forlaufend
Voll ? Vollkommen. 1065 Ich will in ihnen wohnen, und in ihnen wandeln, und will ihr GOtt sein, und sie sollen mein Volk sein, 2 Cor. S, 16. Ihr aber seid das auZerwählte Geschlecht ? das heilige Volk, das Volt deZ Eigenthums lc., i Petr. 2. 9. 10. Gehet aus von ihr, mein Volk lc., Offb. 18, 4. Sie werden sein Volt sein, und er selbst, GOtt mit ihnen, wird ihr GOtt sein, Ofsb. 21, 3. 8. 4. d) Die Feinde des geistlichen Ncichs Christi und unserer Seele, besonders das ganze satanische Heer, Col. 2, 15. Es wird damit auf die Menge dieser Feinde gesehen.
Wiewohl es anch von der Ueberwindung der wider die Aufrichtung der Kirche streitenden Volker ausgelegt wird, Offb. 19, 15. Darum habe ich die Völker zertreten in meinem Grimm, Esa. 63,. e. §. 5. e) Eine große Menge anznzeigen. Ja etliche Thiere halten auch zusammen wie eine Nation. Die Ameisen, ein schwaches Volk, Sprw. 30, 25. die Caninichen, v. 20. Voll Wenn etwas bis oben angefüllt wird, Joh. 19,29. Christus war voller Gnade und Wahrheit, Joh. 1,14. a) weil er mit dem Geist der Gnade gesalbet mehr, denn seine Gesellen, b) den erzürnten Vater versöhnt, und uns Gnade erworben, und c) weil er die Wahrheit selber, d) alle Prophezeiungen des A. T. in der That erfüllt, e) die Menschen'zur Erkenntniß der Wahrheit gebracht. S. auch Luc. 2,40. Sein (des Gottlose") Mund ist voll Fluchens (dem Fluchen ganz ergeben), Pf. 10, 7. Du salbest mein Haupt mit Oel, und schenkest mir voll ein (UlierfNUft mich mit nUem Guten), Ps. 23,. S. Die Erde ist voll der Güte des HErrn, Ps. 33. S. Ps. 104, 24. Deine Rechte ist voller Gerechtigkeit, Ps. 48, 11. Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein ewiglich, Ps. 71, 8. Alle Lande müssen seiner Ehre voll werden, Pf. 72, 19. Meine Seele ist voll Jammers, Ps. 88, 4. Und unsere Kammern voll sein, Ps. 144, 13. Hölle und Verberbmß werden nimmer voll, Sprw. 27, 20. Alle Wasser laufen ins Meer, noch wird das Meer nicht voller, Pred. i, 7. Es ist besser eine Hand voll mit Ruhe, denn beide Fäuste voll mit Mühe und Jammer, Pred. 4, 6. Darum bin ich des HErrn Drohen so voll, daß ich es nicht lassen kann, Jer. 6, 11. Der HErr hat mich voll Jammers gemacht, am Tage seines grimmigen Zorns, Klagel. i, 12. Seines Lobes war der Himmel voll, und seiner Ehre war die Erde voll, Hab. 4, 3. Der Weltkreis ist voll Geistes des HErrn (anf giMliche Art), Weish. i, 7. Weß das Herz voll ist, deß gehet der Mund über, Matth. 12, 34. vergl.
