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Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall, und Auferstehn Vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird, Luc. 2, 34. (S. Esa. 8, 14. Matth. 21, 42. 1 Cor. 1, 23. 2 Cor. 2, 16. S. auch Anstoßen, Anlaufen etc.)
Siehe, dieser wird gesetzt zu einem Fall, und Auferstehn Vieler in Israel, und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird, Luc. 2, 34. (S. Esa. 8, 14. Matth. 21, 42. 1 Cor. 1, 23. 2 Cor. 2, 16. S. auch Anstoßen, Anlaufen etc.)
Auferstehung
§. 1. Ist die wundervolle Begebenheit, da der Heiland um unserer Gerechtigkeit willen mit seinem
heiligen, wieder lebendig gemachten und verklärten Leibe am dritten Tage wahrhaftig aus seinem versiegelten Grabe hervorgegangen,
und sich als den Ueberwinder des Todes und der höllischen Feinde zur Versicherung unserer völligen
Erlösung, fröhlichen
Auferstehung
und ewigen Seligkeit lebendig dargestellt.
§. 2. Sie wird zugeschrieben I) dem Vater, A.G. 2 24. 32. c. 3, 15. c. 13, 30. 1 Cor. 6, 14. Röm. 4, 24. c. 6, 4. Ps. 16, 10. A.G. 2, 26. 27. (wo Hölle so viel bedeutet, als den Stand der Absonderung der Seele von dem Leibe nach dem Tode). II) Dem Sohne selbst, A.G. 1, 3. Röm. 1, 4. Joh. 2,19. III) dem heiligen Geist, der da ein lebendigmachender Geist genannt wird, Röm. 8, 11. Eph. 1, 20.
§. 3. Diese Auferstehung
, welche im alten Testament durch viele Vorbilder angedeutet worden,* ist I) von Christo
selbst verkündigt,
Matth. 16, 21.
c. 17, 9.
Marc. 14. 28. Joh. 16, 16. Joh. 11, 25. 26. II) durch die
Engel versichert,
Marc. 16, 6.
Luc. 24, 6. III) durch die
Apostel bezeugt,
Röm. 4, 25.
c. 6, 4.
c. 8, 11.
A.G. 1, 22.
c. 3, 15. IV)
durch die Hüter des Grabes,
Matth. 28, 4. 11. V) durch die Erscheinung Christi nach dem Tode,
A.G. 1, 3. Joh. 20, 19. 27.
A.G. 10, 41.
1 Cor. 15, 6,. und VI) durch ihre Wirkungen, vornehmlich durch die völlige Umschaffung
und geistige Wiederbelebung der
Apostel, A.G. 1. u. 2. bekräftigt worden.
* Durch den Schlaf Adams, 1 Mos. 2, 21.
Durch die Ausführung Noahs aus dem Kasten, 1 Mos. 8, 16.
Durch Isaacs Opferung, 1 Mos. 22, 9.
Durch Josephs Erhöhung aus dem Kerker, 1 Mos. 41, 37. ff.
Durch Moses Errettung aus dem Meer, 2 Mos. 2, 5. 6.
Durch die blühende Ruthe Aarons, 4 Mos. 17, 5. 8.
Durch Simsons Zerreißung der Bande, Richt. 15, 14. c. 16, 9.
Durch Auferweckung verschiedener Todten, z. B. der Wittwe Sohn zu Zarpath, 1 Kön. 17, 19. des Sohnes des Weibes zu Sunem, 2 Kön. 4, 32. f. des Todten, der in Elisas Grab geworfen war, 2 Kön. 13, 21.
Durch das Gesicht Ezechiels, Ezech. 37, 1.
Durch Daniel in der Löwengrube, Dan. 6, 22.
Durch Jonas besonders, Jonas 2, 1. Matth. 12, 40.
Durch Erweckung der Todten, welche Christus auferweckt, Jofrus Töchterlein, Matth. 9, 25. Marc. 5, 42. des Jünglings zu Nain, Luc. 7, 11. und des Lazarus, Joh. 11, 44. etc. etc.
§. 4. Christi Auferstehung
ist der Schlüssel zu der allgemeinen
Auferstehung der Todten. Denn er ist auferstanden I) als
das Haupt des Leibes seiner Gemeinde,
Eph. 1, 22.
c. 4, 15.
c. 5, 23.
Col. 1, 18. II) als der Erstling,
1 Cor.
15, 20. 16. Die Erstlinge waren ein gewisses Zeichen der bevorstehenden Ernte;
3 Mos. 23, 10. also ist Christi Auferstehung
die Versicherung der
Auferstehung der Todten. III) als der Erstgeborne,
Col. 1, 18.
