Platz. Die Taschen und Streifen werden mit Soutache oder Wolllitze umrandet und mit leichter Stielstichstickerei verziert.
Das ganze Taschenteil wird mit einem 3 cm breiten, bunten Satinstreifen umrandet, wobei man das Futterteil gleich mit versteppt, bis auf eine Schmalseite, durch welche man des besseren Haltens wegen eine dünne Pappe einschiebt und sodann die Oeffnung mit überwindlichen Stichen zunäht.
Die nun steife Einlage wird mittelst Bändern oder Ringen und Oesen im Innern des Korb- oder Kofferdeckels befestigt.
Bei längerem Aufenthalt an einem Orte kann man der größeren Bequemlichkeit wegen die Einlage herausnehmen und auf einer Kommode plazieren, sie gegen eine Wand lehnend oder mit einigen Nägeln an der Wand selbst befestigend.
Auch daheim über dem Toilettentisch ist solche Koffereinlage gut zu verwenden und sehr angenehm im Gebrauch, denn es lassen sich eine Unmenge von Kleinigkeiten darin aufbewahren.
Für Herren muß die Tascheneinteilung etwas verändert und bei den Maßen die Kragen- und Schlipslängen berücksichtigt werden, auch ist dort eine Tasche für Chemisetts angebracht.
Sehr nett und praktisch sind derartige Deckeleinlagen aus weißem Wachstuch oder Gummistoff mit hellblauen Bändern oder Borten eingefaßt.
Getränke.
Kalter Tee. Dieses angenehm durstlöschende Getränk wird an heißen Tagen statt des 4 Uhr Kaffees gereicht.
Auf 4-5 Tassen Tee rechnet man einen gestrichenen Kaffeelöffel voll Teeblätter, gute chinesische Sorte, schüttet sprudelnd kochendes Wasser darüber, läßt ihn drei Minuten zugedeckt ziehen und gießt ihn von den Blättern in die Teekanne.
Ist der Tee abgekühlt, so stellt man die Kanne in kaltes Wasser oder noch besser auf Eis.
Man serviert dazu süßen Rahm, auch Schlagrahm.
Für bescheidene Verhältnisse tut's natürlich auch gute kalte (ungekochte) Milch.
Einmachkunst.
Zwiebelchen einzumachen.
Sogenannte Perlzwiebeln werden geschält und vierundzwanzig Stunden lang in Salz gelegt.
Alsdann werden sie abgerieben, in einen Steintopf gelegt und mit gutem Weinessig, den man mit Muskatblüte und weißen Pfefferkörnern abgekocht hat, kalt übergossen.
Kochrezepte.
Grüner Salat. (Zugleich als Antwort auf Frage Frl. G. in T.) Der Salat wird kurz vor der Zubereitung gründlich gewaschen, aber ja nicht im Wasser liegen gelassen, sondern sofort auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt.
Inzwischen wird ein Ei sehr weich gekocht, dieses mit dem Salatlöffel in der Schüssel leicht verrührt, etwas Pfeffer, ein Löffeli voll Zucker, etwas Salz und wer's liebt, ein Löffeli Senf, sowie feingeschnittener Schnittlauch dazugegeben, und mit reichlich gutem Salatöl tüchtig vermengt, darin den Salat mehrmals gewendet, dann erst den nötigen Essig zugegossen und den Salat tüchtig damit vermischt und sofort serviert. E. F.
Dattel-Torte. 140 gr gestoßener Zucker wird mit 4 ganzen Eiweiß ½ Stunde gerührt und dann 140 gr geschälte und geriebene Mandeln nebst ebenso viel Datteln, die man nudelartig geschnitten hat, darunter gemengt.
Ein Tortenblech wird gut ausgestrichen und mit Mehl bestäubt, obige Masse eingefüllt und bei guter Hitze gebacken. O. Sch.
Marinierte Heringe. (Zugleich als Antwort auf Frage G. G. in N.) Gesalzene Heringe (Milchner) werden gereinigt, Milch und Heringe jedes für sich einige Stunden gewässert.
Unterdessen wird der Fischmenge entsprechend Zwiebel in feine Scheiben geschnitten, desgleichen etwas Carotten.
Beides wird mit einer Zugabe von Lorbeerblättern und Pfefferkörnern (letztere zum leichtern Entfernen in ein Läppchen gebunden) in gutem Weinessig, der jedoch nicht zu scharf sein darf, aufs Feuer gesetzt und einmal aufgekocht.
Nachdem es erkaltet, wird der Essig abgeseiht und die Milch in demselben fein verquirlt.
Die Heringe werden in einen irdenen Topf dressiert.
Zwiebel und Karotten werden, nachdem die Lorbeerblätter entfernt sind, über die Fische gegeben.
Das Gequirlte wird darüber gegossen und 24 Stunden stehen gelassen, dann werden die Fische gewendet und nach nochmaligem 3-4tägigem Stehenlassen sind die Fische genießbar. H. H.
Rahmcreme mit Himbeeren.
Auf ½ Liter Schlagrahm nimmt man 100 gr Zucker und eine Tasse voll eingemachten Himbeersyrup oder Himbeersaft und schlägt diesen mit einem Schneebesen in einem hohen Topf.
Sobald sich Schaum darauf bildet, schöpft man denselben ab und tut ihn in ein Haarsieb, unter dem ein reines Gefäß steht, um die noch flüssigen Teile aufzufangen.
Diese kommen nun wieder in den Topf, um wieder zu Schnee geschlagen zu werden, bis aller Rahm sich völlig in Creme umgewandelt hat.
