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838 Saal ? Sabbathtag. Saal I) Das grohe Obergemach auf dem Dache, wohin man auf besondern Stufen hinaufsteigt, 2 Kön. 23, 12. II) der himmlische Pallast GOttes. * Ehud ging aus dem Saal hinaus, Richt. 3, 23. David ging auf den Saal und beweinte Absalom, 2 Sam. 18, 33. Elisa wohnte auf einem Saal zu Zarpath, i Kön. 17, 19. 23. Ahasia fiel in seinem Saal durchs Gitter, 2 Kön. 1, 2. Auf einem gepflasterten Saal ließ IEsuZ das Osterlamm zubereiten, Marc. 14, 15. Luc. 22, 12. * Er ist es, der seinen (obern) Saal in den Himmel bauet, und seine Hütten auf der Erde gründet, Amos 9, 6. vergl. Ps. 103, 19. (S. Hütte ß. 12.) 1. Saalbim; 2. Saalim 1) Der die Herzen ansieht. Eine Stadt im Stamm Dan, Richt. 1, 35. 1 Kön. 4, 9. 2) Fuchs. Eine Stadt in Juda, 1 Sam. 9, 4. 1. Saaraim; 2. Saasgas 1) Pforten. Eine Stadt im Stamm Juda, Ios. 15, 36. 2) Glückselig.
Der Kämmerer des Ahas-verus, Esth. 2, 14. Saat a) Die Zeit des Aussäens, 3 Mos. 26, 5. b) die Feldfrüchte, c) Ein Bild des glückseligen Zustandes. * s Mos. 14, 22. c. 16, 9. Gsa. 28, 24. Hof. 8, 7. Sir. 40, 22. Wenn du in die Saat deines Nächsten gehest, so magst du mit der Hand Aehren abrupfen, 5 Mos. 23, 25. Und gab ihr Gewächs den Raupen, und ihre Saat (ihre saure Arbeit) den Heuschrecken, Pf. 78, 46. Du lässest Gras wachsen für das Vieh, und Saat zu Nutz den (durch die Arbeit der) Menschen, Ps. 104, 14. Alle Saat am Wasser wird verwelken, Esa. 19, 7. IEsus ging durch die Saat, Matth. 12,. i. Marc. 2, 23. " Seine Saat steht dicke bei den Quellen, und sein Haus auf Steinen, Hiob 6, 17. Meine Saat ging auf am Wasser; und der Thau blieb über meiner Ernte, Hiob 29, 19. (A.: meine Wurzel mnr offen, die Feuchtigkeit an sich zu ziehen.) l. Saba; 2. Sabad 1j Eidschwur. a) Der Name eines Brunnens, 1 Mos. 26, 33. ö) Eine Stadt in Arabien, Ezech. 27. 22.». 2) Geschenkt. Gin Sohn Nathans, 1 Chr. 2, 36. :c. " Sie werden aus Saba Alle kommen, Gold und Weihrauch bringen, und des HErrn Lob verkündigen, Efa. 60, 6. 1. Sabadia; 2. Sabarim 1) Gabe GOttes. Ein Sohn Asahels, 1 Chr. 28, 7. u. a. 2) Niederlage. Ein Ort vor der Stadt Ai, Ios. 7, 4. 5. Sabbathtag z. 1. I) Der siebente Tag in der Woche, welchen GOtt zu seinem Dienst ausgesondert und gesetzt. Siehe Mhr 1. o. II. S. 532. 545 Wesen des Sabbath; 545?560 Verhältniß der mosaischen Cultuszeiten zu den heidnischen; 560?565 Resultate; 566?576 Sabbathcyclus; 577?584 Bedeutung des Tagessabbaths; 584?582 Kritik neuerer Ansichten. ? Bei dem Sabbath ist nicht bloß die negative ^eite, Ruhe von Arbeit, sondern vornehm lich die positive Seite des Hurückkehrens in seincn vorigen Zustand (von UV') des Wieocrhergesteltt-werdens aufzufassen. Von welcher Art dieses Zurückkehren zu denken sei, geht aus dem Wesen dcv Zeit und dem Verhältniß GOttes zu ihr hervor. Die Zeit ist absolute Bewegung, cm stetes Anderssein, Wechsel, Veränderung; diesem Wesen der Zeit gegenüber erscheint das Wesen GOttes als das wahrhafte Sein, als das absoluteste unwandelbare Sein, d. i. in der menschlichen Anschauung als Nuhc; die Ruhe ist der finuliche Reflex des unbeweglichen ewigen