zu Perugia, besuchte die dortige Akademie und die in Florenz, malte
anfangs Theaterdekorationen und ging dann zur Ölmalerei der historischen Landschaft über, die er nach
einem neuen gemischten System von Freskomalerei und
Mosaik ausübt. In dieser
Technik malte er für den Vatikan sechs große
Landschaften mit Architektur, ebenso für den Quirinal und für einige Paläste in Genua. Er ist Professor an der Akademie
von San Luca in Rom, Mitglied der meisten italienischen Akademien und
Ritter mehrerer Orden.
Albert, Genremaler, geb. zu Jus bei Neuenburg
in der Schweiz, widmete sich anfangs
dem Studium der protestantischen Theologie, gab aber dies Studium auf und wurde in Paris Schüler von Gleyre. Seine Bilder
aus dem historischen und häuslichen
Genre sind sehr wahr und lebensvoll, von trefflicher Zeichnung, aber
etwas mattem Kolorit. Die namhaftesten sind: Dorfschule im Schwarzwald (1859), Luther in Erfurt (1861), Begräbnis eines
Kindes
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(1864), badende Kinder (1865), der Schreibuntericht (1866), die Marionetten (1869), Soldaten der Armee Bourbakis von schweizerischen
Bauern gepflegt (1872), der Schneebär (1873), der kleine Musikant
u. a.