1829 eine Reise nach Morea gemacht hatte, debütierte er 1833 mit einigen Bildnissen, die nebst einem 1834 folgenden
Hirten,
der ein antikes
Relief entdeckt, durch die Eleganz des Machwerks seinen Ruf begründeten. Schon damals zeigte er eine gewisse
Originalität, aber auch große Anlehnung an den Stil der ältern Italiener, worin man freilich eigne
Phantasie und Empfindung vermißte; dafür aber ist in seinen Historienbildern die Ausführung stets sauber und geschmackvoll
und in den Porträten die Charakteristik trefflich durchgeführt; überall zeigt er Wahrheit der Formen und leuchtendes Kolorit.
Von 1835-55 stellte er fast nur Porträte aus, z. B.: das seines Vaters und seines
Oheims, des Dichters Alexandre Duval (gest. 1848), des Schauspielers Geoffroy und (1855) der
Schauspielerin Rachel als
Muse der Tragödie. Unter seinen historischen Bildern sind die bedeutendsten: die Fresken in der
Kapelle der heil. Philomene zu St. Merry, in der Marienkapelle von St. Germain l'Auxerrois und
die 1848-56 ausgeführten Malereien in der Kirche zu St. Germain en
Laye, die neben großen Vorzügen
allerdings an jenem Mangel von Empfindung leiden. Die ganze Anmut seiner Malerei zeigt sich dagegen in den Bildern: das schlafende
Jesuskind (1857),
Kopf eines jungen Mädchens (1859), Geburt der Venus (1863), junges Mädchen mit der Puppe (1864), Daphnis
u. Chloe (1865). 1845 wurde er
Ritter und 1865 Offizier der Ehrenlegion.
Wilhelm, Genremaler, geb. zu Berlin, war anfangs kurze Zeit Schüler
von Herbig und lernte dann von 1839-42 unter Karl
Begas. Zu seiner weitern Ausbildung begab er sich 1844 nach Paris unter
Cogniet, dessen lebensfrisches, warmes Kolorit damals eine Schar von Kunstjüngern anzog. Von dort
ging er nach Italien und hielt sich längere Zeit in Rom und Venedig auf, von wo er zwei Bilder, Gretchen am Spinnrad und
Christus am Ölberg, nach Berlin sandte (letzteres in der Gertraudtenkirche daselbst).
Nach seiner Rückkehr malte er zunächst mythologische Stoffe und Porträte, bis er in dem humoristisch-sentimentalen
Genre
das seiner poetischen Eigenart und seinem eleganten Pinsel am meisten zusagende Feld fand. Seine ersten Genrebilder
waren noch etwas empfindsam-romantisch, aber von feiner Durchgeistigung der Figuren. Den ersten bedeutenden
Erfolg hatte 1860 das Bild: Trost in Tönen, das, von wunderbarer Farbenschönheit, durch die unendliche
Innigkeit der Empfindung zur Rührung zwingt.
Obgleich bisweilen auch in das Gebiet des historischen
Genres hinüberschweifend, wählte er doch gewöhnlich für seine Bilder
die Zeit des Rokokos und des Zopfes und kleidete die jungen Dämchen und indiskreten Zofen gern in dies malerische Kostüm.
Dahin gehört z. B. eins seiner Hauptbilder, die ebenso graziöse wie
humoristische Vorlesung bei Werthers (1870, Nationalgallerie zu Berlin und, mit Veränderungen, wiederholt im Besitz des
Grafen Raczynski). Im Lauf der Jahre wurde bei dem ziemlich beschränkten Kreise seiner Stoffe das Thema derselben allmählich
dürftiger; er wandte sich daher mehr auf die Ausbildung des landschaftlichen Hintergrunds und suchte
ihn durch Lichtwirkung der Grundstimmung des Bildes und den Figuren anzupassen. Ein vorzügliches Bild
aus den letzten Jahren ist: der Witwe Trost (1878, Ausstellung in Paris), das durch die Tiefe der Empfindung und die ergreifende
Stimmung großen Erfolg hatte. Mehrere seiner besten Bilder zeichnete er selbst auf
Stein.
Friedrich, Porträt- und Genremaler, geb. zu Wien, hatte als Sohn eines unbemittelten
Handwerkers mit vielen Entbehrungen zu kämpfen, bis er sich durch Illuminieren von Landkarten und Kupferstichen ein kleines
Sümmchen erspart hatte. Nun versuchte er sich im Porträt und reiste nach London, um sich unter dem
damals viel geltenden Th. Lawrence weiter zu bilden. Als ihm dies gelungen war, ging er nach Paris und lernte unter Horace
Vernet. Auf diese Weise gefördert, trat er in seiner Vaterstadt mit den Historienbildern: Dido auf dem Scheiterhaufen und
Moses in der Wüste auf, die den ersten Preis errangen und ihm einen Aufenthalt in
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mehr
Venedig und Rom ermöglichten (1831). Von dort zurückgekehrt, machte er mit seinen Bildnissen großes Glück, so daß, als
er den Erzherzog Rudolf und darauf den Kaiser in vollem Ornat (1832, Schloß in Laxenburg) gemalt hatte, das ganze Kaiserhaus,
der hohe Adel und alle Celebritäten nachfolgten. Seine Bildnisse sind zwar treu in der Naturauffassung
und glänzend im Kolorit; aber in dem Bestreben, mit der treuen Darstellung des Lebens eine glänzende Wirkung zu verbinden,
vernachlässigte er den Schmelz der Farben und wurde zu keck in der Behandlung. 1841 ging er abermals nach Italien, bildete
sich dort noch drei Jahre weiter aus und malte viele Einzelfiguren von bestimmt nationalem Charakter
(z. B. der fischende Knabe, der Kroatenjunge, der vlämische Bürgermeister), die nicht weniger Beifall fanden als seine Bildnisse. 1844 kehrte
er zurück und setzte sowohl das Porträt als auch seine Einzelfiguren noch eine Reihe von Jahren fort, bis die Mode ihn
verdrängte und jüngere Kräfte ihn überflügelten. Zu seinen besten Bildnissen gehören außer den
genannten: der Fürst Schwarzenberg, Graf Nugent, Graf Edm. Zichy, Thorwaldsen, Grillparzer, Fürst Windischgrätz und sein
eignes Porträt.