verdiente Forscher des Tuberkulosegiftes, hat nachgewiesen, daß die Tuberkulose des Rindviehs (Perlsucht) nicht direkt übertragbar ist auf den Menschen.
Damit fällt einer der Hauptvorwürfe, welche man dem Genusse ungekochter frischer Milch bis jetzt hartnäckig gemacht hat, dahin.
Immerhin können in der rohen Milch noch andere pathogene Bakterien vorhanden sein, wie die Bazillen des Typhus, Scharlach, Diphtherie. Es ist unter allen Umständen gut, wenn man weiß, aus welchem Stalle die Milch stammt, aber schließlich genügt für diese Gifte einmaliges Aufkochen der Milch.
Solche Kinder erhalten gewöhnlich auch Obst nur in gekochter Form und wenn sie wirklich einmal einen frischen roten Apfel bekommen, dann ist er geschält und fein säuberlich ausgeputzt. So wird die Arbeitsleistung des Verdauungskanals auf das mindeste Maß beschränkt, das wohlbehütete Organ ist dann nur zu oft irgendwelchen ungewöhnlichen Zumutungen nicht gewachsen.
Das sind dann die Kinder, welche in der Sommerfrische nach dem Genusse von selbstgefundenem, unreifem Obst prompt erkranken, während ihre Spielgenossen, die Bauernkinder, ungestraft ihrer Beute sich erfreuen können. (Fortsetzung folgt.)
Zur Winterfütterung der Vögel.
Die Vögel vor Hunger schützen
heißt dem Obstbau nützen.
Ein jeder Mensch sollte es sich angelegen sein lassen, im Winter die hungernden Vögel zu füttern, denn er ist ja auf die Mithilfe der kleinen, gefiederten Insektenvertilger angewiesen - ohne dieselben wäre es um die guten Ernten in Feld und Gärten bald geschehen.
Ein gemeinsamer Futterplatz für alle unsere gefiederten Wintergäste ist ein Unding. Es müssen vielmehr für die einzelnen Gruppen verschiedene Plätze, z. B. Hoch-, Feld-, Straßen-, Garten- und Gelegenheitsplätze angelegt und es muß auch das geeignete Futter ausgewählt werden.
Hiezu diene die nachfolgende Zusammenstellung:
Allesfresser (gekochtes Fleisch, wenn andere, namentlich Singvögel, nicht Zutritt haben, auch Kartoffeln und Brot): Star, Dohle, Rabenkrähe, Saatkrähe, Elster, Eichelhäher, Tannenhäher.
Körnerfresser (mehlige und ölige Sämereien gemischt): Heckenbraunelle, Haubenlerche, Feldlerche, Alpenlerche, Grauammer, Goldammer, Lerchensporner, Schneesporner, Schneefink, Buchfink, Bergfink, Berghänfling, Erlenzeisig, Leinfink, Stieglitz, Hänfling, Gimpel, Hakengimpel.
Insekten- und Körnerfresser (mehlige und ölige, grobe Sämereien, Speck, gekochtes Fleisch): Großer, mittlerer und kleiner Buntspecht, Spechtmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Kohlmeise, Schwanzmeise, Blaumeise.
Insekten- und Beerenfresser (geriebene Möhre, gekochtes Fleisch, Aepfel- und Zwetschgenstückchen): Seidenschwanz, Schwarzamsel, Ringamsel, Ziemer, Schnarrdrossel, Zippdrossel, Weindrossel, Feldlerche.
Insektenfresser (Mehlwürmer, Ameisenpuppen, Fleisch): Eisvogel, Grünspecht, Grauspecht, Schwarzspecht, Baumläufer, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Buchamsel, Wintergoldhähnchen, Bergstelze, Bachstelze.
Sehr lehrreich für jeden Vogelfreund ist die mit vielen Abbildungen versehene Schrift «Futterplätze für Vögel im Winter» von Dr. Liebe-Kleinschmidt.
Der Umstand, daß das prächtige Büchlein bereits in 15. Auflage erschienen ist, beweist wohl am besten die große Nützlichkeit desselben.
Preis 25 Rp., 10 Stück 2 Fr., 25 Exemplare 3 Fr. zur Massenverbreitung in Schule und Haus.*)
Die hauptsächlichste Vogelfütterung findet von den Fenstern der menschlichen Wohnstätten aus statt. Zu diesem Zwecke dürfen die von der Gartenbaufirma Ernst Meier, Rüti-Zürich, in den Handel gebrachten Futterhäuschen «Automat» und «Meisenstängli» als Ideal-Futterhäuschen bezeichnet werden.
Die Häuschen «Automat» nehmen eine größere Menge Futter auf, wodurch das «Tischlein immer gedeckt» ist.
Der Glasabschluß vorne läßt nur soviel Futter durch, als von
^[*) Zu beziehen von Ernst Meier, Verlag des «Pflanzenfreund», Rüti-Zürich.] ¶
den Vöglein vorzu weggepickt wird.
Das Futter kann weder vernäßt, verschneit noch vergeudet werden.
Dieses Futterhäuschen wird in zwei Ausführungen geliefert, A zur Befestigung am Fenster und B zum Aufstellen im Freien.
Wer sich näher hierüber interessiert, lasse sich von der erwähnten Firma einen illustrierten Prospekt kommen.