Seins. Soll also eine Zeit als Gotteszcit gelten, so muß es Zeit der Ruhe sein. So wiro das Ruhen in den heiligen Zeiten factische Anerkennung GOttes in seinem Verhältniß zur Zeit, Verehrung des Ewigen in seiner unendlichen Erhabenheit über alles Vergängliche, Wandelbare und Nichtige. Das NIO bezweckt sonnt, den Menschcn zum wahren Sein und Leben, zu Iehova, von dem er sich durch das Leben in der Zeit und die stete Beschäftigung mit dem Zeitlichen entfernt, zurückzubringen, und ihn, in dem Maaße er sich der Zeit hingegeben, d. i. nichtig und ungöttlich geworden, wieder herzustellen. ? Bei keinem Volke waren so die Begriffe Gotteszeit und Ruhezeit identisch; im Heidenthum fällt das Wesen der Gottheit, anstatt über die Zeit und mit ihr im Gegensatz zu stehen, vielmehr mit der Zeit in Eins zusammen, die Zeit wird selbst als Gottheit verehrt. ? Das Gesetz gicbt Dreierlei als Grund der Sabbathsfeier an: 1) die Ruhe GOttes; 2) der Bund Iehovas mit Israel, 2 Mos. 31, 12?17. Der Sabbath bezog sich in seiner Grundidee auf die Schöpfung und die damit gesetzte Offenbarung GOttes, die Feier des Sabbaths ist factische Anerkennung dieser Offenbarung; Nicht-feiern war Bundesbruch. 3) Ausführung auS Egyptcu, 5 Mos. 5, 12?15.:. weil dadurch erst das Vo'lk zum Volke für sich, und zum heiligen Volke wurde. ? Daher die Strenge in der Sabbathsfeier. Er ist die Wurzel der verschiedenen Sabbathskreisc; mit ihm steht und fällt das ganze Gebäude der mosaischen Feste, wer ihn übertrat, übertrat alle andern heiligen Zeiten. In der Idee des Sabbaths concentri-ren sich die Wahrheiten, auf welcheu die religiöse und politische Eristenz Israels beruhte; seine Entweihung war Verletzung des innersten Heiligthums der israelitischen Religion, factische Lossagung von dem, was das Volk zum Volke GOttes machte. Morgen ist der Sabbath der heiligen Ruhe des HErrn, 2 Mos. 16, 23. Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbath, darinnen wird es nicht sein, ib. v. 26. Sehet, GOtt hat euch den Sabbath gegeben, ib. v. 29. vergl. 1 Mos. 2, 2. 3. Gedenke des SabbathtageZ, daß du ihn heiligest, 2 Mos. 20, 8. c. 23, 12. c. 35, 2. 5 Mos. 5, 12. Ezech. 20, 12. Am siebenten Tage ist der Sabbath des HErrn, deines GOttes, da sollst du kein Werk thun, 2 Mos. 20, 10. 11. Darum so haltet meinen Sabbath: denn er soll euch heilig sein. Wer ihn entheiliget, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit darinnen thut, deß Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk, 2 Mos. 31, 14. 15. is. Ein Mann las Holz am Sabbath und wurde gesteinigt, 4 Mos. 15, 32. Wohl dem Menschen, der solches thut, daß er den Sabbath halte, E^ 56, 2. 4. 6. ¶
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839 So du deinen Fuß vom Sabbath kehrest, ? so wird es ein lustiger Sabbath heißen, den HErrn zu heiligen und zu preisen, Efa. 58, 13. Und führet keine Last am Sabbathtage aus euren Häusern, und thut keine Arbeit, sondern heiliget den Sabbathtag, wie ich euren Vätern geboten habe, Jer. 17, 22. 24. 27. Des Menschen Sohn ist ein HErr, auch über den Sabbath, Matth. 