Luc. 6, 45. Wehe euch, die ihr voll (von Fressen und Saufen) seid, denn euch wird hungern, Luc. 6, 25. Nöthige sie herein zu kommen, daß mein Haus voll werde, Luc. 14, 23. Sie sind voll süßen Weins, A.G. 2, 13. Tabea war voll (reich an) guter Werte, A.G. 9, 36. Saul voll heiligen Geistes, A.G. 13, 9. Elisabeth, Luc. 1, 41. StephanuZ voll Glaubens und Kräfte, A.G. 6, 5. Voll alles Ungerechten tc., Röm. 1, 29. So ihr Fall der Welt Reichthum ist, und ihr Schade ist der Heiden Reichthum, wie viel mehr, wenn ihre Zahl voll würde, Röm. 11, 12. (Vergl. S. 820.) Haben Augen voll Ehebruchs (welcher ihnen ftetg im Sinne liegt und gleichsam vor Hugen schwebt), 2 Petr. 2, 14. Vollauf Fülle des Brods, Ezech. 16, 49. Sodom machte es wie der reiche Mann, Luc. 16, 19. und wie die Kinder dieser Welt, Weish. 2, 9. Derselbige wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, vollbereiten, kräftigen, i Petr. 5, 10. Vollbringen z. I. a) Zu Ende und zu Stande bringen, b) halten, erfüllen, Röm. 2, 27. Wer mit den Lippen deutet, vollbringet Böses (liat Wses lic-schlössen), Sprw. 16, 30. Der HErr hat seinen Grimm vollbracht (völlig nusgelnssen), Klagel. 4, 11. Wollen habe ich wohl, aber Vollbringen das Gute (ohne Mnngrl) finde ich nicht, Rom. 7, 18. Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lüste des Fleisches nicht vollbringen, Gal. 5, 16. GOtt ist es, der in euch wirket beide das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen, Phil. 2, 13. z. 2. Es ist vollbracht! Joh. 19, 30. Das Leiden Christi, und damit sein Erlösungswerk, infoweit es während seines leiblichen persönlichen Lebens auf Erden zu vollbringen war.
Das ist ein seliges Wort für uns, erfreulich für die Engel, erschrecklich für die Teufel, erwünscht für Christum und wohlgefällig seinem Vater. Das ganze Werk der Crlö-sung ist Vollbracht. Vollenden a) Vollbringen, vollsühreu; b) von GOttes Zorn; völlig ausschütten, Ezech. 5, 13. c. 6, 12. Offb. 15, 1. Also vollendete GOtt am siebeuten Tage seine Werke, die er machte, i Mos. L. i. Moses das ganze Werk der StiftZhütte, 2 Mos. 40, 33. Was wird das Zeichen sein, wenn das Alles soll vollendet werden? Marc. 13, 4. O selig bist du, die du geglaubet hast, denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist vom HErrn, Luc. i, 45. Es wird Alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn, Luc. 18, 31. c. 22, 37. Ich habe dich verkläret auf Erden und vollendet das Werk, das du mir gegeben hast, das ich thun sollte, Joh. 17, 4. Ich habe einen guten Kampf getämvfct, ich habe den Lauf vollendet, 2 Tim. 4, 7. Mit Einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet («olikommln versöhnt, so dnß es nun immerdar gilt), die geheiligt werden, Ebr. io, 14. Die Sünde, wenn sie vollendet ist, gebieret sie den Tod, Jac. 1, 15. Vollbereiten Völlig zubereiten, vollkommen machen in der heilsamen Erkenntniß, im wahren Glauben und unge-heuchelter Gottesfurcht, mit seinen Gaben erfüllen, und endlich mit der ewigen Seligkeit begnadigen. Büchner's Hand-Concord. Vollender, s. Anfänger Völlerei Von diesem Laster s. Fressen §. 2. und Trunken-heit. Wehe denen, so Helden find, Wein zu sausen, und Krieger in Völlerei, Esa. 5, 22. Vollführen Je mehr und mehr vermehren, stärken und bewahren. Vin defselbigen in guter Zuversicht, daß der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollführen, bis an den Tag JEsu Christi, Phil. 1, 6. Völlig, s. Vollkommen 1) Vollendet, 2) überschwänglich, Röm. 15, 13. 3) ohne Heuchelei, Ebr. 10, 22. völlig werden, immer mehr und mehr wachsen und zunehmen,* 1 Thess. 4, 1. 10. 1) Von der Liebe GOttes. (S. Liede ß. 3.) 2) Ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor GOtt, Offb. 3, 2. * Euch aber vermehre der HErr, und lasse die Liebe völlig werden unter einander, i Thess. 3, 12. Vollkommen §. 1. Vollkommen ist eine Sache, wenn sie dasjenige an sich hat, was sie ihrem Wesen und ihrcr Absicht nach an sich haben soll. 134 ¶
forlaufend
1066 . z. 2. a) Von GOtt, dieser besitzt 1) schlechter-dings alle Vollkommenheiten im vollkommensten Grade. Der aber ewig lebet, Alles was er macht, das ist vollkommen (er hnt Älln mit einander geschaffen), Sir. 18, 1. Davum sollt ihr vollkommen'fein, wie auch euer Vater vollkommen ist, Matth. 5, 48. Auf daß ihr prüfen möget. welches da fei der gute, der wohlgefällige, und der vollkommene Gotteswille, Röm. 12, 2. Me gute (leibliche) Gabe und alle vollkommene (geistliche) Gabe kommt von Oben herab, von dem Vater des Lichts, Jac. 1, 17. z. 3. b) Von Christo. Dieser ist an und für sich vollkommen, und nach vollkommener Genugthuung ist seine menschliche Natur zu göttlicher Vollkommenheit erhoben. Er ist ein vollkommener Priester in Ewigkeit, Ebr. 7, 28. c. 2, 10. (Von c. 9, 11. s. Hütte §. 8.) 8. 4. 2) Von Menschen, vergleichungsweise.
