- 163 - die Reinigung genügt.
Ein Waschen des Kopfes in diesen Fällen ist fast unnötig.
Wird eine Waschung nötig, aber nur alle zwei bis vier Wochen, so kann Seifenwasser genommen werden.
Bei öfteren Waschungen ist Seifen-Wasser nicht gut, da es die Kopfhaut spröde macht.
Sehr beliebt sind Honigwasser und Veilchenwasser, Eigelb in warmes Wasser geschlagen und anderes.
Viel wird auch folgendes Waschmittel angewendet: Ein Eßlöffel Mandelkleie wird in heißem Wasser zwei bis drei Stunden lang gekocht, das Wasser dann durchgeseiht und lauwarm als Waschmittel benützt.
Bei zu starker Schuppenbildung sind Waschungen (wöchentlich ein- bis zweimal) mit alkalischem Seifenspiritus sehr vorteilhaft.
Nach allen Kopfwaschungen ist jede starke Abkühlung zu vermeiden.
Sobald die haare trocken sind, muß ein wenig eingeölt werden.
Auf diese Weise dürfte es gelingen, die haare nach Möglichkeit zu erhalten und ihnen Glanz und Schönheit zu verleihen. Vermischtes. Oemüsetonnen.
Einer jungen Frau, die ihrem Gemahl viel Kräutersuppen kochen muß, stiftete ich in ihre prächtige Küche 6 Gemüsetonnen aus Lenzburger Konf. - Töpfen und 6 Gewürztonnen Liebig Fleischex.
Töpfchen. Ganz tadellose Töpfe (damit beim Brennen nichts zerspringt) bemalte ich mit delfter-blauer Porzellanfarbe.
Das Delfterblau, welches man in den Tuben kauft ist zu matt, mische deshalb etwas bleu Ciel bei, im Brennen wird diese Mischfarbe leuchtender.
Jede Tonne erhielt eine Aufschrift in gut leserlicher Schrift aufgemalt;
da die Töpfe gerippt sind, ist römische oder gothische Schrift am deutlichsten, moderne Fantasieschrift ist selten d eutlich genug für unsere Dienstmädchen z, B. Die Aufschriften wählt man nach dem vorherrschenden Bedarf.
Majoran, Thymian, Pfefferkraut, Kerbclkraut, Petersilie :c. Diese Kräuter, getrocknet, zerstoßen und in den Tonnen gut verschlossen, liefern im Winter trefflichen Ersah für «Grünes». Gewürz- und Gemüsetonnen sollten immer einen ganz festen Verschluß haben (was bei den gekauften Tonnen selten der Fall ist).
Zu diesem Zweck ließ ich beim Drechsler gut schließende Holzdeckel drehen;
bemalte dieselben außen mit weißer und blauer Emailfarbe.
Ganz gleich behandelte die Liebigs-Töpfchen, jedes erhielt seine bezügliche Aufschrift in gleicher Farbe wie die größeren Tonnen.
Muskat, Pfeffer, Nelken, Iimmet, Kümmel und Anis. Vom Tischler ließ ich aus noch vor- handenen Traubenkistchenbrettern eine solide Etagöre zusammenfügen und bemalte dieselbe ebenfalls mit lichtblauer Emailfarbe.
Das Ganze ist nicht nur eine Zierde für jede schöne Küche, sondern, weils auch sehr zweckdienlich und praktisch, der Nachahmung empfohlen.
Frau Irma. Speisezettel für Uegetarier. (Zugleich als Antwort auf Frage M. I. in G.) Wir dienen Ihnen mit folgendem Speisezettel, der vorigen Monat im Kochkurs, (Blauen Seidenhof, Zürich, geleitet von L. Fräulein Spalmger, städt. Kochlehrerin) als Grundlage diente. 1. Fidelisuppe, Risotto, Karotten, Endi-viensalat, Apfelküchli. 2. Geröstete Mehlluppe, Rühreier, gemischte Gemüse mit Mayonnaise, Obstkuchen. 3. Kartofbfelsuppe.
