Venedig und Rom ermöglichten (1831). Von dort zurückgekehrt, machte er mit seinen Bildnissen großes Glück, so daß, als
er den Erzherzog Rudolf und darauf den
Kaiser in vollem Ornat (1832, Schloß in Laxenburg) gemalt hatte, das ganze Kaiserhaus,
der hohe Adel und alle Celebritäten nachfolgten. Seine Bildnisse sind zwar treu in der Naturauffassung
und glänzend im Kolorit; aber in dem Bestreben, mit der treuen Darstellung des Lebens eine glänzende Wirkung zu verbinden,
vernachlässigte er den
Schmelz der Farben und wurde zu keck in der Behandlung. 1841 ging er abermals nach Italien, bildete
sich dort noch drei Jahre weiter aus und malte viele Einzelfiguren von bestimmt nationalem Charakter
(z. B. der fischende
Knabe, der Kroatenjunge, der vlämische Bürgermeister), die nicht weniger Beifall fanden als seine Bildnisse. 1844 kehrte
er zurück und setzte sowohl das Porträt als auch seine Einzelfiguren noch eine Reihe von Jahren fort, bis die Mode ihn
verdrängte und jüngere Kräfte ihn überflügelten. Zu seinen besten Bildnissen gehören außer den
genannten: der Fürst Schwarzenberg, Graf Nugent, Graf Edm.
Zichy, Thorwaldsen, Grillparzer, Fürst Windischgrätz und sein
eignes Porträt.
AugustePaul Charles, franz. Landschaftsmaler und Lithograph, geb. zu
Paris, Schüler von Delaroche und Corot, malte Landschaften aus Frankreich, Holland, Deutschland und
Italien, in denen er die verschiedenen Eigenschaften der Luft, die Morgen- und Abendbeleuchtung, die Unruhe des
Sturms in
einem bisweilen manierierten Kolorit darstellte. Dahin gehören z. B.: die letzten Strahlen
der
Sonne, die Zeit der Heuernte (1850 u. 1852), Hütten in der Normandie, die Seine bei Chatou,
aus der Umgegend von Bougival, die
Ufer der Spree bei Berlin (1855), die
Ufer der Maas in Holland (1857),
ein See in Tirol, Eichengruppe, Heimkehr der Herde (1861), Terrasse der Villa Pamfili (Museum des Luxembourg), das Forum
Romanum bei untergehender
Sonne, die
Ufer des Tiber in Rom (1865), Kaskaden von Tivoli u. a. Als Lithograph
war er besonders
thätig für das Journal «L'Artiste» und für die «Artistescontemporains». 1868 wurde er
Ritter der Ehrenlegion. 1869 erblindete er.
(spr. angss'läh),GabrielAuguste, franz. Architekt,
geb. zu Paris, Schüler von Lequeux und Baltard und der École des beaux-arts. Bei
einer Konkurrenz trug er 1851 für seinen Entwurf eines Hospizes in den Alpen den großen Preis davon.
Eine Frucht seines Aufenthalts in Rom war die 1856 eingesandte Restauration der Via
Appia, für die er auf der Ausstellung 1867 die
Ehrenmedaille erhielt. 1858 wurde er Architekt des Schlosses in Pau und 1865 Architekt des Schlosses
in Compiègne. 1867 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
FriedrichAugust, Kupferstecher (in Linienmanier), geb. zu Scherbitz bei Schkeuditz
(Regierungsbezirk Merseburg), war in Berlin Schüler von Buchhorn, stach einige recht gediegene Blätter: in der Kirche,
nach
Jordan;
Karl, Historienmaler, geb. zu Mülheim a. Rh.,
sollte anfangs
Kaufmann werden, zeigte aber ein so entschiedenes Talent zum Zeichnen und Komponieren, daß er 1839 die Düsseldorfer
Akademie bezog, wo er sich bis 1844 unter Karl Sohn und Schadow ausbildete und sein erstes größeres
Bild: die Predigt des Petrus am Pfingsttag, malte, das einen Preis erhielt. 1845-49 verweilte er dann in Rom, wo er sich
besonders von Cornelius angezogen fühlte und Christus mit den Jüngern in Emmaus malte. Darauf blieb er, Cornelius
folgend, bis 1856 in Berlin, wo er vieles nach eignen Zeichnungen radierte, Porträte und Historienbilder malte, z. B.:
mythologische Wandgemälde für einen Speisesaal in Mülheim, das Scherflein der Witwe, die Heimsuchung Mariä und der barmherzige
Samariter. 1856 nahm er seinen bleibenden Aufenthalt in Dresden und widmete sich von jetzt an der Anfertigung
von
¶
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Kartons für Glasmalereien, von denen die meisten in Lauingen an der Donau ausgeführt wurden, und der monumentalen Malerei
für Schlösser und Kirchen in Sachsen, Westfalen, Mecklenburg und Hannover. Dahingehören z. B.: die Chornische der Kirche
zu Rödlitz im Waldenburgischen, vier Bilder für die Kirche in Nibra, das Altarbild Noli metangere
in Oberwiesenthal und 1870 die Malereien in der Kirche zu Kapern (Provinz Hannover), die alle, in streng kirchlichem Stil
gemalt, große Gewandtheit in der Komposition zeigen. In Dresden gründete er 1859 einen Verein für kirchliche Kunst in
Sachsen und war viele Jahre Vorsitzender desselben. Er ist Ritter des österreichischen Franz-Josephs-,
des preußischen Kronen-, des sächsischen Albrechts- und des mecklenburgischen Ordens der wendischen Krone.