Kino,
eingetrockneter gerbsäurehaltiger Pflanzensaft von verschiedener Abstammung. Das Malabarkino von Pterocarpus Marsupium Roxb. wird auf der Malabarküste durch Einschnitte in die Rinde des Baums gewonnen, fließt als rötlicher Saft aus und erstarrt sehr bald ohne künstliche Wärme; es bildet kleine, glänzende, eckige Stücke von schwärzlicher, ins Rote fallender Farbe, schmeckt adstringierend, dann süßlich, löst sich fast vollständig in heißem Wasser und Alkohol und besteht im wesentlichen aus Kinogerbsäure. Die Lösungen scheiden an der Luft unter Aufnahme von Sauerstoff unlösliches Kinorot ab. Es kommen nur geringe Quantitäten in den Handel; man benutzt es bisweilen als Adstringens, zu Zahnpulvern etc., wahrscheinlich auch bei der Fabrikation von Wein und, wenn es billig genug zu haben ist, in der Gerberei. Kino wurde zuerst seit 1733 in Afrika von Pterocarpus erinaceus gewonnen und in den Arzneischatz eingeführt. Schon zu Anfang
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dieses Jahrhunderts wurde aber das Malabarkino bekannt, welches bald die teure afrikanische Drogue verdrängte. Das bengalische Kino (Palasakino) wird aus der Rinde von Butea frondosa Roxb. durch Einschnitte gewonnen, das australische (Botanybaykino) stammt von Eucalyptus resinifera Smith und andern Eucalyptus-Arten, stimmt in manchen Sorten mit dem Malabarkino überein, während andre Sorten Schleim enthalten. Amerikanisches oder westindisches Kino, s. Coccoloba.