Diese wird dann in eine Kristallschale eingefüllt und zum Nachtisch gegeben.
Erdbeercreme wird auch so bereitet, nur nimmt man doppelt so viel Rahm dazu. R. D.
Grüne Erbsen à la ménagère. Zu diesem Gerichte können auch größere Erbsen verwendet werden.
Man kocht sie in ganz wenig Wasser, dem etwas Butter beigegeben wird, nur kurze Zeit und stellt sie zum Vertropfen. ¶
Briefwechsel der Abonnenten unter sich.
(Unter Verantwortung der Einsender.)
Fragen.
Von M. in B. Wäsche.
Wie könnte ich ein hellwollenes Kleid selbst waschen?
Von W. in A. Bläschen im Munde.
Wüßte vielleicht Jemand ein Mittel, das dem Entstehen der kleinen, aber sehr schmerzhaften Geschwürchen (Bläschen) im Munde vorbeugen könnte? Für gütigen Rat herzlichen Dank.
Von A. Sch. in G. Himbeersyrup.
Könnte mir eine werte Leserin mitteilen, wie Himbeersyrup mit Essig zubereitet wird? Besten Dank zum Voraus.
Von M. H. in L. Würmer.
Wüßte vielleicht eine der geehrten Abonnentinnen aus eigener Erfahrung ein Hausmittel gegen den Bandwurm sowie auch gegen Spulwürmer? Für gütige Antwort zum Voraus besten Dank.
Von Th. Sch. Tomaten.
Wäre vielleicht eine werte Mitabonnentin so freundlich, mir mitzuteilen, wie man Tomaten am besten als Konfitüre einmacht.
Zum Voraus besten Dank.
Von R. B. in N. Graue Haare.
Meine 14jährige Schwester mit sonst vollem, dunkelbraunem Haar hat schon seit ca. einem Jahr recht viel graue Haare, besonders am Hinterkopf und trotz angewandter von den Coiffeuren empfohlenen Mittel vermehren sich dieselben unheimlich zu unser aller Entsetzen, so daß zu bebefürchten ^[richtig: befürchten] ist, daß die Tochter ganz ergraut sein wird, bevor sie nur erwachsen ist.
Wüßte mir jemand aus dem geschätzten Leserkreis ein probates Mittel? Für gütigen Rat zum Voraus unsern herzlichsten Dank!
Von Alb. Z. in T. Insektenstiche.
Wie kann man sich vor solchen hüten und event. Stiche rasch heilen?
Von O. J. in F. Kirschenstiele.
Ich höre, daß Kirschenstiele aufbewahrt werden sollen und weiß nicht zu welchem Zwecke.
Kann mir jemand aus dem Leserkreis hierüber Auskunft geben?
Von H. L. in W. Würmer an Himbeeren.
Wie können diese auf schnelle Art entfernt werden, ohne daß die Beeren einzeln verlesen werden müssen?
Von junger Hausfrau in N. Ausgesottene Butter.
Hat das Rühren frisch eingekochter Butter, die nicht mit anderm Fett gemischt ist, auch einen Wert, und welchen?
Von H. St. in G. Pfeffergurken.
Wer ist in der Lage, mir mit einem probaten Rezept hiezu zu dienen?
Von Frl. R. E. in T. Ausgekämmte Haare.
Wie lassen sich diese am besten aufbewahren, ohne Schaden zu nehmen?
Antworten.
An M. Ch. in T. Milchnahrung.
Ausschließliche Ernährung mit Milch ist für ein sieben Monate altes Kind ungenügend;
schon vom 4. Monate an hätten Sie demselben eine Beinahrung geben sollen, die die der Kuhmilch fehlenden knochenbildenden Bestandteile enthält und ersetzt.
Verabreichen Sie Ihrem Kinde von jetzt an regelmäßig neben der Milch 2, später 3 Mahlzeiten Galaktina täglich, anfangs in der Saugflasche, später als Brei. - Kuhmilch ist nun mal kein vollständiger Ersatz der Muttermilch;
dies vergessen leider noch viele Mütter. E. Sch.
An A. L. in J. Fettsucht. Um der Fettsucht entgegen zu arbeiten, ist durch eine geregelte Diät dahin zu wirken, daß das Blut befähigt wird, täglich etwas größere Fettmassen zu zersetzen, als durch die Nahrungsmittel gebildet werden. Am geeignetsten dazu ist die Trockendiät.
Eine Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr darf aber nur allmählich ausgeführt werden.
Vor allem sind dursterregende Speisen und Gewürze zu meiden, wie Pfeffer, Salz, Senf, Paprika, Rauchfleisch, scharfe Wurst, alter Käse und dergl. Zum Frühstück ist Caviar geeignet, mittags Suppe, Gemüse, Obst.
Abends saure Milch. Mehl- und zuckerhaltige Speisen sowie viel Fett sind sehr zu beschränken.
Während des Essens ist das Trinken nicht gestattet, es ist 1 bis 1½ Stunden zu warten.
Der Stoffumsatz ist durch tägliche Ganzabwaschungen zu erhöhen, wöchentlich mehrere Vollbäder von 26 Grad R. Kasten-Dampfbäder mit nachfolgender Massage verringern den Wassergehalt des Blutes und sind sehr dienlich, müssen aber mit Vorsicht und nur von kurzer Dauer angewendet werden. Am sichersten ist es, in dieser Beziehung seinen Arzt zu Rat zu ziehen.
Die Muskelarbeit ist durch Turnen, Bergsteigen und Massage anzuregen. E. P. ¶