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Ich will euch wohl unter die Ruthe bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen, Ezech. 20, 37.
Bücke deine Schultern, und trage sie, und sperre dich wider ihre Bande nicht, Sir. 6, 26.
Ich will euch wohl unter die Ruthe bringen und euch in die Bande des Bundes zwingen, Ezech. 20, 37.
Bücke deine Schultern, und trage sie, und sperre dich wider ihre Bande nicht, Sir. 6, 26.
Das ist das geistliche Band, wodurch ein aufrichtiger Christ mit dem andern verbunden wird, um die Ewigkeit der Kirche zu erhalten. Wo dieses zerrissen wird, da hört auch die Einigkeit des Geistes, welche ein Kennzeichen wahrer Christen ist, auf. S. Friede. (Der friedfertige Sinn, die Vertragsamkeit, die nachgiebt und den Eigenwillen beherrscht, ist ein vorzügliches Beförderungsmittel der Geistes- oder Glaubens-Eintracht.)
Seid fleißig, die Einigkeit zu halten im Geist, durch das Band des Friedens, Eph. 4, 3.
Das ist die Liebe. Gleichwie die Stiftshütte, 2 Mos. 26, 3. welche aus zehn Teppichen verfertigt werden sollte, so zubereitet werden mußte, daß vermittelst gewisser Schleifen und Bande immer zwei zusammengeheftet wurden; also sollen sich durch die Liebe rechtschaffene Christen, als Gliedmaßen Christi, zu einem geistlichen Leibe und Wohnung GOttes verbinden lassen. Die Liebe hält die Herzen der Gläubigen zusammen, daß sie eines Sinnes sind, sie vereinbart, und macht gleich Hohe und Niedrige, Arme und Reiche, daß Jeglicher seines Nächsten Noth aufnimmt, als seine eigene.
Die Liebe geht durch alle Gebote GOttes, und faßt sie gleichsam zusammen, sie ist der Inbegriff aller christlichen Tugenden, und wird ein Christ durch deren Ausübung in allen Tugenden vollkommen, Röm. 13, 10. Gal. 5, 14. Wer Liebe hat, hat Alles; so wie jede Sünde Verletzung der Liebe ist; jede Pflichterfüllung aber erst edel und werthvoll wird, wenn der Geist der Liebe sie durchdringt. Sie ist das vollkommene und vortreffliche Band, wodurch der geistliche Leib Christi vereinigt wird.
Ueber Alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit, Col. 3, 14.
Siehe Angst §. 1 und 2. Es war aber bange:
Allen Völkern wegen der Zukunft der Israeliten, 5 Ms. S, 25.
Den Gewaltigen Belsazars, Dan. 5, 9.
Jacob, da ihm Esau entgegenzog, 1 Mos. 32, 7.
Israeliten wegen der Philister, 1 Sam. 13, 6.
Den Jüngern, Joh. 13, 22.
Moses, da des HErrn Zorn ergrimmte, 4 Mos. 11, 10.
Sin soll Angst und bange werden, Ezech. 30, 16.
Es wird ihm (Babel) bange sein wie einer Gebärerin, Esa. 13,. S. Jer. 50, 43.
Da sind wir auch schwanger, und uns ist bange, daß wir kaum Odem holen, Esa. 26, 18.
Siehe, um Trost war mir sehr bange, du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe, Esa. 36, 17.
Ach HErr, siehe doch, wie bange mir ist, daß mirs im Leibe davon weh thut, Klagel. 1, 20.
Die Berge sahen dich, und ihnen ward bange, Hab. 4, 10. vergl. 2 Mos. 13, 18.
Ich will den Leuten bange machen, daß sie umher gehen sollen, wie die Blinden, darum, daß sie wider den HErrn gesündigt haben, Zeph. 1, 17.
Wo aber wenig Trost im Herzen ist, da macht dasselbige Verzagen bänger, denn die Plage selbst, Weish. 17, 13.
Und macht ihn bange etc. Sir. 4, 19.
Aber ich muß mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe (des Leidens mit Blut) und wie ist mir so bange (in göttlicher und natürlicher menschlicher Liebe, doch der Liebe GOttes unterworfenen Furcht, Matth. 26, 39. Oder richtiger: wie fühle ich mich gepreßt, beklommen, ehe mein Werk vollendet, der Drang meines Herzens befriedigt ist), bis sie vollendet werde? Luc. 12, 50.
Auf Erden wird den Leuten bange (Alle»; van Heiden eingeschlossen) sein und werden zagen, Luc. 21, 35.
Uns ist bange, aber wir verzagen nicht, 3 Cor. 4, 8. d. i. wir kommen in Verlegenheit, Rathlosigkeit, aber nicht in Verzweiflung, daß wir unser Werk aufgäben.