12, 8. IEsus lehrete am Sabbath in den Schulen, Marc. 6, 2. Luc. 4, 31. c. 13, 10. Paulus, A.G. 13, 44. c. 18, 4. z. 2. II) Festtag. Z. V. Ostern, Matth. 28, 1. Marc. 16, 2. Joh. 19, 31. (S. Aftersabbath.) Der Sabbath des Blasens (der weltliche Neujnhrstaa), 3 Mos. 23, 24. Der große Sabbath (der Versühnungstaa), 3 Mos. '16, 31. c. 23, 32. Am ersten Tage ist es Sabbath, und am achten Tage ist es auch Sabbath, 3 Mos. 23, 39. IEsus wandelte am Sabbath (innerHall, der Zabbather oder kleinen Festtage) durch die Saat, Marc. 2, 23. Warum thut ihr, das sich nicht geziemet zu thun auf die Sabbather? Luc. 6, 2. Aber an der Sabbather Einem (dem ersten der kleinen Gstcrtnye, oii «uch gewisse Slilbalhrellitt hatten; richt.: nm ersten Tage dn Woche, unserm Sonnlag) sehr früh 2c., Luc. 24,. I. Joh. 20,. i. 19. So lasset nun Niemand euch Gewissen machen über ? Sabbather, Col. 2, 16. z. 3. III) Der innerliche, geistliche Sabbath, dieses und des zukünftigen ewigen Lebens (s. Ruhe §.3.), Esa. 66, 23. Dieser innerliche, geistliche Sabbath begreift in sich a) die Enthaltung von den Werken des Fleisches und des verkehrten eignen Willens, Esa. 58,13. b) Ruhe der Seele in GOtt, Pf. 62, 2. 73. 25 ff. mithin das Bewußtsein der völligen Einheit mit GOtt, im Gefühl seiner empfangenen Gnade und in der innigen Zufriedenheit mit seinen Schickungen, c) die Betrachtung göttlicher Wohlthaten, der allgemeinen uuo besondern, d) das Verlangen nach dem ewigen Sabbath, Ebr. 4, 9. 10. und den Vorschmack des ewigen Lebens, Luc. 2, 29. f. Matth. 17, 4. A.G. 7,'55. 2 Tim. 4, 8. e) und daS muß ein stets währender Sabbath sein. Hierzu soll uns bewegen a) der göttliche Befehl, 2 Mos. 31, 14. b) GOttes gnädiges Wohlgefallen, c) die Nothwendigkeit, Matth. 5, 8. d) der Nutzen, Esa. 56, 2. c. 32, 17. 18. die Mittel 1) auf Seiten GOttes, insgemein die Verordnung des äußerlichen Sabbaths, und insbesondere GOttes Wort, die heiligen Sacramente, Beten, Singen, Danken, 2) auf Seiten der Menschen, insgemein die gottgefällige Feier des äußerlichen Sabbaths öffentlich und zu Hause; iusbesoudere a) Selbstprüfung und stete Wachsamkeit über seine Seele, Vorsichtigkeit und Mäßigkeit, b) tägliche Buße, Matth. 11, 28. 29. Selbstverleugnung, Verhütung alles dessen, was das Gewissen beschwert, treue Nachfolge IEsu, und c) stetes Andenken an GOtt, Stimmuug zur Andacht, Gebet, Hansandacht, rechter Gebrauch der heiligen Sacramente, Tit. 3, 5. 1 Petr. 3, 21. z. 4. IV) Eine Woche, als die sich vom Sabbath anfängt und im Sabbath endigt, 3 Mos. 23, 15. Zwischen Sabbaths, A.G. 13, 42. heißt an den Werktagen. §. 5. Wenn wir nach der Vernunft GOtt auch äußerlich verehren müssen, so muß sie es für gut und heilsam erkcunen, daß die Sabbathsruhe einen ganzen Tag währe. Genug, GOtt hat ihn im Paradiese eingesetzt, 1 Mos. 2, 2. 