Offb. 1, 5. Er stand ans eigner Kraft
auf,
Joh. 2, 19. und ist als der rechte Durchbrecher aus dem
Bauch der
Erde vorgegangen, wir folgen am
jüngsten Tage nach.
§. 5.
Christus ist allen Menschen zu gute auferstanden,
1 Cor. 15, 15. 21. vergl.
Röm. 5, 15. und hat seine und unsere Feinde
überwunden,
Hos. 13, 14.
Col. 2, 15.
Ebr.
2, 14. 15. Daher sollen sich Christen über diese Auferstehung
Christi
freuen,
Ps. 16, 9,.
A.G. 2, 26.
Röm. 8, 33. 34.
1 Cor. 15, 55.
Hiob 19, 25. 26. und zu einem heiligen Leben dadurch aufmuntern
lassen,
Eph. 4, 24.
Röm. 6, 4.
2 Cor. 5, 15. damit sie sich des Trostes, welchen wir von der Auferstehung
Christi
haben, erfreuen können,
Joh. 14, 2. 3.
Röm. 8, 38.
2 Cor. 5, 1.
Es ist nicht zu begreifen, wie man den Beweis für die Wahrheit derselben aus ihren Folgen «trivial» nennen kann; da überhaupt jede Thatsache in dem Grade historisch glaubwürdig wird, in welchem sie in eine Reihe anderer ausgemachter Thatsachen eingreift, welche ohne jene gar nicht erklärbar wären. Dies trifft zu bei der Auferstehung Christi, wie kaum bei irgend einem andern historischen Facto. Thatsache ist's, daß die Apostel nach dem Tode Christi gänzlich muthlos, niedergeschlagen, hoffnungslos waren, und zumal bei ihrer noch mangelhaften Einsicht gar nicht fähig gewesen wären, vor dem Volke als Prediger aufzutreten.
Ohne von der Auferstehung Christi gewiß zu sein, hätten sie nur als Getäuschte, Beschämte erscheinen können, und würden am liebsten sich in stille Verborgenheit zurückgezogen haben. Nun aber ist's ebenso gewisse Thatsache, daß von alle dem das Gegentheil geschehen, daß die Apostel mit Muth und Freudigkeit zeugten, kühn den Feinden entgegentretend, und daß das Predigen dieser ungelehrten Leute von beispiellosen Wirkungen begleitet war. Wie konnte denn das geschehen, wenn JEsus, der so oft auf seine Auferstehung sich berufen hatte, im Fall diese nicht erfolgte, als ein Getäuschter in ihren Augen erscheinen mußte? Wie konnten sie die Hunderte von Gläubigen, wenn diese Christum nicht selbst sahen, in die Einbildung, als hätten sie ihn gesehen, 1 Cor. 15, 6. versetzen? - Oder sollen die Apostel Phantasten, Fanatiker gewesen sein, sie, diese einfachen, schlichten, nüchternen Leute, an denen sich nichts von fanatischem Wesen findet? Oder soll Christus selbst sie fanatisirt haben?! Die Apostel waren nichts weniger als bereit und willig, die Auferstehung Christi zu glauben, und ihr Unglaube wurde erst durch den zu gewaltigen Augenschein überwunden. Wäre Christus nicht auferstanden, so wäre an keine Predigt des Evangeliums zu denken gewesen, so wäre keine Kirche gestiftet worden; ja selbst der Name Christi würde untergegangen sein. Jeder Christentempel ist ein Zeugniß wider die Leugner der Auferstehung Christi.
§. 1. Auferstehung der Todten ist in Ansehung der Handlung von der Auferweckung unterschieden; allein, wenn diese in ihrem ganzen Zusammenhange genommen wird, so schließt sie zugleich den herrlichen Erfolg, nämlich die Auferstehung in sich. Sie ist ein Werk des dreieinigen GOttes, da er zur Verherrlichung seiner Gerechtigkeit die Leiber aller Verstorbenen, sowohl Gläubigen als Ungläubigen auferwecken wird, damit sie vor dem Richterstuhl Christi erscheinen und nach angehörtem Endurtheil jene in die ewige Seligkeit, diese aber in die ewige Verdammniß eingehen sollen.
