- 85 - Wattierte Bettdecken zu waschen.
Dis wattierte Bettdecke weicht man einen Tag in kaltem Wasser, welches man zuweilen erneuert, ein und reinigt dieselbe, wenn der Staub ausgezogen ist, auf einem Tisch mit der Bürste, und kalter, recht fetter Seifenlauge.
Ist die Decke allenthalben gründlich abgeseift, so staucht man sie in einem Faß mit Wasser tüchtig aus, spült sie in frischem Wasser, das man mehrmals erneuert, recht klar, läßt die Decke von zwei Personen recht trocken auswringen und dann auch glatt ausschlagen.
Letzteres läßt man wiederholen, bevor sie trocken ist. H. Aandarbeit.
Frische Blumen trocknen. Um frische Blumen zu trocknen, daß sie Form und Farbe behalten, verfähri man wie folgt: Von einer Kiste mit Schiebedeckel entfernt man den Boden und bringt innerhalb der Kiste unmittelbar unter dem Schiebedeckel ein mittelfeines Drahtsieb an, dann wird gereinigter Sand in einem Kupferkessel erwärmt, nachdem vorher noch auf 100 Gewichtsteile Sand einen halben Gewichtsteil Stearin gemengt, fo daß beim Schmelzen des Stearins jedes Sandkorn davon überzogen wird. Hierauf schneidet man möglichst gut ausgebildete Blumen oder Iiergräser ab, stellt die Kiste mit dem Schiebedeckel und Sieb nach unten auf, bringt eine etwa 6 Zentimeter hohe Sandschichi hinein, steckt in dieselbe die Blumen und bedeckt sie allmählich mit dem stearinisierten Sand, so daß Stengel und Blätter die natürliche Lage behalten. Auf diese Weise fährt man mit abwechselnden Schichten fort, bis die Kiste gefüllt ist, dann legt man den Boden vorsichtig auf und bringt die Kiste an einen warmen Ort. Nach zwei bis drei Tagen sind die Pflanzen getrocknet und man zieht dann vorsichtig den Schiebedeckel auf. Der Sand fällt durch das Sieb und Blumen und Gräser bleiben getrocknet in ihrer natürlichen Form und Farbe zurücke Wz Aansunttel und Hlezepte. Verwendung leerer Zigarrenkistchen.
Die Kistchen werden von allem Papier befreit, wenn nötig, etwas gewaschen.
Dann versieht man sie mit einer hübschen Zeichnung (sthlisierte Blätter und Blumen usw.), brennt dieselben und malt allenfalls mit Wasser- farben darauf.
Solche Kistchen jehen sehr nett aus und dienen zur Aufbewahrung von Schnüren, Seide :c. und sind willkommene kleine Geschenke. L. A. Spinngewebe.
Eine reizende Sitte, die sich in England solcher Beliebtheit erfreut, wie bei uns der Weihnachtsbaum, verdient auch bei uns Verbreitung und Nachahmung.
Sie heißt «Spinngewebe», könnte aber auch «Ariadne-Faden» benannt werden.
Von der Decke herab hängt, wie die «Wiener Mode» erzählt, eine große Spinne, die aus Draht oder anderem Material verfertigt ist, und auf dieser liegen Rollen oder Spulen, mit den Namen der Kinder, woran verschiedenfarbige Wolle oder Bändchen angebracht sind.
Diese Fäden kreuzen einander, lanfen über Möbel und durch verschiedene Zimmer, gehen manchmal treppauf, treppab. Am Ende ist ein Geschenk angebracht, und das Kind muß ^ dem Bande all seine verschlungenen Pfade entlang folgen, bis es zum Geschenk gelangt und es an sich nimmt.
Hierbei ist freilich Rücksicht auf die englische Sitte der Familienhäuschen genommen, aber schließlich läßt sich das lustige Spiel m jeder Wohnung arrangieren und eignet sich für den Landaufenthalt, wo man ja leicht in eigenem Häuschen wohnt.
Für Kinderfeste, Geburtstage - ja auch zur Abwechslung und Belustigung für Große könnte dies Spiel bei uns eingeführt werden. (Aus Echo.) Hf""M")s Kochrezepte. Griesklößchen. 100 Gramm Butter werden schäumig gerührt, dann rührt man drei Eier nacheinander dazu, das gehörige Salz und so viel Gries, daß der Teig fast noch läuft.
Man läßt ihn eine halbe Stunde stehen, damit er anzieht, macht sodann kleine Klößchen, gibt sie in gute kochende Fleischbrühe und läßt sie eine halbe Stunde zugedeckt stehen. Kraut mit Wurst. Man gibt ein gutes Stück Butter (ausgelassen) in das Casserolle, und wenn die Butter zergangen und heiß, (nicht braun) ist, gibt man das Kraut (2 mittelgroße Köpfe Wirsing oder Weißkraut) nebst Salz hinein.
Das Kraut muß natürlich vorher, halbiert und von dem Strunk befreit sein.
Dann läß man es 15 Min. dämpfen, gibt alsdann soviel Wasser darauf, daß das Kraut 2/ g davon bedeckt ist, nebst einer großen Zwiebel und läßt es V2 Std. zugedeckt langsam kochen, gibt dann 1 paar Schüblinge, Schwartenwürste oder ¶
Waadtlän-- 86 - derwürste hinein, sowie geschälte rohe und halbierte Kartoffeln und läßt das Ganze noch zirka V2 Stunde kochen.
