welchen die todten Körper gleichsam wie Weizenkörnlein in die
Erde gesäet werden, mit der gewissen Hoffnung, daß sie am
jüngsten Tage wieder hervorwachsen werden, zum Lobe dessen, der sie erschaffen hat. Man kann sie 3) Ruhestätten
unserer Mühseligkeiten,
Ebr. 4, 10.
Offb. 14, 13. 4) Schlafkammern,1Kön. 2, 10.
A.G. 13, 36.
1 Cor. 11, 30.
c.
15, 18.
Hiob 3, 18. 5)Häuser der Lebendigen etc. nennen. Dem Christen kann der
Besuch solcher Oerter
vielfach heilsam werden: als demüthigende Erinnerung an die allgemeine Sündhaftigkeit, die Ursache des Todes, als Predigt
von der Eitelkeit der irdischen
Dinge, als Aufforderung zur
Buße und ernsten Erwägung des Zweckes dieses
Lebens, als Erhebung zu einem freien himmlischen Sinn, als Sammlung des Gemüthes, und als Belebung des Andenkens an die
Vollendeten und der Hoffnung der ewigen Vereinigung mit den Vollendeten, und Nachahmung ihres Beispiels. So können auch
die Verstorbenen Prediger werden für die Lebenden,
Joh. 11, 31.
Luc. 16, 23. ff.
§. 2. Der Ort, wo der Heiland begraben, war in einem Garten.
Adam hat den
Baum des Lebens im Garten verscherzt;
Christus ist, als der
Baum des Lebens, im Garten gepflanzt und hervorgeschossen. Christi Leiden fing sich im Garten an, im
Garten hörte es auf, daß wir auch hervorgrünen sollten, wie Gras, Kraft seines Todes,
Esa. 66, 14.
§. 3. Christi Begräbniß sollen wir allezeit mit Aufmerksamkeit betrachten, und uns damit wider
des Grabes anscheinende Unannehmlichkeit trösten; durch sein Grab ist die
Erde, und das Grab der Gläubigen geweiht. Mein
Werk und meine Gedanken sollen einmüthig bemüht sein mit dem Grabe Jesu. Er ist todt. Ich sterbe mit; daß
ich ihm gefalle, will ich tödten mein sündliches Fleisch.
Alle meine
Begierden und Lüste will ich gefangen nehmen. Ich will
sie verscharren in sein Grab.
Sie sollen nimmer in mir herrschen. Sein Tod wird mein Leben sein. Sterbe ich mit ihm, so werde ich auch mit ihm leben. Sein
Grab will ich netzen mit Bussthränen. Mein Herz soll ein reines Tuch werden; ich will ihn darein wickeln.
Seinen Leichnam will ich küssen. Dann wird sein Leiden mir zu statten kommen. Sein Andenken will ich in meinem Herzen versiegeln.
Die Liebe soll das Siegel sein. Wenn ich sterbe, will ich mich sanft in seine
Arme legen; wie wohl werde
ich ruhen! Seine Todtenleinwand mein Kleid. Sein Sarg mein Grab. Lassenius.
** Wer misset die Wasser mit der Faust, - - und begreifet (misset) die
Erde mit einem Dreiling?
Esa. 40, 12.
§. 2. III) Eine vollkommene
Erkenntniß von einer Sache haben, gänzlich ausforschen,
Ps. 73, 16. auf- und zu Herzen nehmen.
S.
Aufnehmen §. 4.
Den
Allmächtigen aber mögen sie nicht begreifen, (finden, seine Rathschläge erforschen und meistern),
Hiob 37, 23.
Solches
Erkenntniß ist mir zu wunderlich und zu hoch, ich kann es nicht begreifen,
Ps. 139, 6.
Wer kann seine großen Wunder begreifen?
Sir. 18, 2. 5.
Aber das Wort vernahmen sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen (empfanden
und zu Herzen nahmen),
Luc.
9, 45.
