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226 . Ihr habt Christum verloren (daß er euch nicht wehr ?u statten komme), die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollet, und seid von der Gnade gefallen, Gal. 5, 4. Und achte es für Dreck, auf daß ich Christum gewinne, Phil. 3, 8. Wir sind Christi theilhaftig geworden, so wir anders das angefangene Wesen (die Glnubensfeftigkett) bis ans Ende fest behalten, Ebr. 3, 14. 8. 6. Christus (§. 1.) ist die andere Person in der Gottheit, nämlich GOttes Sohn, vom Vater aus seinem Wesen von Ewigkeit her gezeugt, und von der Jungfrau Maria in der Zeit geboren. §. 7. H..
Seine wahre Gottheit wird wider die Socinianer, Arianer, Ebioniten und Cerinthianer unumstößlich dargethan: I) Weil er in der Schrift schlechthin GOtt genannt wird, Joh. 1, 1. c. 20, 28. A.G. 20, 28. 1 Tim. 3, 16. Col. 2, 9. sogar mit dem Zusatz, der große GOtt, Tit. 2, 13. der wahrhaftige GOtt, 1 Joh. 5, 20. der HGrr, Joh. 4, 1. und in der A.G. und den Briefen, welches, wenn es nicht der gewöhnliche Ehrentitel ist, sondern schlechthin steht, dem He gleich gilt, womit es auch häufig verwechselt wird, und bei den LXX. dem Iehova entspricht. (Nriwäti 0z"u8o. ?M. Oit. 336 8^.) a) II) Weil das, was im A. T. von dem wahrcn wesentlichen GOtt gesagt, im N. T. von Christo angeführt und erklärt wird. b) III) Weil er von dem Vater aus dessen Wesen vou Ewigkeit gezeugt, so daß der himmlische Vater diesem seinem geliebtesten Sohne das göttliche Wesen und die göttlichen Eigenschaften von Ewigkeit her mitgetheilt hat, daß also der Sohn mit dem Vater und heiligen Geist gleicher GOtt von gleicher Majestät und Herrlichkeit, Ebr. 1, 8. Ps. 45, 7. Ps. 2, 7. (S. heute.) IV) Weil ihm göttliche Eigenschaften, die Ewigkeit, Joh. 1,1. 2. Ebr. 1, 12. Offb. 1, 8. Allwissenheit, Joh. 21, 17. Matth. 9, 4. Joh. 2, 24. f. Allmacht, I Cor. 8, 6. V) Göttliche Werke, Schöpfung, Joh. 1, 3. 10. Col. 1,16. Ebr. 1,10. Erhaltung, Col. 1, 17. Ebr. 1, 3. Weltregieruug, Matth. 11, 27. 28, 18. Gebets-erho'ruug, Joh. 14,13.14. Auferwcckung der Todten, Joh. 5, '21. 28. 29. VI) Göttliche Verehrung beigelegt werden, Joh. 5, 23. Ebr. 1, 6. 8. zu ihm gebetet, A-G. 1, 24. 7. 59. 2 Cor. 12, 8. 2 Tim. 4, 18. wird, und die Christen die den HErrn Anrufenden heißen, A.G. 9,14. 21. 1 Cor. 1, 2. n) Welcher sind die Väter, aus welchen Christus herkommt nach dem Fleisch, der da ist GOtt über Alles, gelobet in Ewigkeit, Rom. 9, 5. Und warten auf die feiige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen GOttes, und unsers Heilandes JEsu Christi, Tit. 2, 13. Wir wisfen aber -. Dieser ist der wahrhaftige GOtt, und das ewige Leben, 1 Joh. 5, 30. d) Solches sagte Iefaias, da er seine (Christi) Herrlichkeit sahe, und redete von ihm, Joh. 12, 40. 4i. vergl.