Menschen sind vollkommen, wenn sie sind, was sie nach ihrer allgemein vernünftigen und insonderheit nach ihrer christlichen Bestimmung seiu sollen;
also dem Willen und Vorbilde GOttes, wie es uns in Christo vorgehalten ist, conform.
Dort ist das Vollkommene.* In dieser Schwachheit können wir es zu keiner Vollkommenheit bringen, sondern unser Wissen, Frömmigkeit bleibt ein Lehrwerk;
es ist also mehr ein ernstliches Wollen, da man sich das Beispiel GOttes vorstellt, die Vollkommenheit zu erlangen, als ein gänzlich Vollbringen;
mehr ein unablässiges Strebeu und Ningen, als ein Besitzen oder Erruugeu habeu.** (Esa. 38, 3. ist vollkom-men -- nngeheuchclt.) Gesetzlich vollkommen sein, ist der Zustand, wo man alle Eigenschaften hat, die das Gesetz erfordert.
Nun aber erfordert das Gesetz auch unter andern das Wegsein der Erbsünde: folglich kaun solche in diesem Leben nicht erreicht werden, weil die Wurzel der Erbsünde bis in den Tod übrig bleibt. Evangelisch vollkommen sein, ist, wenn man den Veoinguugen des göttlichen Gnadenbuudes unter der neueu Haushaltuug gleichförmig ist. Die Hauptsache aber, die im göttlicheu Guadeubunde erfordert wird, ist der Glaube, der durch die Liebe thätig ist. Die Wiedergeborueu haben also eine zugerechnete, und eiue eigene Vollkommenheit, jene ist der Grund aller uuserer Vollkommenheit.
Aber bei der eigeucn wird von den Gläubigen erfordert a) die Vollkommenheit des Vorsatzes, welche auch Aufrichtigkeit geuannt wird, l,) der Vollbringung, Luc. 1, 6. diese ist nuu eiue Vollkommenheit 1) der Theile, a) daß man sich nicht nur vom Bösen enthalte, sondern auch das Gute ausübe, Ps. 34,15. Röm. 12, 9. /3) daß das Iuner-liche und Aeußerliche in gehöriger Harmonie mit einander stehe, die Gedanken des Verstandes und die Bewegungen des Willens müssen mit unseren Worten und Handlungen übereinstimmen, Röm. 10, 10. 1 Cor. 6, 20. /) daß man alle Tugenden unzertrennt zu überkommen suche, und von allen Lastcru sich euthalte, 2) der Stufen. Da giebt es Kinder, Jünglinge und Männer im Christenthume; aber die höchste Vollkommenheit der Stufeu, wo man alle Pflichten und Tugeuden im höchsten Grad besitzt, die ist der zukünftigen Welt aufbehalten, 1 Cor. 13. Hiebei sind noch zwei Irrthümer zu vermeiden, 1) daß man, so wenig auch die Forderung des Gesetzes nachgelassen oder herabgestimmt werden darf, die vielmehr immer auf das Höchste geht, dennoch nicht sich oder Andern die Meinung beibringe, als habe man wirklich die Vollkommenheit erruu-gen, Phil. 3, 12. denn dieses laust entweder hinaus auf einen geistlichen Hochmuth oder auf eine knechtische Aengstlichkeit, wenn man sieht, daß man es doch so weit nicht bringen könne, 2) und daß mau die Vollkommenheit nicht in solche Dinge setze, die von GOtt nicht geboten sind, oder die im Papstthum evaugelische Rathschläge geuannt werden.
