Führungen und seiner väterlichen Fürsorge, bis wir nach seinem heiligen Willen ihm auch unsern Geist mit und auf Christum
in seine getreue Hände befehlen.
§. 1. Fest machen, damit es nicht falle oder wanke; I) MitMauern, Thürmen,
Bollwerken etc. etwas versehen, damit dadurch der Zugang versperrt werden könne. S. Festung. Es haben befestiget:
Und über das
Alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestiget,
Luc. 16, 26.
§. 2. Es wird II) von den Gläubigen gebraucht, und heißt: sie vollbereiten, stärken, kräftigen, gründen,
1 Petr.
5, 10. bis ans Ende im Glauben fest behalten, daß sie unsträflich sein mögen am Tage unsers Heilandes,
1 Cor.
1, 8.
Da wurden die Gemeinen im Glauben befestigt, und nahmen zu an der Zahl täglich,
A.G. 16, 5.
GOtt ists aber, der uns befestiget sammt euch in Christum, und uns gesalbet,
2 Cor. 1, 21.
Dadurch wird alles dasjenige angedeutet, womit der böse Feind sein Reich verwahrt, was dem Heilande
und seinem heiligen
Evangelium entgegen gesetzt wird, und darin Fleisch und
Blut in geistlichen
Dingen Schutz und Schirm sucht,
z. B. hochherfahrende Gelehrsamkeit, eingewurzelter
Aberglaube, gekünstelte Vernunftschlüsse wider die Geheimnisse des Glaubens,
große Gewalt, böse herrschende Grundsätze und Sitten u. s. w. Dies alles ist fest in der Welt gegründet,
weil es tief in den Herzen eingewurzelt, und in das ganze Wesen der Welt eingedrungen, und gleichsam ein Bollwerk des
Bösen
ist. So war zur Zeit des Paulus das Heidenthum fest verschanzt durch die priesterliche und die politische Gewalt.
Die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor GOtt, zu verstören die Befestigungen, 2 Cor.
10, 4.
§. 1. Verunreinigen, besudeln, es geschehe, wie es wolle,
3 Mos. 15, 17.
Besonders kommt
es von einer sittlichen Verunreinigung vor, da man sich mit Sünden verunreinigt wider Paulus Eifer,
2 Cor. 11, 2. und wie
ein unflätiges Kleid an seiner Seele ist. Aus den Gliedern Christi Huren-, Mord-, Sauf-Glieder etc. machen,
1 Cor. 6, 15.
Diese sinds, die mit Weibern nicht beflecket sind, denn sie sind Jungfrauen, und folgen dem Lamme nach,
Offb. 14, 4.
§. 2. An diesem letzten Orte wird nicht der Mönchs- und Nonnen-Stand verstanden, (vergl. mit
1 Cor. 7, 33.
Ebr.
13, 4.). sondern der innere reine jungfräuliche Sinn der wahren Christen, der sich von aller bösen Lust, von aller sündlichen
Gemeinschaft mit dem Weltgeiste, Jac. 1, 27. von aller seineren
Abgötterei, als einer geistlichen Hurerei,
oder Untreue gegen den himmlischen Bräutigam frei erhält, und Christo in unverrückter Liebe anhängt: dieser Sinn kann
auch in einer reinen Ehe bewiesen und bewahrt werden.
§. 3. Daher des Nächsten Weib beflecken,
Ezech. 18, 6. 11. 15. so viel ist als Ehebruch, und
leibliche Unzucht mit derselben treiben.
§. 4. Der befleckte Rock des Fleisches Judas, 23. ist nichts anders, als die Sünde, besonders Hurerei und Unzucht,
womit der Mensch sich verunreinigt, und wie mit einem stinkenden Koth besudelt.
Dieweil wir nun solche Verheißung haben, meine Liebsten, so lasset uns von aller Befleckung
des Fleisches und des Geistes (sowohl von äußerlicher des Leides, als auch innerlicher der Seele) uns reinigen und fortfahren
mit der Heiligung in der Furcht GOttes,
2 Cor. 7, 1.
Frei machen, kommt
Gal. 5, 1. vor von der Knechtschaft des Gesetzes Moses und dessen Schärfe, welchesRöm.
8, 2. ein Gesetz der Sünde, weil es dieselbe offenbar macht, und des Todes, weil es des Todes Endurtheil ankündigt, genannt
wird. (Richtiger ist hier das Gesetz, die Gewalt und Herrschaft der Sünde.)