Mein Sohn. I) Ein Gaditer aus den Helden Davids, 2 Sam. 23, 36. II) Ein Sohn Samers, 1 Chr. 7, 46. III) Vater Imris, 1 Chr. 10, 4. IV) Vater Nehums, Neh. 3, 17. V) Einer ans den Häuptern der Israeliten, Neh. 10,14. etc. etc.
a) Ein Sessel, Esth. 1, 6. c. 7, 8. b) Tischbank, worauf man ehedem beim Essen lag, Luc. 8, 16. c) Ruderbank, Ezech. 27, 6.
§. 1. Ist eine Absonderung einer Sache von andern, daß sie völlig ausgetilgt werde, so, daß man dasjenige, was lebendig, tödte; was aber nicht lebendig, mit Feuer verbrenne, oder auf eine andere Art abthue. Es wird auch dieses Wort, wenn es von der verbannten Sache angenommen wird, für GOtt heilig, gewidmet, gebraucht. S. verbannen.
Laß nichts vom Bann an deiner Hand hängen, 5 Mos. 13, 17.
Die Kinder Israel sind im Bann, Jos. 7, 12.
Es ist ein Bann unter ihnen, ib. u. 13.
Wer gefunden wird im Bann, ib. u. 15. vergl. 5 Mos. 18, 17.
Ich habe Jacob zum Bann gemacht, und Israel zum Hohn, Esa. 43, 36.
§. 2. Die späteren Juden hatten dreierlei Bann. I) Niddui, der kleinere, wenn einer wegen eines Verbrechens aus ihrer Gemeinschaft geschlossen wurde, zur öffentlichen Beschämung, bis auf den dreißigsten Tag.
II) Therem, der mittlere. Dieser erfolgte, wenn einer sich nicht bekehren wollte, und war schärfer, als der erstere, und mit Verwünschung verbunden. Denn mit dem, der in einem solchen Bann stand, hatte Niemand etwas zu schaffen, ausser daß man ihm sein Essen reichte. Zuweilen wurde er öffentlich mit Hörnern ausgeblasen, und auch wohl mit Flüchen belegt. Er dauerte wenigstens wieder 30 Tage, mit Hoffnung der Buße. Wenn diese während der Zeit erfolgte, so geschah die Absolution und Wiederaufnahme in die Gemeine. Es durfte sich dann der Verbannte wieder waschen und scheeren, auch mit Andern öffentliche und besondere Gemeinschaft halten. Wenn aber die Hoffnung zur Besserung verschwand, so folgte
III) Schammatha. Siehe Anathema maharam Motha. Hierbei war alle Hoffnung der Wiederaufnahme verloren. Wiewohl, da man nirgends findet, daß den Juden aller Zugang zur Buße abgeschnitten worden wäre, die letztere Art nur eine Formel, womit die andere aufgelegt wurde, gewesen sein kann.
Und wird kein (antichristlicher) Bann mehr sein; denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen, Zach. 14, 11.
Daß ich nicht komme, und das Erdreich mit dem Bann schlage (mit Fluch belege), Mal. 4, 6.
Wer dawider handeln wird, der soll im Bann sein, 1 Macc. 14. 45.
Die Juden hatten sich vereinigt, so Jemand ihn für Christum bekennete, daß derselbe in den Bann gethan würde, Joh. 9, 22.
Aber um der Pharisäer willen bekannten sie es nicht, daß sie nicht in den Bann gethan würden, Joh. 12, 42.
Sie werden euch in den Bann thun (aus ihrer Kirchengemeinschaft schließen), Joh. 16, 2.
§. 3. Der Bann wurde ehedem in unserer Kirche in den kleinern und grössern getheilt. Jener bestand darin, daß man einen Sünder eine Zeitlang ¶
von dem Gebrauch des heiligen Abendmahls ausschloß, weil er sich unwürdig gemacht, und nicht genug zubereitet war, den Leib und das Blut Christi zu genießen, z. B. durch Hurerei, Feindschaft und andere Aergernisse. Dieser erfolgte, wenn man einen verstockten Sünder, durch öffentliche Ausrufung, von der christlichen Gemeinde ganz und gar ausschloß, und ihn mit Paulus im Namen Christi dem Satan übergab, 1 Cor. 5, 4. 5. Hierbei wäre Luthers Rath, den er einem gab, wohl nöthig in Erfüllung zu bringen, wenn er schreibt: Er thäte wohl daran, wenn er den Bann wieder anrichten könnte nach dem Exempel der ersten Kirche. Er setzt aber auch hinzu: Dieses Fürnehmen würde den Hofjunkern sehr faul thun, und sie hart verdrießen, nachdem sie solches Zwanges entwöhnt wären: und beschließt: GOtt stehe euch bei und gebe sein Gedeihen dazu, hoch wäre wohl solche Disciplin vonnöthen, weil der Muthwille, daß Jedermann nur thut, was er nur will, zusehends überhand nimmt. (Alt. VIII. 342. Hall. XIX. 1254.) Wie klein würde aber die Heerde der wahren Schafe des Erzhirten Christi alsdann werden! (Vgl. Luth. v. Bann Alt. I. 474. Nil. XIX. 1100.)