Ofenreis, Aprikosen, Karamelpudding, Nudelnmachen. 4. Gerstensuppe, böhmische Klöße, Toma-sauce, gebratene Kartoffeln, Strudel. 5. ssestsuppe, Maisschnitten, Blumenkohl, Plattenäpfel, Reiskopf. 6. Spinatsuppe mit Eierklößchen, verbrühte Kugeln, Birnen, Kastanienpudding. 7. Blumenkohlsuppe, Nudeln, Lmsensalat, Apfelbettelmann, Mondaminflammerie mit Himbeersauce. 8. Apfelsuppe.
Ragout, Erbsbrei, Tomatensalat, Dampfnudeln, Vanillesauce. 9. Reissuppe mit Gemüse, Wirz, Kartoffelplätzchen, Omelette rouffls. 10. .Haberschleimsuppe mit Bröckchen, Omeletten, Italien.
Salat, Schwarzbrottorte mit Weinsauce. Aandarveit. Ein eigenartiger Shawl.
Gut erhaltene Zigarrenbänder schneidet man in der Hälfte lang durch, zieht leicht die lofefitzenden Fäden heraus, näht alle Enden sorgsam und möglichst unsichtbar aneinander und strickt nun mit groben hölzernen Nadeln einen breiten Shawl daraus, einfach immer schlicht gestrickt, dessen beide Enden man mit Fransen desselben Bandes recht dicht verziert.
Dieser Shawl fieht sehr eigenartig aus.
Hat man nun auch einige rote Zigarrenbänder, so wird an den Enden davon ein Rand gestrickt, welcher die Arbeit sehr hebt. (Aus «Boten der Frauenhilfe»).
Mr die Mche. Gefüllte Wildente.
Die Ente wird gereinigt, tüchtig ausgewaschen, inwendig und außen mit ¶
- 164 - Salz emgerieben und bei Seite gestellt, während man die Füllung in folgender Weise bereitet: Die Leber, das Herz und der Magen werden nebst 125 Gramm Speck fein gehackt, mit einer in Butter weich geschwitzten Zwiebel oder zwei Schalotten, einem Eßlöffel voll gehackter Petersilie, ein wenig Thymian und Basilikum, 2 geriebenen Brötchen, einer Prise Salz und Pfeffer, 3-4 Eidottern und dem Saft einer Zitrone gut vermischt in die Ente gefüllt und diese dann zugenäht, worauf sie dann gedämpft wird. Aochrezepte. Lenden- oder Filetbraten.
Ein Stück vom Filet, etwa 1-1^2 Kg., wird mindestens 8 Tage abgelagert, dann tüchtig geklopft, mit feiner Spicknadel ganz flach gespickt und in viel heißer Butter nach allen Seiten hin braun angebraten.
Dann erst werden Salz, Pfeffer, etwas Lorbeerblatt, Nelkenpfeffer und nach Belieben eiwas Zwiebel dazu getan.
Nnter sehr fleißigem Be-gießen mit der heißen Butter brät man den Braten 20 Minuten lang. In den letzten fünf Minuten gibt man 150 Gr. fauren Rahm in die heiße Butter und begießt den Braten damit.
Die Sauce bereitet man, indem man den Bratensatz abbürstet, etwas kochendes Wasser, 5 Gr. Liebigs Fleischextrakt, einen halben Teelöffel Mondamin und die zum Begietzen des Bratens benutzte Flüssigkeit daran gibt und das Ganze sämig kocht. (Aus «Diätetisches Kochbuch» von Dr. Otto Dornblüth.) Berliner Kartoffelknödel.
Ungefähr 14 mittelgroße Kartoffeln werden gewaschen, weich gekocht, dann geschält und fein gerieben, dann knetet man 2 ganze Eier, 2 Eßlöffel voll Mehl, 2 Löffel voll Staubzucker, etwas geriebene Mus-katnus und die Brösel von 2 ganzen Semmeln damit ab.
Ist der Teig gut gemischt, formt man nicht allzu große Knödel daraus und kocht diefe in ganz schwachem Salzwasser 15-20 Minuten.