§. 2. Sie kommt der Vernunft, besonders den Gottlosen, Weish. 2, 1. ff. unglaublich vor, und wird daher wider die Sadducäer, Heiden, Atheisten und andere rohe Gemüther, (dergleichen Papst Johannes 23. welcher die Unsterblichkeit der Seele geleugnet, Paul 3. der kurz vor seinem Ende gesagt, nun wolle er sehen, ob die Seele unsterblich, ob eine Hölle? ob ein GOtt? denn daran habe er Zeit seines Lebens gezweifelt, und Papst Leo 10. welcher gesagt haben soll: O quantas divitias nobis ¶
dedit ista fabula de Christo) aus der heiligen Schrift erwiesen, Hiob 19, 25. 26.2 7. Esa. 26, 19. Dan. 12, 2. 13. Matth. 22, 23. Luc. 14, 14. c. 20, 35-37. A.G. 17, 18. c. 23, 8. Wiewohl sich die Auferstehung auch aus der Natur in etwas zeigen läßt, 1 Cor. 15, 36-38. Joh. 12, 24. ja ihr nicht unmöglich, sondern, nachdem sie offenbart, allerdings glaubhaft vorkommt. Es läßt sich nämlich (nach Athenagoras und Bonnet) denken, daß es ein einfaches Grundstamen des Leibes gebe, welches sich nicht mit andern Körpern vermischt, und aus welchem der neue Leib sich entwickelt wird.
Der biblische Grund dieser Lehre steht fest. «Paulus lehrt, 1 Cor. 15. dass aus einem unzerstörbaren Grundkeime des Körpers ein der Seele für ihren höheren Zustand angemessenes Organ durch dieselbe Schöpferkraft Gottes, welche aus dem Samenkorne eine eigenthümliche Schöpfung hervorgehen lasse, werden gebildet werden.» Neander Gesch. d. Pflanz. d. Ch. K. II. 651. Sollte das künftige Organ der Seele in gar keinem Zusammenhange mit dem irdischen Leibe stehen, sollte es unmittelbar von GOtt geschaffen werden, so hätte die Bezeichnung «Auferweckung des Leibes» gar keinen Sinn und Grund; dies widerspräche geradezu der Lehre des Paulus und hieße die Auferweckung gänzlich leugnen.
Wenn aber der künftige Leib aus dem gegenwärtigen Leibe soll gebildet werden: (was auch der Analogie der Ordnung in dem bestehenden Reiche GOttes, wonach Veränderungen durch Entwickelungen erfolgen, entspricht): so läßt sich schwerlich dies anders denken, als unter Annahme der Hypothese von Athenagoras und Bonnet, welche nach Athenagoras schon alte Philosophen hatten, und der auch Lebnitz beistimmte;
Systema Theolog. Mainz 1820. S. 340 ff. Auf die Beantwortung der Frage: wo und wie jene Stamina aufbewahrt werden, braucht man sich nicht einzulassen.
Der Gegner müßte die Unmöglichkeit demonstriren; wer wird aber GOtt (Matth. 10, 29-31.). die Macht abstreiten, dieses zu vermögen? Wenn unser Unvermögen, das Wie in einer Sache zu begreifen, berechtigte, die Sache selbst zu bezweifeln, was ließe sich nicht alles bezweifeln?
§. 3. Der Christum von den Todten auferweckt hat, wird uns auch auferwecken, 1 Cor. 6, 14. Solches bilden viele wunderbare Werke a) vor; und die Beispiele derer, welche schon erweckt wurden, b) bestätigen diese Wahrheit.
a) Enochs Wegnehmung, 1 Mos. 5, 24. der diesen vom Tode befreit, kann uns auch erretten.
Elias Himmelfahrt auf feurigem Wagen, 2 Kön. 2. 11. dessen Erhöhung bildet unsere Auferstehung ab.
Aarons Stecken, 4 Mos. 17, 8. das erweiset die Möglichkeit.
Die Kleider der Israeliten, welche in 40 Jahren nicht veralteten, 5 Mos. 8, 4. der das gethan, kann auch unsere Leiber vor dem Verderben behüten.
Die drei Männer im Feuerofen, Dan. 3, 27.
Jonas im Wallfisch, Jon. 2, 11. Jerobeams verdorrte Hand, 1 Kön. 13, 6. die aussätzige Hand Moses, 2 Mos. 4, 6.
b) Christus hat erweckt den Jüngling zu Nain, Luc. 7, 11. ff. Jairus Töchterlein, Matth. 9, 35. Lazarus, Joh. 11, 43.
Elias der Wittwe Sohn zu Zarpath, 1 Kön. 17, 22. Elisa den Sohn der Sunamitin, 2 Kön. 4, 35. Petrus die Tabea, A.G. 9, 40. Paulus den Eutychus, A.G. 20, 10.
