Cavaliere Giovanni, ital. Bildhauer und Professor der Skulptur in Turin,
geb. zu Varallo im Sesiathal (Piemont), erlernte die Kunst zuerst auf den Akademien
zu Mailand und Turin und ging, nachdem er in einer Konkurrenz den Preis davongetragen, nach Rom, wo er Thorwaldsens Schüler
wurde und 16 Jahre blieb, bis ihn die Königin Marie Adelaide nach Turin berief, wo er zunächst das
herrliche Grabdenkmal der Königin Maria Christina (Cistercienserabtei Haute-Combe in Savoyen) u.
für Turin die kolossalen Statuen des Philosophen und Patrioten Gioberti (gest. 1852) und des
in Turin gebornen Mathematikers Lagrange (enthüllt 1867) schuf. Andre treffliche Arbeiten von ihm sind:
eine Jägerin aus dem Gefolge der Diana und (im Gebäude der Turiner Universität) der Arzt Alessandro Riberi, die Statue
des Ackerbaus am Palast Carignano u. mehrere Grabdenkmäler auf dem dortigen Campo Santo. Viele
seiner Werke sind in Rußland, England und Amerika.
AndréJoseph, franz. Bildhauer, geboren zu Toulon, war
in Paris Schüler von
Dantan,
Guillaume und
Cavelier.
Unter seinen Werken von origineller, geistvoller Auffassung und naturwahrem
Ausdruck sind zu nennen die
Reliefs: Hekuba findet den Leichnam ihres
Sohns Polydor, der Traum eines Dichters, der Tanz, die
Versuchung (1876, Marmorgruppe) sowie neuerdings (1879) die Gruppe: der Abschied
der Alkeste.
(spr. allassöhr),JeanJules, franz. Bildhauer,
geb. zu Paris, Schüler von David d'Angers und der École des beaux-arts. Auf sein erstes,
besonders erfolgreiches Werk: der aus dem Wasser gerettete Moses (in Gips 1853, in Marmor 1859), folgten Porträtstatuen
und allegorische Arbeiten für öffentliche Denkmäler, z. B.: das Bronzestandbild
Rotrous (1866) für die Stadt Dreux, der heil. Joseph (1867) für die Kirche St. Etienne du Mont,
der heil. Karl Borromäus (für dieselbe Kirche), die Statuen Malherbes, der Skulptur, der Flußfischerei
u. der Leukothea (Hof des Louvre). 1867 wurde er
Ritter der Ehrenlegion.
(spr.
lallmang),SiegmundL', österreich.
Schlachtenmaler, geb. zu Wien, wurde schon in früher Jugend für die Kunst bestimmt
und erlernte sie unter seinem Oheim
Fritz L'A. (gest. 1866), der gleichfalls Schlachtenmaler war, und später auf der
Wiener
Akademie unter
Ruben. Seine ersten bedeutenden Bilder waren die aus dem schleswig-holsteinischen Krieg,
den er 1864 mitmachte, z. B.: die Erstürmung des Königsbergs und das sehr naturwahre, vorzüglich
gezeichnete und gemalte Gefecht bei Översee.
Auch im italienischen Feldzug, an dem er 1866 teilnahm, machte er künstlerische Studien. Besonderes Aufsehen erregte 1867 auf
der Ausstellung in Paris durch die Lebendigkeit der Darstellung und die Feinheit der Farbenstimmung sein
Sieg der Österreicher unter Daun bei Kollin. Dann folgten: die an interessanten Momenten reiche Schlacht bei Caldiero, Scenen
aus dem italienischen Krieg von 1859 und die Schlacht bei Custozza 1866, die, wie fast alle dieser Art, großes Talent für
Komposition und feine Durchführung der Details, aber eigentlich kein leidenschaftliches Getümmel und
wenig Pathos zeigen. Unter seinen Bildern aus den letzten Jahren nennen wir nur das treffliche Genrebild: der stumme Hülferuf
(Scene aus der polnischen Revolution), ein Reiterporträt des Generals Laudon (Pariser Ausstellung 1878) und: Sieg des österreichischen
Armeekorps unter dem Prinzen Josias von Koburg über die Türken bei Martinestie (Münchener
Ausstellung 1879).
(spr. -häm),Helen, geborne
Paterson, engl. Genremalerin, geb. 1848 zu Burton upon Trent
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(Staffordshire), zeigte schon früh eine große Neigung zur Kunst, besuchte die Zeichenschule in Birmingham und trat dann 1867 in
die Londoner Akademie. 1868 ging sie nach Italien und stellte zuerst 1874 unter dem Namen Helen Paterson die Genrebilder:
das Milchmädchen und Wart' auf mich! aus, die, wie alle ihre folgenden, von großer Frische und Naivität
der Auffassung, kräftigem Kolorit und sorgfältiger Ausführung sind. 1875 brachte sie als Frau A. die Aquarelle: junge
Kunden und Frühlingstag, 1877 den Garten des Chelsea-Hospitals, 1878 den Badeplatz. Mehrere ihrer besten Bilder sind in
der Dudley-Gallerie. Sie ist auch sehr geschickt in Illustration für den Holzschnitt, z. B.
für die Zeitschriften: «The Graphic» und «CornhillMagazine».