Hierauf erhitzt man ein ziemlich großes Stück Butter, gibt 2-3 Stück Würfelzucker dazu und läßt denselben schwach gelb anlaufen, legt die Knödel in die Pfanne und läßt sie unter einmaligem Wenden etwas anbräunen.
Mit Zucker und Zimmt überstreut, kommen sie zu Tische.
Man kann beliebiges Kompot dazu geben. K. v. N3. Maccarompuddmg. 120 Gr. feinste Maccaroni werden 5 Minuten in Wasser gekocht, dann abgeseiht und mit ½ Liter Milch, etwas Vanille und 6-8 Stück Würfelzucker langsam weich und dick gekocht.
Dann zieht man sie vom Feuer zurück, rührt noch heiß 30 Gr. Palmin oder 35 Gr. Butter gut darunter und läßt sie erkalten.
Dann gibt man 2-3 Eidotter, etwas feingeschnittenes Orangeat und eine Hand voll gewaschene Sultaninen dazu und hebt zuletzt den sehr steifen Schnee von 2-3 Eiklar lang- sam darunter.
Die Masse wird in eine gut bestrichene Puddingform gefüllt und eine gute halbe Stunde im Dunst gekocht.
Gestürzt kann Vanille- oder Rahmtunke dazu gegeben werden. K. v. W. Meißnachtsgebäck.
Nußftengeli. 1 Trinkglas Wasser wird in eine Pfanne gegossen und 1 Pfund Zucker beigefügt.
Hat sich dieser aufgelöst, so werden ein Pfund nicht zu fein gehackte Nußkerne, die abgeriebene Schale einer Zitrone und zuletzt schnell 1 P'und Mehl darein gemengt.
Nun rührt man diese Masse so lange, bis sie sich von der Pfanne löst.
Dann nimmt man sie auf das Wirkbrett, läßt sie ein wenig auskühlen und formt alsdann ftngerslange und fingersdicke Stengelchen daraus, welche man zuletzt mit Eigelb bestreicht und bei mäßiger Hitze auf bestrichenem Bleche bäckt.
C. V. Schwabenbrot. Auf ein Wirkbrett nehme man ¾ Pfund Mehl, schneide 285 Gr. frische Butter hinein, feuchte es mit einem Eiweiß an und knete alles zusammen gut durch.
Alsdann werden nach und nach V2 Pfund Zucker, V2 Pfund geriebene Mandeln, Zimmt, eme Prise Salz und die feingewiegte Ninde einer Zitrone gut darunter gewirkt, der Teig ausgewalkt, Formen ausgestochen und über Nacht stehen gelassen.
Morgens bestreicht man die Brötchen mit Eigelb und bäckt sie auf einem mit Butter be-strichenen und mit Mehl bestäubten Blech. M. M. in A. Englische Biscmts. ¼ Pfund Butter schaumig rühren, V2 Pfund Zucker, 4 ganze Eier, 10 Gr. Backpulver, V2 Pfund Mondamin, etwas Vanille und 1 Pfund Mehl.
Alles gut vermengt, ausgewellt, ausgestochen, mit einer silbernen Gabel gestülpt und in mäßiger Hitze im Ofen gebacken. G. W. in K. Braune Gkehi. 2 Pfund Mehl, IV2 Pfund Zuckersyruft, V2 Pfund Zucker, ½ Pfund Butter, ein Teelöffel Natron, ein Teelöffel Zimmt, ein Teelöffel Nelken.
Der Teig wird auf dem Backbrett am Tage vorher gemacht.
Tags darauf mit dem Leckerlimodell ausgestochen und gebacken. G. W. in K. Münchener Croquetten (Totenbeinli).
Wirke 500 Gr. gestoßenen Zucker, 500 Gr. Mehl, 7 ganze Eier, das Gelbe einer Zitrone, etwas Kirschwafser und 500 Gr. schöne, braune Mandeln zu einer Masse, dressiere lange, dünne Brote daraus, bestreiche sie mit Ei, backe sie auf gut bestrichenem Blech lichtbraun und schneide sie noch warm in schöne Schnittchen.
M. B. Heinzenberg. Ateine Mund schau. 14. Bericht und Rechnung über das Erholungshaus Zürich Muntern). In demselben heißt es: ¶