§. 4. Der Bann ist von Christo, als dem Haupt der Kirche, eingesetzt und geboten, Matth. 16, 19. c. 18, 18. Joh. 20, 23. (S. Absolution §. 2. 3.) und von den Aposteln gelehrt und gebraucht worden, 2 Cor. 2, 6. 2 Thess. 3, 6. 14. Tit. 3, 10. z. B. an dem
Alexander und Hymenäus, 1 Tim. 1, 20.
Blutschänder, 1 Cor. 5, 1-5.
§. 5. Diejenigen Sünder, welche von der christlichen Gemeinde ausgeschlossen werden sollen, sind namhaft gemacht Matth. 18, 17. Röm. 16, 17. 1 Cor. 5, 1. f. v. 9. 11. 2 Tim. 2, 17. 2 Joh. v. 10. Sprw. 22, 10. S. auch Matth. 7, 6. und zwar, damit
Sie gezüchtiget werden mögen, nicht mehr zu lästern, 1 Tim. 1, 20.
Schamroth gemacht, 2 Thess. 3, 14. und der Geist selig werde, 1 Cor. 5, 5.
§. 6. Der Gebrauch dieses Zucht- und Besserungsmittels setzt eine Gemeine voraus, in welcher das Bewußtsein der christlichen Gemeinschaft in Allen lebendig und vorherrschend ist, wo der Geist des heiligen Ernstes und der erbarmenden Liebe waltet, die den Gefallenen sittlich strafen, aber auch tragen und durch Theilnahme und Fürbitte wieder aufrichten kann: so daß die öffentliche Rüge heilsam wirkt. In gemischten und zum großen Theil verderbten Gemeinen, denen das Gefühl der brüderlichen Gemeinschaft entschwunden ist, würde dagegen jene Zucht in eine bürgerliche Beschimpfung ausarten, und anstatt zu bessern, erbittern und verstocken.
Daher in unsrer gegenwärtigen Kirche, wie sie einmal ist, an eine Wiederherstellung der alten christlichen Zucht gar nicht gedacht werden kann, wofern die Kirche nicht erst regenerirt ist, und die christlichen Regierungen haben daher auch längst den Kirchenbann abgeschafft. Dennoch bleibt das Beispiel der alten Kirchenzucht für uns beschämend und mahnend, da es den Abstand unserer Kirche von dem Ideal einer wahren Kirche, und das Ziel uns vorhält, wonach wir streben sollten. Wahre Christen können indessen eine Art indirecter Kirchenzucht ausüben, wenn sie durch Ernst und Versagung näherer Freundschaft unwürdige Glieder der Kirche zu strafen wissen.
§. 7. Von dem äußern Bann, der ehedem durch die kirchliche Regierung auferlegt wurde, kann der innere Bann unterschieden werden, den das Gewissen auferlegt und durch den erst der äußere Bann Kraft empfängt. Er besteht in dem Bewußtsein einer geheimen noch nicht getilgten Schuld (z. B. eines Verbrechens, als Mord, Ehebruch, Meineid, ungerechter Besitz, unsittliche Verbindung, Verführung einer Seele u. A.), wodurch nicht bloß der innere Friede gestört, die volle Zuversicht zu GOtt benommen, sondern auch die Kraft und Freudigkeit des Handelns gebrochen, und die Hoffnung des göttlichen Segens entzogen wird. Befreit kann der Mensch davon werden nur durch völlige Losmachung von der Schuld, möglichste Hemmung der bösen Folgen, und die göttliche Vergebung in Christo.
§. 8. Die Juden und Pharisäer haben den Bann gemißbraucht, Joh. 12, 42. Joh. 9, 22. und der Papst wird mit seinen Bannstrahlen, welche er nur zur Privatrache schießen läßt, in seinem unbesonnenen Eifer ein treuer Nachfolger der Tyrannen und Verfolger, die, wenn sie die Jünger Christi verbannten, GOtt einen Dienst dadurch zu thun vermeinten, Joh. 16, 2.