nicht sehen, so viel heißt, als bei der allerdeutlichsten Darlegung der Wahrheit, und bei den stärksten Zeugnissen für
sie durch Schuld der eigenen Herzensverhärtung, doch nicht zur
Erkenntniß und zum Glauben kommen, keine erleuchteten
Augen des Verständnisses
haben, in geistlicher Blindheit liegen, das Licht,
Joh. 1, 5. das alle Menschen erleuchtet, v. 9. verwerfen,
Ezech. 12, 2.
GOttesGebotvor Augen haben, heißt das thun, was
5 Mos. 17, 19. steht: im
Denken und Wollen so GOttes
eingedenk bleiben, als ob man ihn gegenwärtig sähe, seine einige Lust und Freude an GOtt haben, seinen Willen thun, ihn
einzig und allein als seinen Schutz und Vater lieben und fürchten.
Ich (Messias) habe den HErrn allezeit
vor Augen, denn er ist mir zur Rechten, darum werde ich wohl bleiben,
Ps. 16, 8.
Aeltere von Christo: entweder daß die Schönheit, das Feuer
der Augen und die Weiße der Zähne
Bild seiner
geistigen Schönheit und Unschuld, oder die im Leiden rothgeweinten
Augen und Leichenfarbe der Zähne
Bild seiner Leidensgeschichte
sein sollen? - Neuere von Juda: seine
Augen sind roth vom Wein, Zähne weiß von Milch;
was bloß den Reichthum des Landes
an Wein und Milch andeuten soll. S.
Auserkohren §. 2.
Seine
Augen sind röthlicher denn Wein, und seine Zähne weißer denn Milch,
1 Mos. 49, 12.
Offb. 5, 6. Die siebente Zahl zeigt in heiliger Schrift eine Vollkommenheit an,
Ps. 12, 7. und wird darunter also
die
Allwissenheit, Weisheit, Fürsorge und Güte Christi im vollkommnen Grad verstanden. S.
Auge §. 6.
Offb. 4, 6. deuten die Weisheit und
Erkenntniß dieser vier vornehmen himmlischen Mächte an, und sind zugleich ein
Bild rechtschaffener
Lehrer, diese sollen allewege
Augen, wie der Weise,
Pred. 2, 14. im Kopf haben und scharfsichtig sein.
Vorn, zu sehen auf
das Neue, auf das
Evangelium und Reich Christi, hinten, um zu sehen auf das Gesetz und die Weissagungen von Christo; inwendig,
das sind die erleuchteten
Augen des Verständnisses,
Eph. 1, 18. da sie als Lichter der Welt mit dem Licht des Wortes GOttes
auch Andere erleuchten;
A.G. 26, 18. sie sollen nicht blind sein, wie die Pharisäer,
Matth. 15, 14. (Oder
richtiger: Sinnbild der
Alles, das Vergangne und Zukünftige umfassenden, nie ruhenden Vorsehung.)
§. 1. WennChristus seine Braut, die Kirche,
Hohel. 1, 15.
c. 4, 1. wie sie durch ihn mit Gerechtigkeit im Glauben geziert
sei, und ihn in ihrer
¶
mehr
Glaubensschönheit und dem daraus folgenden Tugendwandel wohlgefalle,
Ps. 45,12. ff. schildert, so schreibt er ihr auch Taubenaugen
zu, das ist, Einfalt, Unschuld und Sanftmuth.
§. 2. Sie werden auch Christus selbst beigelegt,
Hohel. 5, 12. um seine Gottheit und Menschheit anzuzeigen, welche hell,
klar und voller Herrlichkeit des ewigen Sohnes GOttes, voller Güte und Wahrheit sind. S. Augen sieben,
Augen röthlicher.