§. 1. Diese berühmte Landschaft in Asien zwischen Judäa und Egypten hat ihren Namen entweder von
Vermischung, weil viele Völker daselbst vermischt waren, oder von Wildniß, weil es ein wüstes und ödes Land war. Ehedem
haben dieses die Moabiter, Amoniter, Edomiter, Agarener oder Saracenen, und andere Völker mehr
besessen.
§. 2. Es ist dreierlei I) Peträa, das steinige oder bergige, sehr sandig und unfruchtbar. Dieses fängt an
jenseit des Jordans, im halben Stamm Manasse, Gad und Ruben, uno erstreckt sich bis ans rothe Meer. Die Hauptstadt heißt
Peträa, und sonst lag darin der
Berg Sinai, die Wüsten Paran und Sur.
II) Deserta, das wüste, stößt an Syrien gegen Norden, und reicht bis an den Euphrat. Ist wegen großer Hitze, Unfruchtbarkeit,
Sandes und steinen fast ganz wüste, und wohnen die Leute in Zelten. Diese soll Josaphat zinsbar gemacht
haben.
2 Chr. 17, 11.
2 Chr. 21, 16. 17.
III) Felix, das glückselige. Hier wächst die beste Würze, Weihrauch, Myrrhe und Specereien. Es ist eine Halbinsel zwischen
dem persischen und arabischen Meer gegen Mittag.
Waldesel. I) EinKönig der Cananiter, welchen die Kinder Israel sammt seinen Städten verbannten.
4 Mos.
21, 1.
c. 33, 40.
II) Die Hauptstadt im Stamm Juda, 6 Meilen von Jerusalem, gegen die Wüste Kades nach Mittag zu gelegen,
Jos. 12, 14. 4 Moses 21, 1.
Richt. 1, 16. Hauptstadt der
Amoriter.
Wehklagen. Soll ein König der Jebusiter zu Jerusalem gewesen sein, dem David die Tenne, worauf hernach der
Tempel erbaut wurde,
2 Chr. 3,1. abgekauft,
2 Sam. 24, 16-24. heißt auch
Arnan,
1 Chr. 22, 15. 18.
§. 1. Arbeit heißt I) das Thun und die Verrichtung eines
Dinges. Sie geschieht entweder durch die Kräfte
des Geistes oder durch die des Leibes, oder durch die beider, zu unserem eigenen, oder zugleich eines Andern Vortheil und
Nutzen, und zuweilen mit großer Beschwerde.
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Der (Noah) wird uns trösten in unserer Müh und Arbeit auf Erden, die der HErr verflucht hat,
1 Mos. 5, 29.
Unser Leben währet 70 Jahr etc. und wenns köstlich gewesen ist, so ists Müh und Arbeit gewesen,
Ps. 90, 10. 11.
Du wirst dich nähren deiner Hände Arbeit, wohl dir, du hast es gut,
Ps. 128, 2.
Einem jeglichen Menschen ist Arbeit aufgelegt nach seinem Maß,
Pred. 6, 7.
Führt keine Last am Sabbathtage aus euren Häusern, und thut eure Arbeit,
Jer. 17, 32.
Ihre Arbeit (der Weisheit) ist lauter Tugend.
Weish. 8, 7.
Dem Esel gehört sein Futter, Geißel und Last, also dem Knechte sein Brod, Strafe und Arbeit,
Sir. 35, 25.
Wer sich mit seiner Arbeit nährt, und läßt ihm gnügen, der hat ein sein ruhiges Leben,
Sir. 40, 18.
Ein Jeglicher aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit,
1 Cor. 3, 8.
§. 2. II) Die schwere Mühe und Angst, die von der Arbeit herrührt,
Jer. 31, 16. a) Daher wird das Werk der Bekehrungb) und
das schwere Amts- und Erlösungsgeschäft unsers lieben Heilandes c) eine Arbeit genannt.
a) Selig sind die Todten, die in dem HErrn sterben, von nun an. Ja, der Geist spricht, daß sie
ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach. Offb, 14, 13.
b) Ich habe euch gesandt zu schneiden, das ihr nicht habt gearbeitet; Andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre
Arbeit gekommen,
Joh. 4, 38.
c) Ja, mir hast du Arbeit gemacht in deinen Sünden, und hast mir Mühe gemacht in deinen Missethaten.
Esa. 43, 24.
§. 3. III) Das Werk, welches verfertigt wird.
2 Mos. 35, 26.
Die Syrer haben bei dir gehott deine Arbeit (deine Waaren, deine Manufakturen), was du gemacht hast,
Ezech. 27, 16. S. v. 36.
So ists je besser zwei, denn eins, denn sie genießen doch ihrer Arbeit wohl,
Pred. 4, 9.
g) Im Stande der Unschuld würde die Arbeit dem Menschen keine Arbeit gewesen sein; daß sie jetzt
ihm Mühe und Verdruß macht, ist Folge der Sünde. Aber eben darum ist uns jetzt die Arbeit unentbehrlich, als Schutzmittel
gegen Sünde und sowie ohne sie das Leben werthlos wird, bereitet sie auch den besten Lebensgenuß.
Joh. 4, 34. 9, 4. sie
muß aber mit ganzer Geisteskraft und Herzenstheilnahme,
Esa. 53, 11. ohne Lohnsucht,
1 Cor. 9, 17. 18. und
aus reiner Liebe zu GOtt,
Joh. 3, 21. geschehen.
§. 9. Gebet und Arbeit sind Zwillinge, sie dürfen nicht getrennt werden, sondern müssen stets
beisammen sein, soll anders die Arbeit nicht vergeblich geschehen,
Ps. 90, 17.
Ps. 118, 25.
Ps. 127, 2.
Sir. 37, 19. Sprich
ja zu meinen Thaten etc. 0ra et labora et Deus aderit sine mora. Zum Beten und zum Fleißigsein, giebt GOtt bald
Segen und Gedeihn. Ueber die vita activa und contemplativa s. Caassian. Collat. l. I.
c 8. S. 221 f. ed. Lips. 1733. u. die
ll. cc. Cicero, de Offic. I. 6.
§. 10. In heiliger Schrift wird uns verschiedene Arbeit, sowohl a) der Männer als b) der Weiber namhaft gemacht.