Gsa. 6, 9. 10. Lasset uns aber auch Christum nicht versuchen, wie etliche von Jenen ihn verfuchten, und wurden von den Schlangen umgebracht, 1 Cor. 10, 9. vergl. 4 Mos. 21, 5. 6 f. In einer Zeit, wo die göttliche Verehrung Christi heftig bestritten wird, mag es nicht unnöthig sein, an ihren guten biblischen Grund, also an die un-bedingte Pflicht dieser Verehrung, und an ihre Kraft zu erinnern. Es ist nicht die Frage, ob JEsu überhaupt Verehrung, die dankbarste Anerkennung seiner Würde und seines Verdienstes, Bewahrung seines Andenkens gebühre, dies würde nur dem Grade nach sich von der Verehrung anderer ausgezeichneten und verdienten Männer uutcrscheideu, auch nicht, ob er in einer begeisterten Apostrophe angeredet werden dürfe, wie dies bei anderen gefeierten Personen der Vorwelt oft geschieht, ohne dabei im Ernste zu glauben, daß er unsere Worte vernehme, oder unsere Bitten erfüllen könne;
dies wäre nur ein rednerisches Spielen mit Worten, was einem ernsten wahrhaften Gemüthe widrig und unerträglich sein müßte, am meisten im Heiligsten, wo nur Wahrheit walten und aller Scheiu, aller Wortprunk oder Phautasiespiel verbannt bleiben muß! - sondern die Frage ist, ob ihm eine Verehrung erwiesen werden soll, wie GOtt selbst, also die in wirklicher Herzensanrnfung, in Anbetung, in Bitten, in Loben und Danken besteht, in der zuversichtlichen Voraussetzung, daß er diese Anrufung vernehme, und unser Gebet zu erhören vermöge. - Diese Verehrung gebührt Christo aus folgenden Gründen: 1. Er selbst verlangt dies, Joh. 5, 22. 23. Der Vater hat alles Gericht dem Sahne gegeben, auf daß fie alle den Sohn ehren, wie sie den Va" ter ehren.
Werden Sohn nicht ehret, der ehret den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Das Wort ehren kaun nicht etwa auf seine Lehre bezogen werden;
-die Lehre JEsu ehrfurchtsvoll annehmen:" denn a) ehren, n^"^, wird nie von einer Lehre, sondern nur von einer Person gebraucht: muß also auch hier von der Verehrung der Person Christi gelten, wie dies auch der Zusatz fordert: wie sie den Vater ehren," K) der ganze Contert fordert dies. Es war die Frage, welche Ansprüche er nach seiner Persönlichkeit machen könne, die Juden beschuldigten ihn der ungebührlichen Selbstüberhebung (V. 18.) und Alles, was IEsus darauf antwortet, bezieht sich auf seine Person, und auf das, was dieser zukommt, o) Es würde sonst der sonderbare Sinn herauskommen: sie sollen die Lehre des Sohnes ebenso annehmen, als sie die Lehre des Vaters annehmen, als ob die Lehre des Sohnes eine andere sei, als die Lehre des Vaters. - Jedoch der Grad der Verehrung ist durch das Wort ehren an sich noch nicht bestimmt, wie aus Joh. 12, 26. Eph. 6, 2. erhellt.
Der Grad muß aus dem Subject und Zusammeu-hang bestimmt werden;
und da ist es klar, daß eine göttliche Verehruug hier zu denkeu ist. Es steht dabei: -wie den Vater." Das x"öw5 hier uur auf eine Aehnlichkeit zu beziehen, wäre ganz willkürlich. Es mnß Gleichheit anzeigen;
dies folgt aus der Gleichheit der Werke.
Christus sagt nicht, daß der Sohn ähnliche (etwa geringere) Werke thue, wie der Vater, sondern gleiche, nämlich richten, Todte erwecken;
diese Gleichheit der Werke führt auf die Gleichheit der Verehrung.
Christus hätte auch, falls er nicht eine solche Verehrung meinte, zumal da eben die Juden seine Ansprüche, als ungebührliche, anstößig fanden, ihn sogar der Gotteslästerung beschuldigten, daß er sich GOtt gleich mache, selbst Aulatz zu dieser falschen Deutung gegeben.
-Die Ehrerbietung gegen GOtt und die Liebe gegen seine Zn-hörer hätten es ihm nicht erlaubt, einen Ausdruck zu gebrauchen, der so natürlich von göttlicher Verehrung verstanden werden konnte;
sondern er wäre vielmehr verpflichtet gewesen, klar zu sagen, daß er nichts dergleichen verlange." (Starr, Lehrb. der chr. Dogm. von Flatt, 'S. 353.) Welchem Propheten, oder Apostel oder Engel wäre es in den Sinn gekommen, dies zu fordern? Wer könnte es in dem Munde eines Menschen ertragen, wenn er forderte: -ihr sollt mich ehren, wie den Vater." Moses Mendelsohn suhlte das Gewicht dieser Worte ¶
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KhnstuZ. 227 so stark, daß er (IEsum in seinen Gedanken für bloßen Menschen ansehend) um deßwillen nicht an ihn glauben wollte, weil er sich eine Ehre angemaßt, die nur dem höchsten GOtt gebühre;
s. Lavater's Antwort an Mendelsohn, S. 13. - Joh. 14, 13. 14. sagt Christus, und schärft es durch die Wiederholung ein, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich thun.