3. und die Patriarchen haben ihn allerdings heilig gehalten, wie denn Moses, 2 Mos. 16, 23. davon redet, als von einer Sache, die schon bekannt, und 5 Mos. 5, 15. hat er nur neue Ursachen, denselben heilig zu halten, hinzugethan. Die Feier Eines heiligen, aus der Menge der übrigen ausgehobenen Tages ist offenbar nicht ein bloß localcs und temporäres Gebot, sondern ein ursprüngliches Bedürfniß der geistigen Natur des Menschen; er müßte alles Verlangen nach dem Höheren, Ucbersiunlichen verleugnen; er würde ganz ins Irdische, ja Thierische versinken ohne einen solchen Tag, und die Geschichte aller nnr etwas gebildeten Völker bezeugt dieses Bedürfniß. ? Die Theilnahme an der öffentlichen Gottesverehrung ist unbedingte Pflicht für Jeden, weil Jeder verbunden ist, GOtt nicht etwa bloß im Verborgenen, sondern öffentlich seine Huldigung darzubringen; wir sollen GOtt mit Allen und vor Allen anbeten. Diese Feier hat aber auch den segensreichsten Einfluß, 1) für Erhaltung und Verbreitung christlicher Er-Kenntniß; 2) für die sittlich-religiöse Besserung durch die lebendige Vergegeuwärtigung GOttes, ernste Erweckung des Gewissens, Stärkung und Läuterung des Willens, Belebung des Gefühls unserer Gleichheit vor GOtt und ächter Liebe; 3) für Trost und Beruhigung bei den Mühen, Nnruhen, Leiden und Kämpfeu dieses Lebens, und 4) für die Erhebung des Gemüths zum Himmel, zur Gemeinschaft mit der himmlischen Gemeinde und zum Vorschmack der künftigen Seligkeit im Vorhofe des Himmels, Ps. 84. 1 Cor. 11, 10. Ebr. 12, 22?24. ? Deßhalb wird auch der Christ, ohne äußern Zwang und ohne peinliche jüdische Gesetzlichkeit, doch mit Strenge und mit Lust und Liebe den Sonntag heiligen. ? Eine sehr siuuige Darstellung des Segens des Sonntags findet sich in der Zeitschrift Sam. Johnson's: Der Schwärmer (1K6 ^Nuiblei', Herumschwärmer). Neb. L. 1754. B. 1. St. 30. S. 195?200. 8. 6. Er ist 1) ein GedachnWag der Schöpfung, 1 Mos. 2, 1. 2 Mos. 20, 10. 11. 2) Gin Ruhe-tag von aller Arbeit, 2 Mos. 23, 12. 5 Mos. 5, 14. 3) Ein Gedenktag der Erlösung der Israeliten aus Ggypteu, 5 Mos. 5, 15. und 4) ein Tag, an welchem sich die Seele in geistlichen Verrichtungen üben soll. (§. 9.) z. 7. Er ist a) ein Bild der Ruhe Christi in seinem Grade. Ruhte GOtt nach der Schöpfung, 1 Mos. 2, 2. so ruhte Christus nach dem Erlösungsgeschäft, Esa. 43, 24. da er nämlich das ganze menschliche Geschlecht aus dem Dieusthause des höllischen Pharao erlöst und gesagt: Es ist vollbracht! Joh. 19, 30. b) ein Vorbild des ewigen Sabbaths, wo wir von aller Arbeit ruhen, Offb. 14, 13. in weißen, c. 19, 8. und Feierkleioern, c. 7, 14. GOtt ewig loben, Gsa. 6, 3. Offb. 5, 13. und uns in ewiger Freude, Offb. 22, 1. ff. Joh. 16, 22. erquicken. z. 8. Im N. T. haben die Apostel den Sonntag , welcher Offb. 1, 10. des HErrn Tag heißt, zu feiern verordnet, denn A.G. 20, 7. heißt: auf einem Sabbath, am ersten Tage der Woche, oder Sonntag > und aus 1 Cor. 16, 2. ist deutlich zu schließen, daß man damals die ordentlichen Versammlungen am Sonntag gehalten. Ist dieses nicht auf Christi ausdrücklichen Befehl, so ist es doch durch Eiugeben des heiligen Geistes geschehen: 1) weil Christus am Sonntag vom Tode auferstanden, Marc. 16, 9. 2) weil er an eben diesem Tage das Predigtamt den Aposteln anbefohlen, Joh. 20, 19. weil 3) der heilige Geist an diesem Tage über die Apostel allsgegossen worden, A.G. 2,1. und 4) weil ein Unterschied hierin zwischen Juden und Christen sein sollte. ' 8. 9. Christen heiligen den Sabbath mit 1) öffentlichem* und 2) Privatgottesdienst.** ¶