Schmeckt gut und eignet sich bei Wasch- nnd Putztagen vorzüglich. K. S. Billige Torte. 100 Gr. Vutlcr zu Schaum gerührt, 100 Gr. gestoßener Zucker, sowie 2 Eigelb nach und nach hinzugefügt, etwas Citronen-Oel dazu, 1-2 Tropfen, 8-10 Eßlöffel voll Milch, VZ Pfd. Mehl, sowie das geschlagene Eiweiß uuter die Masse glatt gerührt, zuletzt noch 15 Gr. Backpulver ganz leicht unter die Masse gerührt nnd dann rasch in gut geheiztem Ofen schön halbbrann gebacken. M. M. Aepfelkäs.
^ Pfd. Zucker, an dem 1 Citrone abgerieben wurde, mit V2 Liter Wem kochen, bis er einen Faden zieht, dann 2 Pfd. in Würfel geschnittene Aepfel, (von einer Sorte, die nicht zerkocht), mitkochen, bis der Saft wieder einen Faden zieht.
Hierauf richtet man die Masse in eine hübsche, genäßte Sorm an und läßt sie erkalten.
Vor dem Gebrauch sachte gestürzt. M. Aepfelbonbons.
Aepfel, welche nicht geschält, nur gut abgerieben uud gevierteilt wurden, werden ohne Wasser weich gekocht.
Dann durchgetrieben, gewogen und mit gleichschwer Zucker gekocht und ¾ Stuude lang immer gerührt, bis es dick ist.
Dann wird Zucker auf ein Brett gestreut (ziemlich dick), die Aepfel daranf gelegt und mit einer Form ! die in Zucker getaucht, ausgestochen und ge-trockuet. A. I., Bordeaux. Kürbis einzumachen wie Gurten.
Ein großer Kürbis wird geschält, ausgeputzt und in viereckige Stücke geschnitten;,
man kann ihn auch läuglich, iu zirka zwei Finger breite Stücke schneiden, dann bestreut man diese mit Salz und läßt sie 12 Stunden liegeu: man rechne auf 5 Pfd. Kürbis 60 Gr. Salz.
Nach dieser Zeit läßt man gnten Essig mit 125 Gr. geschälten Chalotten zum Kochen kommen, die Kürbisstücke einmal darin überwallen, nimmt sie heraus und legt sie nach dem Erkalten schichtweise mit geschnittenem Dill, würflig geschnittenem Meerrettig, 2 Lorbeerblättern, einigen Nelken und Pfefferkörnern in einen Steintopf, gießt den Essig kalt darüber und bindet den Topf zu.
Nach acht Tagen kocht man den Essig anf, schäumt ihn gut ab, schüttet ihn nach dem Auskühlen wieder über den Kürbis, bedeckt diesen mit einem Leinwandsäckchen mit Senfsamen und bindet den Topf fest zu. (Event, kann der Essig, wenn er zn scharf sein sollte, etwas gewässert werden.) K. L. Preißelbeeren ohne Zucker einzumachen.
Die Preißelbeeren werden gut verlesen und gewaschen, dann gibt man sie in eine Messing- pfanne und läßt sie auf gutem Feuer unter beständigem Schütteln einigemal aufkochen, dann verwahr: man sie in Steintöpfen oder in gewöhnlichen Einmachgläsern.
Ein in Branntwein getränktes Papier wird obenauf gelegt und das Glas gut verbunden.
Beim Gebrauch nehme man die gewünschte Portion heraus und rühre nach Geschmack gestoßenen Zucker darunter.
Den folgenden Tag schmecken sie dann vorzüglich.
Mit geschlagenem Rahm serviert, sind auf diese Art eingemachte Beeren eine Delikatesse. M. Briefwechsel äer Abonnenten unl" «ch. (Nnter Verantwortung d» Ginsender.) Fragen. Von Fr. E. L. St. 1. Hollunderwein.
Kann man aus hollunderbeeren auch Wein bereiten, nnd wie? 2. Modergeruch.
Wio kann man den Moder-Gernch aus einem, bis anhin zu wenig von Licht und Luft begünstigten Zimmer entfernen, da dasselbe hin und wieder als Schlafzimmer benützt werden sollte? Bon Fr. M. in B. Erziehung event. Adoption. In einer Lehrersfamilie würde ein Kind zur Erziehung, später vielleicht zur Adoption, angenommen gegen einmalige Entschädigung.
Referenzen werden angeboten und sollen vorher eingeholt werden über den Charakter der Lehrersfamilie.
Von Fr. E. O. B. Reinigung eines Boden-tepftichs. Es ist mir von einer Katze ein Bodenteppich verunreinigt worden und trotz aller angewandten Mittel, sogar durch Rei-nigeu mittelst Dampf in einer Anstalt, ist der häßliche Geruch nicht daraus zu bringen.
Weiß vielleicht eine verehrliche Leserin ein unschädliches Mittel.
Besten Dank zum Boraus. Von Fr. R. L. in St. R. 1. Kanderer-Brezel.
Wie werden die so beliebten Kanderer Brezeln bereitet? Da ich im Ausland wohne, bekomme ich sie nicht so bequem und möchte versnchen, sie selbst zu macheu. 2. Vanille-Ringe.
Wäre gleichfalls eme Basler Abonnentin vielleicht so gut, und würde mir das Rezept für die so beliebten Vanille-Ringe abtreten? 3. Matte Glasscheiben.
Wie sind matte Glasscheiben an Türen von Fettflecken zu reinigen, Spiritus uud Benzin halfen nichts. ¶