Glaubensharmonie; (Gal. 2, 11,. wird gerügt, daß Petrus aus Rücksichten und von Menschenfurcht beschlichen, seiner
richtigen Ueberzeugung nicht gemäß gehandelt hatte) und nie findet sich unter ihnen eine Spur von gegenseitiger Mißgunst
oder Eifersucht. Daß wir nicht von der Thätigkeit Aller Nachrichten haben, thut ihrer Würde keinen Abbruch, Celebrität
ist nicht der Maßstab des Verdienstes; in GOttes Büchern steht viel geschrieben, was in menschlichen
Büchern nicht aufbewahrt ist, und wenn vieles von ihnen Gewirkte in späterer Zeit untergegangen ist, so ist das ohne ihre
Schuld geschehen.
III) Durch das Lehransehen, das sie für die Christen aller Zeiten behaupten. Wir sind von
Christus ausdrücklich
an sie gewiesen, er will sie wie sich selbst gehört wissen,
Matth. 10, 40.
Luc. 10, 16. erklärt die, die seine Jünger
verwerfen, für höchst strafbar,
Matth. 10, 14. 15. und sagt voraus, daß die, die künftig an ihn glauben, durch der Apostel
Wort zum Glauben gelangen,
Joh. 17, 20. Er konnte ihnen dieses
Ansehen beilegen, nicht nur weil sie Augenzeugen
seines Lebens gewesen; sondern auch weil sie den höhern Beistand des Geistes empfingen; ? welches beides,
Joh. 15, 26. 27. scharf
unterschieden wird. Daraus folgt, daß der Apostel Lehre JEsu Lehre, daß der Unterschied zwischen einem
«apostolischen und christlichen Christenthum» gauz unstatthaft und dem
Sinne JEsu geradezu zuwider ist, und daß, wer den Aposteln den Glauben versagt, keine Gewähr mehr hat, um es über Christi
Lehre zur Gewißheit zu bringen, und daß er vernünftiger Weise aufhören muß, ein Christ zu sein: da es gar kein anderes
Christenthum geben kann als das apostolische.
§. 1. Dieses Buch ist auf Eingebung des heiligen Geistes von Lucas aufgezeichnet, und
beschreibt in 28 Capiteln die Geschichte der alten apostolischen Kirche ohngefähr von 33 Jahren, nämlich von Christi Himmelfahrt
bis ins vierte Jahr Kaisers Nero; und zwar 1) wie nach der Himmelfahrt Christi die Kirche in Iudäa und Samaria durch
die
Apostel, besonders durch Petrus, ist gegründet, vom 1. bis 12. Cap.
2) wie nach Petrus Vorgang vorzüglich durch Paulus das
Evangelium unter den Heiden in Syrien, Pamphylien, und Griechenland
etc. ausgebreitet worden, vom 13. Cap. bis zu Ende.
§. 2. Der Hauptendzweck des Evangelisten ist, wie Luther sagt, daß er darthun möge, wie der Mensch allein durch
den Glauben an
Christus JEsus, ohne alles Hinzuthun des Gesetzes oder Hülfe der Werke, gerecht und selig
werde. Er beschreibt anbei nicht sowohl aller und jeder
Apostel ausführliche Geschichte, als vielmehr Paulus, dessen treuer
Gefährte er war; stellt die Weisheit
und Gottseligkeit der
Apostel und anderer Gläubigen vor; rühmt die wunderreiche Fortpflanzung
des
Evangeliums, und die daher rührende Bekräftigung des Glaubens an Christum. Die Apostelgeschichte
ist eine fortgesetzte Geschichte JEsu Christi; nicht etwa nur äußerlich und chronologisch, sondern innerlich. Es ist
Christus
Geist, der in dem ganzen Leben, Wirken und Leiden der
Apostel wieder auftritt, und durch die
Apostel handelt, und es ist
Christo dadurch eine Verherrlichung widerfahren, wie nie einem Menschen. So soll aber anch das Leben wahrer Christen wieder
eine Fortsetzung der Geschichte der
Apostel sein.
Nachtwache. Die Hauptstadt der Moabitcr, heißt sonst Aripolis, Löwenstadt, sie lag am Fluß
Arnon, 6 Meilen von
Jerusalem gegen Morgen, jenseit des Jordans, und wurde den Rubeniern zu Theil.
4 Mos. 21, 15. 28.
5 Mos.
2, 9. 18. 29.
Esa. 15. 1.