- 315 - Ofter-Oeschenke.
Eierkörbchen. Ein gutes Span- oder Weidenkörbchen wird mit Wollmolton, weih und blau, ausgerüstet, so daß 4 große Hühnereier gut Platz haben.
Dann wird weicher Wollmolton in Streifen, die die Höhe des zur Verwendung kommenden Körbchens haben und IV2 mal so lang sind, geschnitten, in Falten gelegt, so daß 4 Fächer entstehen, und am Boden und an den Seitenwänden fest angeheftet.
Hat das Körbchen keinen Teckel, so wird von Molton in doppelter Lage eine Decke zugeschnitten, mit weißer Leinwand überzogen und an der einen Seite am Rand befestigt.
Auf das Leinwanddeckelchen wird vorerst noch eine tleine Zeichnung von Küchlein, die Brosamen zusammenpicken, aufgezeichnet und im Stilstich mit blauem Garn ausgenäht.
Dem Henkel wird eine flotte, blaue Bandschleife umgebunden. In einem auf diefe Weise hergestellten Körbchen bleiben weichgesottene Eier lange warm und Mamas Aergernis, daß die Früh-stückseier immer kalt sind, weil man nicht pünktlich zu Tisch erscheint, ist gehoben. Wünscht man das Körbchen auf einem Tisch, wo mehr als 4 Eier genossen werden, so ist es ein leichtes, dasselbe an Umfang etwas größer, die Höhe bleibt sich gleich, zu wählen und 2-3 Tollfalten mehr zu machen. Frau Irma. Ei als Stecknadelkiffen.
Aus Weiher Steifmousseline formt man 2 halbe Eier.
Der Rand der einen Hälfte muß etwas eingezogen werden, damit diese in der anderen Hälfte etwas einklappt.
Hat man die Grundform schön hergestellt, so wird diese außen mit glänzendem, weichem, kirschrotem Flanell überzogen.
Die eine Hälfte des Eies wird innen mit weißem Satin überzogen.
Für die andere Hälfte bereitet man aus parfümierter Watte, genau dem Raum des Eies entsprechend, ein Nadelkissen, überzieht dasselbe mit weißem, glänzendem Sammet, und in der Mitte mit dottergelbem Flanell. Es ist genau darauf zu achten, daß Sammet und Flanell ganz flach liegen und so den Anschein eines aufgeschnittenen Eies machen.
Das Steckkissen wird mit verlorenen Stichen am Rand der Grundform festgeheftet.
Sollte dieses Anheften am Rand nicht ganz tadellos geraten sein, so kann man ein ganz schmales Seidenkörbchen anbringen.
Oben am Ei näht man das gleiche Börtchen als Aufhänger an. Wunderschön sind auf diese Weise hergestellte Eier, .die statt mit Sammet mit Seide bezogen und übermalt werden. In den Hohlraum der einen Eihälfte kann man allerdings kleinere Geschenke, wie kleine Parfümflacons, Fingerhüte und Stick-scheerchen 2c. einlegen. In meinem Fall war's eine Spitzen-garnitur.
Frau Irma. «Kochrezepte. Preßkopf. Ein Schweinskopf wird der Lange nach gespalten, sehr sauber geputzt und mit 2-3 Kalbs- oder Schweinsfüßen in Wasser und Salz, Essig, Zwiebeln, Gewürz und 2 Lorbeerblättern weichgekocht. Nach dem Erkalten nimmt man Kopf und Füße aus der Brühe, seiht sie durch und kocht sie kurz ein. Nun wird das Fleisch nebst einer eben gekochten, geräucherten halben Rindszunge in ziemlich große Würfel geschnitten, welche mit einem Teil der Brühe, Pfeffer, Salz und einer Prise gest. Nelken vermischt werden, breitet alsdann die eine Hälfte des Schweinskopfes, aus dem man das Fleisch sorgfältig ausgelöst, mit der Schwarte nach unten auf ein nasses Tuch, gibt das halberkaltete, geschnittene Fleifch darauf, deckt die andere Hälfte Kopf mit der Schwarte nach oben darüber, schlage das Tuch darüber, rolle es fest zusammen, binde beide Enden fest zu, so daß das Ganze die Form einer Wurst erhält, presse es über Nacht zwischen zwei beschwerte Brettchen. Andern Tags löse man das Tuch ab, bestreiche den Kopf mit flüssig gemachter Ius und serviere ihn kalt, mit oder ohne Gallerte. Man kann auch Essig und Oel oder Remouladen-Sauce dazu geben. ' K. L. l'uat8eko8 Fr»88a8. (Aus der Engadiner Küche.) Auf 1 Kilo Weizenmehl Nr. 3 nehme man 500 Gramm ganz frische Butter und 500 Gr. ausgelassenes Schweinefett und 50 Gramm zerstoßenen Zucker mit einer Prise Salz vermischt.
Dies alles auf dem Backbrett nur kalt zusammengeknetet und dann 8 runde Kugeln daraus geformt, die man Fingerdick auswallen tut und auf ein Blech zum Backen legt.
Der Ofen mutz stark abgekühlt sein, (also, nachdem man das Brot gebacken hat), doch sollte dieses Backwerk nicht über eine Stunde darin stehen, sonst wird es nicht gut.
Cl. R. Engadiner Plains.
