Zeit zu sparen, heißt Zeit gewinnen, gerade wie Geld sparen Geld verdienen heißt;
denn der ersparte Franken bringt uns eben so viel, ja oft mehr Nutzen als der neu gewonnene oder erworbene.
Das steht man z. B. daran: je leichter der Gewinn oder Erwerb, desto leichter und schneller wird verausgabt, je mühseliger das tägliche Brot errungen wird, desto überlegter ist die Bewertung und muß es auch sein.
Sparsamkeit und Geiz sind jedoch himmelweite Unterschiede.
Die Sparsamkeit verbraucht nicht mehr Mittel, als zu Gebote stehen;
sie beschränkt sich auf das Nötige und Nützliche und verschafft sich das Angenehme nur, so weit sie es vermag.
Der Geiz scharrt dagegen ohne Not und Zweck alles zusammen und verbittert sich und anderen das Leben;
Geiz ist noch verwerflicher als Verschwendung, denn Geiz beruht auf Niedrigkeit und Engherzigkeit der Gesinnung, während Verschwendung oft aus irregeleiteter Großherzigkeit und Mangel an Berechnung entsteht.
Zum guten Haushalten gehört auch Vorsicht und Erfahrung.
Die Vorsicht sieht voraus, was sich im allgemeinen und besonderen ereignen könnte und steht gerüstet für alle Fälle da, und die Erfahrung macht weise;
sie lernt aus jedem fremden Verhältnis, wie aus dem eigenen, sie blickt frei umher und beobachtet, was sich bewährt, um es im eigenen Hause, je nach den Verhältnissen anzuwenden.
Ein altes Sprichwort heißt: «Wer nicht die Augen öffnet, wird den Beutel auftun und Lehrgeld zahlen.» Darin liegt eine große Wahrheit, besonders für die Frau;
denn der Blick der einzelnen ist oft zu kurzsichtig, nur auf das eigene Haus gerichtet, statt auf die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse zu achten. Zu den Erfahrungen, welche die Vorsicht lehrt, um mit dem Seinigen auszukommen, gehört auch die: Führe selbst den Schlüssel zu deinen Vorräten, damit du sie berechnen, übersehen und einteilen kannst.
Besser von vorneherein die Hausleute an eine Ordnung gewöhnen, die gern angenommen wird, weil sie Gesetz ist, als Gelegenheit zur Willkür geben, die Verdacht und Mißtrauen säen.
Etwas über vegetarische Küche.
(Nachdruck verboten.)
(Schluß.)
Mit Olivenöl läßt sich ebenfalls eine vorzüglich schmeckende Suppe von dürren, weißen Bohnen bereiten.
Diese werden abends vorher verlesen und eingeweicht, worauf man sie am folgenden Morgen mit Wasser halb gar kocht.
Wenn sie soweit sind, röstet man in einer Pfanne reichlich feine Zwiebeln in Oel, gibt eine geriebene Karotte, etwas Selleriewurzel und eine gute Handvoll gewiegte Petersilie dazu.
Nachdem man dies alles zu den Bohnen gegeben hat, fügt man noch ziemlich viel frische, passierte Tomaten, oder Tomatenkonserven, eine Schote roten Pfeffer oder Paprika dazu, nebst dem nötigen Salz und läßt die Suppe vollends kochen, bis die Bohnen ganz weich und etwas zerkocht sind.
Diese Suppe steht an Kraft und Nahrhaftigkeit einer Fleischsuppe kaum nach.
Die großen, grünen Peperoni, die jetzt ebenfalls auch auf den abendländischen Märkten zu haben sind, schmecken mit Oel und ähnlich wie die Tomaten mit Reis gefüllt, ausgezeichnet.
Nur müssen sie, da sie nicht so viel Saft als die Ersteren haben, statt im Ofen gebraten, in einer Kasserole gedünstet werden.
Ein vortreffliches, pikantes Gericht wird aus den sogenannten Melonzani ^[richtig: Melanzani] (Eierpflanze) bereitet.
Man brät die violetten, kolbenartigen Dinger auf einem Rost, bis sie völlig weich sind.
Dann nimmt man mit einem Holzlöffel das körnige Fleisch aus dem Innern und verrührt es gut in einer Schüssel, indem man Salz, Pfeffer und ziemlich Oel und ganz wenig Essig dazu gibt.