§. 4. Es ist die Auferstehung ein Machtwerk des dreieinigen GOttes, Hos. 13, 14. Ezech. 37, 12. Röm. 4, 17. 2 Cor. 1, 9. und wird 1) GOtt dem Vater zugeschrieben, Joh. 5, 21. 1 Cor. 6, 14. 2) Christo, Joh. 5, 21. 28. 29. 3) dem heiligen, als einem lebendigmachenden Geist, Röm. 8, 11.
§. 5. Alle Menschen werden auferstehen, Joh. 5, 28. A.G. 24, 15. und zwar mit eben dem Leibe, den sie hier gehabt, Hiob, 19, 25. Dan. 12, 2. auch mit Unterschied der Größe, Offb. 11, 18. c. 19, 5. c. 20, 12. die Gläubigen Kraft des Verdienstes Christi, welches sie bis ans Ende getreu ergriffen, Joh. 11, 25. 1 Cor. 15, 22. mit verklärten Leibern, die daher, weit entfernt eine neue Last für den Geist zu sein, dem geistigen Leben vielmehr sehr förderlich sein werden, Matth. 17, 2. Phil. 3, 21. 1 Chr. 15, 42. f. die Ungläubigen aber wegen ihrer Sünde und Unglaubens, vermöge göttlicher Gerechtigkeit, 2 Cor. 5, 10. welche ihre Gebrechlichkeiten behalten, und den Teufeln ähnlich werden, jene zum ewigen Leben, 1 Thess. 4, 13. diese zur ewigen Verdammniß, Dan. 12, 2.
§. 6. Die künftige Auferweckung wird eine neue eben so herrliche Offenbarung der schöpferischen Allmacht GOttes sein, als die erste Schöpfung, Ezech. 37.;. und wird mit zur Vollendung des ganzen Erlösungswerkes Christi dienen, als welches auch den Leib umfaßt und die an demselben durch die Sünde angerichtete Zerstörung aufheben wird. Die Hoffnung dieser Auferstehung soll daher jetzt uns geduldig machen, die Beschwerden des sterblichen Leibes zu ertragen, aber auch erwecken, den Leib desto schamhafter und ehrerbietiger zu behandeln.
Die Lehre von der Auferweckung des Leibes hat auch Einfluß auf die Hoffnung des künftigen Wiedersehens und Wiedererkennens, welche uns mehrere Stellen andeuten, Matth. 5, 25. Luc. 23, 43. Joh. 19, 37. Dies wird dadurch möglich, daß auch der künftige Leib noch die Züge nach dem Bilde des gegenwärtigen an sich tragen wird; ebenso wie der verklärte Christus dem irdischen ähnlich ist. Wer die Auferstehung leugnet, verbannt 1) alle Furcht des HErrn. Denn wer will GOtt fürchten, wenn die Todten nicht erweckt werden? Dan. 12, 2. Joh. 5, 28. 29. A.G. 17, 31. 2 Cor. 5, 10. II) Allen Trost der Christen, 1 Cor. 15, 19. v. 32. Phil. 1, 21. und geräth in eine gottlose Sicherheit, Esa. 22, 13. 1 Cor. 15, 32. Wer aber dereinst zum ewigen Leben eingehen will, muß in diesem Leben durch wahre Buße von Sünden aufstehen, ein Knecht der Gerechtigkeit werden, Röm. 6, 18. in Buße, Glauben und Gehorsam GOtt dienen, A.G. 2, 21. seinen Leib einen Tempel des heiligen Geistes sein und bleiben lassen, 1 Cor. 6, 19. und beharren bis ans Ende, Matth. 10, 22. c. 24,13.
Traten zu ihm die Sadducäer, die da halten, es sei keine Auferstehung, Matth. 22, 23. Marc. 12, 18. Luc. 20, 27. A.G. 23, 8.
Nun, in der Auferstehung, welches Weib wird sie sein unter den sieben? Matth. 22, 28. Marc. 12, 33. Luc. 20, 33.
In der Auferstehung werden sie weder freien, noch sich freien lassen, ib. v. 35.
Und werden hervorgehen, die da Gutes gethan, zur Auferstehung des Lebens, die aber Uebels gethan, zur Auferstehung des Gerichts, Joh. 5, 29.
Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, Joh. 11, 25.
Da sie hörten die Auferstehung der Todten, da hatten Etliche ihren Spott, A.G. 17, 32.
Ist aber die Auferstehung der Todten nichts, so ist auch Christus nicht auferstanden, 1 Cor. 15, 13.