Dies setzt doch nothwendig voraus, daß er das Gebet der Seinen vernehme, und die Macht habe, es zu erhören.
Wenn wir aber das von ihm wissen, so liegt doch wohl darin der deutliche Wink, daß wir uns gerade an ihn wenden, zu ihm selbst beten dürfen und sollen, wie denn dies auch die Apostel gethan haben. - Matth. 28, 19. liegt in der durch die Taufe gescheheneu Verpflichtung auf den Namen des Sohnes zugleich mit die Verpflichtung auf die göttliche Verehrung des Sohnes, wie des Vaters. - Luc. 24, 52. nimmt er die Anbetung seiner Jünger an. 2. Die Apostel haben JEsu göttliche Verehrung, Anbetung erwieseu;
A.G. 1, 24. ist unstreitig unter dem Herzenskündiger kein Anderer als Christus gemeint. - Es betraf die Wahl eines neuen Apostels, und diese leiteten sie eben so von Christi Bestimmung ab, wie die Wahl der übrigen Apostel von ihm ausgegangen war.
A.G. 9, 14. 21. heißen die Christen, wie auch 1 Cor. 1, 2. schlechthin die, die den Namen des HErrn, oder den Namen Christi an-rufen.
Dies ist der im A. T. übliche Ausdruck von der Verehrung des Einen wahren GOttes, im Gegensatze zu den Götzenverehrern. (Ganz seltsam wäre es, zu übersetzen: Schüler Christi sein, seine Lehre befolgen: denn so wird der Ausdruck im A. T. nie von Schülern Mosis oder der Propheten gebraucht, sondern nur von der Verehrung des wahren GOttes im Gegensatz zur Anrufung der falschen Götter; diese letztern aber waren niemals Lehrer, deren Lehren angenommen gewesen wären. Eben so unhaltbar ist auch die Erklärung: -welche genauut werden nach dem Namen Christi," was wlder den Sprachgebrauch A.G. 7, 59. c. 22, 16. Röm. 10, 9-13. streitet.) Wenn der -HGrr" hier GOtt überhaupt und unbestimmt sein sollte, wie hätteu denn dadurch die Christen von den Juden können unterschieden werden: da diese doch auch GOtt oder deu Iehova anriefen? Der HErr muß also der sein, deu allein die Christen anriefen, also Christus. - Stephanus ruft sterbend den HErrn ICsum an, A.G. 7, 59. er thats voll heiligen Geistes;
und wie hätte er darauf verfallen können, wenn die Anrufung Christi etwas uuter den Christen Unerhörtes gewesen wäre? - Paulus ruft selbst Christum an, 2 Cor. 12, 8. wo der HErr wieder Christus sein muß, nach V. 9. -meine Kraft" - -Christi Kraft." - Dieselbe göttliche Verehrung spricht sich auch aus durch die Anwünschungen von IEsu.
Röm. 1, 7. 1 Cor. 1, 3. 2 Cor. 1, 2. und in den Eingängen aller kleineren Briefe. - Röm. 10, 12-14. wird die Anrufung des HErrn als Bedingung der Seligkeit genannt, und dieser HErr ist Christus, an den man glauben muß, und von welchem gepredigt wird, um zum Glauben zu bringen.
Phil. 2,. li).
soll die ganze Geisterwelt in dem Namen JEsu ihre Knie beugen, d. i. ihu anbeten, Esa. 45, 23. Röm. 11, 4. c. 14, 11. (Wie willkürlich die Erklärung Teller's ist: auf Christi Befehl vor GOtt die Knie beugen, zeigt gut Koppen, wer ist ein Christ? L. 1800. S. 151-153.) Hebr. 1, 6. heißts: es sollen ihn alle Engel GOttes anbeten; - wenn Engel es thun, werden sich Menschen sträuben dürfeu? Endlich wird Offb.