Der Brei wird auf einem Teller serviert und mit kleinen grünen Peperoni gegeben, die man vorher auf der Glut gebraten, dann geschält, gesalzen und mit etwas Oel begossen hat.
Dieses Salatgericht schmeckt sehr gut und pikant.
Die Eierpflanze wird auch auf verschiedene Art gefüllt.
Man schneidet sie roh der Länge nach durch, hackt das herausgenommene Innere, vermengt es mit fein gewiegten grünen Zwiebelchen mit Brotkrumen, Petersilie, salzt und pfeffert, röstet diese Fülle leicht in Oel, gibt dann Tomatenjus und geriebenen Käse dazu und füllt die halbierten Melonzani ^[richtig: Melanzani].
Diese werden nun in verdünnter Tomatenbrühe und Oel weich gedünstet, bis die Sauce kurz und dicklich ist.
Man kann auch Eier zerklopfen, die gefüllte Seite der Melonzani ^[richtig: Melanzani] damit dick bestreichen und sie in der Bratpfanne gelb backen.
Wenn man will, kann man zu einigen dieser Gerichte Butter statt Olivenöl nehmen, aber sie verlieren dann bedeutend an Kräftigkeit und Wohlgeschmack.
Die kleinen grünen Speisekürbisse (Courges), sowie die Melonzani ^[richtig: Melanzani] werden auch in dünne Scheiben geschnitten, gesalzen, in Mehl umgedreht und wie Fische in feinem Oel gelb und knusperig gebacken.
Man ißt sie zum Salat und vorzugsweise mit Yaourd (saure dicke Milch), die das ganze Jahr, besonders aber während des Sommers ungeheuren Absatz findet und ebenso gesund als angenehm und erfrischend ist. Es ließen sich noch viele vegetarische Gerichte anführen, aber die Vorstehenden geben bereits eine Idee von den in großer Mannigfaltigkeit den Tisch bereichernden Gemüsen.
Für die Küche.
Die Zubereitung und Konservierung der Pilze.
Beim Sammeln der Pilze schneidet man den ¶
Strunk ab und überdeckt die Schnittfläche mit Erde, damit aus der in der Erde liegenden Schwammbrut neue Pilze wachsen können.
Beim Zubereiten ist der Pilz zuerst der Länge nach auseinanderzuschneiden, um zu sehen, ob das Fleisch nicht von Würmer angefressen ist.
Kleine angefressene oder madenhaltige Stellen entfernt man sauber.
Dann wird der Pilz geputzt, d. h. die obere Haut wird sorgfältig abgeschabt oder abgezogen, das «Futter» des Hutes entfernt und der Stiel abgehäutet.
Letzterer wird, wenn er nicht zu zähe ist, mitgegessen.
Die nicht zum Trocknen bestimmten Pilze müssen sofort zubereitet werden.
Dazu schneidet man sie in Stücke, wäscht diese rasch in reinem, kaltem Wasser und schüttet dieses sofort ab.
Verwendet man die Pilze sofort zur Suppe, so schmort man sie unter Zusatz von etwas Salz, fügt frische Butter zu und etwas gehackte Petersilie, sowie ein wenig weißen Pfeffer, läßt sie kurze Zeit dünsten.
Helles Einbrenn wird mit Fleischbrühe verdünnt über die Pilze gegeben und mit Semmelschnitten und zwei Eidottern angerichtet.
Als Gemüse bereitet man die Pilze auf folgende Art: Man putzt und wäscht sie, kocht sie dann in Wasser, gießt dasselbe ab, wenn die Pilze weich sind, gibt Fleischbrühe darauf, läßt sie noch ein wenig stehen und zieht sie mit Eiern ab.
Gebratene Pilze stellt man her, indem man dieselben putzt, wäscht, in Stückchen schneidet und unter ständigem Umrühren in heißer Butter brät.
Dann fügt man Salz, Pfeffer und gehackte Petersilie zu und läßt sie noch etwas braten.
Die einfachste Zubereitung besteht darin, daß man die zerschnittenen, gewaschenen Pilze am Rost bratet.
Vielfach werden die Pilze auch als Sauce zu Knödeln bereitet.