Das Christenthum kennt keine solche Rathschläge, deren Befolgung zur Seligkeit uicht unbedingt nothwendig sei, sondern von dem Belieben eines Jeden abhänge, wodurch man aber eine höhere Vollkommenheit erlange; es fordert vielmehr auch, Matth. 19, 21. ein Herz, das Alles aufznopfern bereit ist, was sich mit der wahren Liebe gegen GOtt nicht verträgt. Im Wollen muß der Christ vollkommen sein, d. h. nie mit Bewußtsein etwas, was GOtt mißfällt, sondern immer nur das erkannte Gute wollen; wenn anch das Thun hinter dem Wollen znrückbleibt. (Die Streitigkeiten über den sogenannten Perfcctismus s. bei Walch Einleit. in die Neligionsstreit. innerhalb der luth. Kirche II. 400?427.) Warum aber GOtt die Wiedergebornen nicht auf Gin Mal vollkommen mache? geschieht darum, a) daß der Unterschied zwischen der Rechtfertigung und Heiliguug, zwischen der streitenden und triumphireuden Kirche, desto deutlicher offenbar werde, b) daß die Heiligen durch die mannigfaltige Erfahrung ihrer Schwachheit und Ohnmacht desto mehr gedemüthigt und erniedrigt werden, c) damit sie eiue geistliche Nebung haben, d) damit sie in Sanftmuth und Gednld Anderer Schwachheit tragen lernen, weil sie selbst noch mit Schwachheit umgeben sind, e) damit sie von der Nothwendigkeit der Gnade desto mehr überzeugt werden, und allen Ruhm ihrer Erhalwug GOtt allein zuschreibcu, und f) damit sie den Tod desto freudiger erwarten, und nach der Vollkommenheit des künftigeu Lebens desto begieriger werden. * Er ist bald vollkommen geworden, und hat viele Jahre erfüllt Weish. 4, 13. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwert aufhören, 1 Cor. 13, 10. *" Darum sollt ihr vollkommen (so aufrichtig und ohne Cm- fchrnnkung der Liede) sein, wie euer Vater vollkommen ist, Matth. 5, 48. Willst du vollkommen sein ?c., Matth. 19, 21. (S. Jüngling §. 2.) Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei, Joh. 16, 24. Ich in ihnen, und du in mir, auf daß sie vollkommen seien in eines (nvlliy vereinigt), Joh. 17, 23. Da wir aber von reden, das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommenen (nämlich die GGttes Gehrimnisse tiefer einsehen), 1 Cor. 2, 6. Hiob 37, 16. Werdet nicht Kinder am Verständniß, sondern an der Bosheit seid Kinder, an dem Verständniß seid vollkommen, i Cor. 14, 20. (S. Hlter §. 3.) Bis daß wir Alle hinan kommen ? und ein vollkommener Mann werden, Eph. 4, 13. Durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden, Jac. 2, 22. (S. Glaube ß. 15.) Wer aber sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe GOttes vollkommen, 1 Joh. 2, 5. Der in keinem Worte fehlt, der ist ein vollkommener Mann, Iac. 3, 2. z. 5. Esa. 42,19. heiht das Iudenvolk der voll-kommene, weil es GOtt so vieler Gnade gewürdigt.
Sonst heißen Vollkommene, in Vergleichung der Anfänger im Christenthum diejenigen, welche es schon weiter gebracht haben im Fleiß der Heiliguug, Phil. 3, 15. Den Vollkommenen gehöret starke Speise, Ebr. 5, 14. Daß ein Mensch (Diener) GOttes sei vollkommen, zu allen guten Werken geschickt, 2 Tim. 3, 17. §. 6. Col. 2, 10. Und ihr ftio vollkommen. Die Alten mußten sich mit Bildern und Schatten? werk begnügen, ihr aber seid der Vollkommenheit theilhaftig geworden, wovon v. 9. und Joh. 1,16. ¶