Für eine Familie von 6-7 Personen nehme man etwa 500 Gramm Mais-Mehl erster Sorte, (nicht zu fein), und übergieße solches mit siedendem Wasser oder Fleischbrühe, dem Mehl mnß vorher eine ¶
- 316 - kleine Hand voll Salz beigegeben werden, dann alles zudecken und V4 Stunde anziehen lassen.
Wenn abgekühlt, gebe man 500 Gr. Weizenmehl, 2 Eier und eine Hand voll Weinbeeren (lieber Sultaninen) darunter und zuletzt 150-200 Gramm ausgelassene Butter.
Diese Butter muß man sehr heiß werden und dann erkalten lassen, bevor man sie dem Teige beisügt.
Ist der Teig sehr fest, dann gebe man noch etwas Milch dazu, denn zarter Teig ist besser.
Nun kommt die ganze Masse in ein dünnes Tüchlein und wird unterbunden, damit es in der Suppe nicht ausgehe, alsdann legt man es in die Suppe und kocht es je länger, je besser, jedenfalls nicht weniger als 3 Stunden.
Schmecke zu eingemachten Preißel- oder Heidelbeeren oder Pflaumen sehr gut. Nußfondants. Von einem Eiweiß und V2 Pfund Staubzucker, die zusammen geschwungen werden, macht man kleine Kugeli, drückt auf jede Seite den Kern einer halben Baumnuß hinein und läßt sie zum Trocknen auf einer Platte liegen.
Sieht hübsch aus und schmeckt sehr gut. G. W. Apfelwecken.
Aevfel werden geschält, in Stückchen zerschnitten und mit Zucker und etwas Zimmt gekocht.
Etwas erkalten lassen und nachher Nidel darunter gerührt.
Unterdessen wird Brotteig mit Butter vermischt (auf 21/2 Pfund etwa VZ bis ¾ Pfund Butter.) Dann wird der Teig ausgerollt, runde Stücke daraus geschnitten (etwa Desserttellergroß), aus die Hälfte der Stücke Aepfelfülle getan, mit der andern Hälfte zugedeckt.
Die Ränder zusammen gedrückt, mit Eigelb be-strichen und im Ofen gebacken. Fr. M. K. in Mollis. Hriefwechsel (Nnter Verantwortung der Einsender.) Iragen. Von M. C. 1. Glasveranda.
Bitte um gütigen Rat, was bei einer südlich gelegenen Glasveranda am zweckdienlichsten gegen die Hitze anzubringen und wo das diesbezügliche Material erhältlich ist? 2. Wo können Thermometer in massiver Einfassung repariert werden? Von L. G. F. Osterfiaden.
Für ein gutes Rezept zu ONerfladen mit Reis und Gries bittet eine treue Leserin. 2. Soll man kleinen Mädchen die Haare kurz schneiden oder nur die Spitzen? Wie kann man überhaupt einen starken Haarwuchs bei diesen erzielen? Von I. K. E. Essig läutern.
Wie kann man guten Mostessig läutern.
Für gütige Angaben wäre sehr dankbar. Von O W. Glätterin.
Wühte vielleicht eine werte Mitabonnentin, welchen Lohn eine gelernte Glätterin bezieht an einer Sai-sonstelle (Hotel usw.) Zum Voraus besten Dank. Von E. in U. Teint. Weiß mir vielleicht eine geehrte Mitleserin ein absolut unschädliches, sicher wirkendes Hausmittel gegen unreinen Teint.
Für gütige Auskunft dankt recht herzlich. Eine eifrige Leserin. Von junger Hausfrau in E. Herrenkleider.
Wie lassen sich alte schwarze Her-rentnch Neider verwenden? Gibt es in der Schweiz eine Fabrik, die dieselben wie alte Wollresten kauft und welches ist die Adresse.
Sehr dankbar um Auskunft. Von R. S. Gartenbeet-Ginfassungen.
Wir sind im Falle, eine neue Einfassung für größere viereckige Gartenbeete machen zu lassen.
Könnte eine werte Abonnentin aus Erfahrung über eine solide, nicht zu kostspielige Einfassung Auskunft geben.
Buchs-einfassnngen wegen dem Ungeziefer und regelmäßigem Schneiden ausgeschlossen.
Von I. B. H. Vereins-Fahnen.
Wer ist so freundlich, mir ein Geschäft zu nennen, aus welchem man Vereins - Fahnen zum Ausarbeiten beziehen könnte? Für gefällige Auskunft besten Dank. Von A. H. in H. Benzm-Nemigung.
Wie verhütet man beim Reinigen der Flecken mit Benzin die häßlichen Ringe, sog. Hof? Von E. E. in W. Versäuernng des Magens. Gibt es vielleicht ein Hausmittel hiefür, das mir eine verehrte Leserin der Kochschule aus eigener Erfahrung empfehlen könnte. 2. Für ein Rezept zu Iwieback wäre ich ebenfalls sehr dankbar. Von E. W. in S- Zinngeschirr. Wo werden zinnene Teller umgegossen und zu welchen Haushaltungsgegenständen eignen sie sich am besten? Antworten. An Frau M. in S. Stoffresten.
Resten aus schönem Damast geben Ihnen sehr hübsche Arbeiten, z. B. 4 Stück, wenn möglich gleiche, ¶