Dazu werden sie blättrig aufgeschnitten, kommen dann in heiße Butter, welcher man vorher Zwiebel und Petersilie, fein gewiegt, beigegeben hat.
Man staubt sie mit Mehl, verdünnt sie mit Fleischsuppe, läßt sie nochmals aufkochen unter Zufügung von etwas Salz.
Sollen die Pilze getrocknet werden, so schneidet man sie in feine Scheiben, reiht diese an Fäden auf oder legt sie auf Holzgeflecbt und trocknet sie an luftigem oder sonnigem Ort oder auch am mäßig warmen Ofen.
Ein anderes Konservierungsverfahren ist, die Pilze in Salzwasser oder Essig zu sieden, fest eingedrückt in Steintöpfen aufzubewahren, die mit einer Oel-oder Fettschicht übergossen werden.
Das idealste Verfahren zur Konservierung ist das Einkochen in Dampf unter Luftabschluß.
Nicht alle Sorten eignen sich dazu.
Morcheln und Moucheron trocknet man besser.
Dagegen sind Stein- und Edelpilze, Pfifferlinge, Brätling, Champignon, Grünling, Ziegenbart usw. in Dampf eingekocht nicht zu vergleichen mit den gedörrten.
Zum Einkochen bedient man sich am vorteilhaftesten der einfachen weißen Glasflaschen mit weitem Hals, die bei einiger Vorsicht von unbegrenzter Dauer sind.
Als Verschluß kann eine Schweinsblase dienen.
Grundbedingung ist absoluteste Reinlichkeit beim Einkochen und die Verwendung tadellos frischer Exemplare, die bei trockenem Wetter gesammelt sind.
Die Pilze werden sauber geputzt, nicht gewaschen, sondern mit heißem Wasser gebrüht und abgetropft. In einem neuen Tongeschirr läßt man klares Wasser kochend werden, gibt die gut abgetropften Pilze hinein und kocht sie gründlich.
Den Schaum schöpft man mit einem silbernen Löffel ab, doch ohne zu kosten, da dadurch schon ein Verderben der höchst empfindlichen Pilzkonserven herbeigeführt werden könnte.
Die sauber gewaschenen Gläser stellt man in die Ofenröhre und läßt sie heiß werden, füllt die kochend heißen Pilze ein und verbindet die Gläser mit den mit Salizylsäure oder übermangansaurem Kali getränkten Schweinsblasen.
Dann stellt man die Flaschen in einen Kessel mit kochendem Wasser und breitet ein mehrfach zusammengelegtes Tuch darüber, um das Platzen der Blasen zu vermeiden.
Die Flaschen müssen im Wasser allmählich erkalten, werden dann herausgenommen und an einem kühlen trockenen Ort verwahrt.
Beim Gebrauch werden die Pilze in heißer Butter mit Salz, Pfeffer und Petersilie erwärmt.
Getrocknete Pilze werden beim Gebrauch entweder in kaltem Wasser aufgeweicht, um sie als Gemüse zuzubereiten oder an die Suppe zu geben, oder sie werden gepulvert, gesiebt und in luftdicht verschlossenen Büchsen aufbewahrt und als Würze zu Suppen, Saucen, Gemüsen Frikassee verwendet.
Aus «Bayerische Hausfrau.»
Handarbeit.
Serviettenhüllen. Vom hygienischen Standpunkt aus sind Serviettenhüllen unbedingt den bisher üblichen Serviettenringen vorzuziehen.
Ganz besonders sind sie den Personen zu empfehlen, die viel und längere Zeit in Sanatorien.
Badehotels und Pensionen Aufenthalt nehmen müssen.
Während jahrelangem Gebrauch habe ich die einfachste Machart aus gut waschbarem Material als das zweckmäßigste erkannt, und das nicht zuletzt des billigen Waschpreises wegen;
und diese 3 angegebenen Taschen denjenigen aus Seide, Sammt oder Satin unterfütterten auch in Bezug auf Sauberkeit vorgezogen, weil man diese viel eher waschen kann.
1. Cremefarbenes russisches Leinen, 23 cm lang, 30 cm breit, wird auf 9 cm die Ecken weggeschnitten, ringsherum an allen Seiten mit gelbem Irisgarn festoniert: 1 cm vom Rand auf 2 Seiten 4, und an den beiden kurzen Seiten ¶