Vermischtes.
Zimmergärtnerei. Vor Januar sollte das Treiben der Blumenzwiebeln im Zimmer nicht beginnen, da vorher eine vollkommene Wurzelbildung erzielt werden muß.
Ist die Wurzelbildung noch nicht erfolgt, so stelle man die zurückgebliebenen Zwiebeln wieder zurück. (Durch Abheben des Topfes von den Wurzelballen kann man sich von den Fortschritten der Wurzelbildung jederzeit überzeugen.) Man bringt die gut durchwurzelten Töpfe allmählich in ein warmes Zimmer, stellt sie nicht direkt vor die Fensterscheiben, damit die Töpfe gleichmäßige Wärme genießen, stülpt über den Trieb eine dichte Papierhülle, welche das Licht abschließt, und sieht öfter nach, ob sich der Trieb entwickelt.
Entwickelt sich der Trieb stark, so nimmt man die Papierhülle ab und stellt die Töpfe näher an das Fenster.
Nur auf diese Weise werden sich die Zwiebelgewächse kräftig entwickeln, andernfalls bleiben sie stecken.
Kochrezepte
Einige einfache, billige Reisspeisen.
1. Gedämpfter Reis. 250 Gr. Reis wird erlesen und mit kaltem Wasser etwas gewaschen.
Eine Stunde vor dem Essen dämpft man etwas feingeschnittene Zwiebel in heißer Butter, bis sie weich ist, gibt den abgetropften Reis dazu und läßt ihn in der zugedeckten Pfanne einige Minuten dämpfen.
Nach dieser Zeit gießt man 1 Liter Wasser hinzu, streut etwas Salz darüber und läßt den Reis, ohne darin zu rühren, langsam kochen, bis er schön weich ist.
2. Reisbrei mit Aepfeln. In eine mit Butter ausgestrichene Schüssel gibt man eine zwei fingerdicke Lage etwas gezuckerten Reisbrei und bedeckt sie mit einer fast so dicken Lage von Apfelmus oder saftigen, gedämpften frischen Aepfelschnitzen.
Auf diese Weise fährt man fort, bis die Schüssel gefüllt ist, die oberste Lage soll aus Reisbrei bestehen.
Gewöhnlich läßt man die Speise für kurze Zeit im Ofen anziehen, bevor man sie auf den Tisch gibt;
hat man aber sowohl den Reis wie die Aepfel frisch gekocht, so ist dieses nicht gerade nötig.
Will man die Speise im Ofen backen, so kann man noch 1-2 mit etwas Milch oder Rahm verklopfte Eier darüber geben.
3. Reispudding. ¼ Kg. Reis kocht man entweder am Abend oder am frühen Morgen mit Milch und etwas Zucker weich. 1 Eßlöffel Butter rührt man mit 2 ganzen Eiern schaumig, gibt dies nebst 3 Eßlöffeln Mehl, etwas Salz und noch etwas kalter Milch an den erkalteten Reis und vermischt alles gut.
Der Pudding wird dann 1-1½ Stunden im Wasserbade gekocht oder im Ofen gebacken.
4. Reis mit Fleischresten.
Der Reis wird gekocht wie oben angegeben (Gedämpfter Reis).
In eine mit Butter ausgestrichene feuerfeste Platte gibt man eine Lage Reis, streut etwas geriebenen Käse darüber, dann kommt eine Lage gehacktes Fleisch von Fleischresten, nach Belieben vorher mit etwas Butter, Zwiebeln oder Petersilie gedämpft.
Die Platte wird so abwechslungsweise gefüllt.
Auf die oberste Lage Reis gibt man noch einige Stückchen süße Butter und bäckt die Speise im heißen Ofen etwa 20-30 Minuten.
Sehr gut läßt sich auch Bratensauce dazu verwenden.
Briefwechsel der Abonnenten unter sich
(Unter Verantwortung der Einsender.)
Fragen.
Von E. K. B. Neue Wäsche.
Wüßte mir eine erfahrene Hausfrau Rat, ob neue Wäsche, die man längere Zeit noch nicht zu brauchen im Sinne hat, sich besser ungewaschen aufbewahren läßt, oder ob es der Wäsche weniger schadet, wenn der Appret ausgewaschen ist?
Von Fr. M.-B. M. Wolle spinnen. Wo kann man feine Wolle zu Garn spinnen und auch färben lassen? Für gütige Auskunft besten Dank.
Von Fr. Sch. B. 1. Porzellanmalerei.
Unsere Tochter erhielt auf Weihnachten zwei prächtig bemalte Porzellanteller und möchte solche gerne als Wandschmuck gebrauchen.
Kann mir vielleicht Jemand aus dem werten Leserkreis sagen, wo man die nötigen Löchli in den Tellern machen lassen kann?
2. Wehntalertracht. Weiß vielleicht Jemand Auskunft zu geben, wo man auf kommende Fastnacht eine richtige, hübsche Wehntalertracht (originelles Zürifeufi) in Miete oder als Muster beziehen könnte? Zum Austausch wäre ein anderes Kostüm bereit.
Von Frau S. in Luzern. Ernährungsfrage.
Eine langjährige Abonnentin frägt an, ob ihr durch den Briefkasten Anleitung gegeben werden könnte, wie sie den Mittagstisch und das ¶