Und das Licht scheinet in der Finsterniß, und die Finsterniß haben es nicht begriffen
(aus- und angenommen),
Joh. 1, 6.
Auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge, und die Tiefe
und die Höhe, (d. i. wie die Kirche Christi sich über den ganzen Erdkreis erstrecke, durch alle Ewigkeit daure, in der
Tiefe der göttlichen Liebe gegründet sei, und zur Höhe des Himmels, zum Thron GOttes reiche, vergl.
Hiob 11, 6. f.)
Eph.
3,18.
§. 3. Joh. 21, 25. Die Welt würde die Bücher nicht begreifen. Dies geht nicht auf das Auffassen
mit dein Herzen, wo auch oft das einfache kurze
Evangelium nicht aufgenommen wird;
Joh. 1, 11. sondern auf den übermäßigen
Umfang, den die Schrift haben würde. Die Offenbarung will nicht überladen;
das Christenthum nicht todtes
Historienlesen und Sammeln sein: das Gegebene genügt völlig;
aber die Zukunft wird uns die unerschöpfliche Fülle der
Geschichte Christi noch mehr
aufthun.
§. 1. I) Die Kleiber, welche bei den Morgenländern bis auf die Füße
ginge, um die Lenden herum fest zusammen binden, damit sie im Laufen,
Arbeiten und im Streit nicht hinderlich fallen mögen,
2 Sam.
6, 14.
Offb. 1, 13. Es war auch eine
Anzeige der Traurigkeit,
Joel 1, 13.
§. 2. II) Zeigt es eine herzhafte Vorbereitung, ein Werk auszuführen,
Jer. 1, 17. und bei den
Frommen und Gläubigen eine geheiligte Wachsamkeit und Beharrung im
Bekenntniß der Wahrheit an, wo sie von Allem, was das
geistige Leben hemmt, frei, immer fertig und bereit sind zu ihren Werken,
1 Petr. 1, 13. S. Gürten,
umgürten.
So werden wir je vielmehr durch ihn behalten (bewahret) werden etc.Röm. 5, 9.
Welcher auch wird euch fest behalten bis ans Ende etc.,
1 Cor. 1, 8.
Und ein Jeglicher unter euch wisse sein Faß (Leid) zu behalten in Heiligung und Ehren,
1 Thess. 4, 4.
Er aber, der GOtt des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer Geist ganz, sammt der Seele und
Leib, müsse behalten werden unsträflich auf die Zukunft unsers Herrn JEsu Christi,
1 Thess. 5, 23.
Zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das (auf-) behalten wird im Himmel,
1 Petr. 1, 4.
§. 3. III) Etwas im Gedächtniß gleichsam verwahren, ins Herz einschließen; wo es vornehmlich vom Worte GOttes
vorkommt, welches wir nie aus unserm Herzen kommen, sondern es allezeit eine Richtschnur unsers Thuns und Lassens sollen
sein lassen.
Aber sein Vater (Jacob) behielt diese Worte (Josephs),
1 Mos. 37, 11.
Selig ist, der da lieset, und die da hören die Worte der Weissagung, und behalten, was darin geschrieben ist,
Offb. 1, 3.
Und hast mein Wort (unverrückt) behalten,
Offb. 3, 8. Dieweil du hast behalten das Wort meiner Geduld,
will ich auch dich behalten vor (erretten aus) der Stunde der Versuchung, v. 10.
§.4. Die Sünde wird behalten, wenn sie nicht erlassen, nicht vergeben wird, sondern nach
Ps. 90, 8. zur Verdammniß
der Gottlosen vor GOttes Augesicht gestellt bleibt.
Die Missethat Ephraims ist zusammen gebunden, und ihre Sünde ist behalten,
Hos. 13, 12.
Wer sich rächet, an dem wird sich der HErr wieder rächen, und wird ihm seine Sünde behalten,
Sir. 28, 1.
Welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen, und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie
behalten,
Joh. 20, 23.
HErr, behalte ihnen diese Sünde nicht,
A.G. 7, 59.