Joh. 1, 6. ihm Ehre und Gewalt gegeben, und c. 5, 12. 13. dieselbe Dorologie, wie sonst zur Ehre des Vaters, so hier zur Ehre des Lammes ausgesprochen.
Diese göttliche Verehrung, die klar durch alle diese Zeuguiffe bestätigt wird, könnte natürlich gar nicht Statt finden, wenn IEsus nichts als ein bloßer Mensch wäre;
sie kann ihm nur unter der Voraussetzung seiner göttlichen Natur zukommen.
Die Frage von der Nechtmäßigkeit der Anbetung Christi dreht sich ganz allein um die von seiner Gottheit.
Wird ihm diese zugeschrieben, wie andere Zeugnisse darthun: so ist die göttliche Verehrung nichts als die nothwendige consequente Folge. 3. Da nun die Apostel, nach Christi eignen Aussprüchen, diese Verehrung gelehrt und geübt hatten: so wäre es befremdend, weun wir davon keine Spur in der ältesten christlichen Kirche gleich nach den Aposteln fänden.
Aber auch die Praxis der alten Kirche lehrt aufs Klarste, daß man von jeher Christo einen göttlichen Cultus erwiesen habe.
Wie allgemein und bekannt dies war, läßt sich daraus schließen, daß selbst den Heiden dies nicht unbekannt blieb, wie das Zeugniß des Pttnius in dem Briefe an den Tra-janussi I!pi". X. 97. beweist, yuoä Okristiani S886nt 8oliti, stato äiy ants luosin oonvsnirO, oarnisnHUh (Hrigto, Huasi vso, äio6l6 86oum inviosm. So erzählt H^sbius, N8t. Nool. V. o. 28. S. 219. sä. lurin. aus eiuem älteren Schriftsteller: -Wer weiß nicht, wie viele Psalmen und Lobgesängc, die von Anfang an von gläubigen Brüoeru geschrieben sind, Christum, das Wort GOttes preisen, und seiue Gottheit anerkennen?" So bezeugt Justinus Martyr, ^oi. II. S. 56. 60. 6ä. 601., daß die Christeu wie deu Vater, so auch den Sohn verehren und anbeten. Ignatius führte nach Zooratss, Nst. Nool. VI. 8. Wechselgesänge zur Ehre der heil. Dreieinigkeit ein. Polycarpus betete als Märtyrer: Ich lobe dich, ich preise dich, ich verherrliche dich mit dem ewigen und himmlischen JEsu Christo, deinem geliebten Sohn, mit welchem dir und dem heil. Geist sei Ehre nun und in Ewigkeit, s. Noo1s3ias 8m^i-n. Npi8t. Nro. äs Nart^rio 8. koi^o. §. 14. ??. ^. sä. 0ot6i. II. 201. und das Bekenntniß der Gemeine idiä. S. 202. z. 17. sagt: Christum beten wir an, die Märtyrer lieben wir als Schüler und Nachfolger Christi. -Paulus von Samosata, Bischof von Antiochien, von welchem ^s'söi"s, N. H. VII. o. 30. S. 316. 17. erzählt, -die Psalmen auf unsern HErru JEsu Christi schaffte er, als ob sie etwas Neues und von Männern neuerer Zeit verfertigt wären, ab; auf sich selbst aber ließ er von Weibern, die dazu angestellt waren, mitten in der Kirche am großen Passatage Psalmen absingen, wobei einen hätte schaudern können, wenn man sie mit anhörte," erregte den heftigsten Unwillen in der Kirche, und wurde abgesetzt/ (Ob Drigenes über das Beten zu Christo Zweifel gehabt, darüber f. ^am^s, Ooin-uißnt. in ^ok. ?0iu. III. 337. 38.) Mehrere Zeugnisse von der Anbetung Christi in der alten christlichen Kirche hat gesammelt SinF^am, OriAF. 8. ^n-tignitatt.
Nin-ist. Vol. V. 31-59. eä, Hall. auch im Auszug, von Mackmorei Christl.
Alterth. II. 19- 41. Dieses alte Zeuguiß der ersten Kirche ist wichtig. Es ist nicht denkbar, daß diese Urkirche diese Anbetung Christi sollte gekannt und geübt haben, -daß sie so allgemein hätte können eingeführt sein, wenn das nicht durch die Apostel geschehen, wenn 29* ¶