II) Etwas öfters, auch wohl mit Ungestüm verlangen.
Die Juden dem Pilatus, JEsum zu kreuzigen,
Luc. 23, 23.
III) Etwas a) achten, sich an etwas kehren, um etwas besorgt sein b).
a)Gal. 2, 6. Von denen, die das
Ansehen hatten (die für die ersten
Apostel geachtet wurden), da liegt mir nichts an; d. i.
zwischen ihnen und mir ist kein Unterschied; ich stehe ihnen nicht nach. Vergl.
1 Cor. 9, 1. b)Phil. 1, 23.
Alles, was Gegenstand unsrer herzlichen Theilnahme, Fürsorge und Strebens ist. Es erstreckt sich also das
Anliegen auf alle
Menschen, sie mögen in einem Stande leben, in welchem sie wollen, und mag ihnen auch fehlen, was nur
will, es mag die Seele oder den Leib betreffen etc. so heißts ein
Anliegen.
Wirf dein
Anliegen auf den HErrn, der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen,
Ps. 55, 23.
Und betet stets in allen
Anliegen (zu aller Zeit) mit
Bitte und Flehen im Geist etc.
Eph. 6, 16.
§. 1. I)Etwas in
Empfang nehmen, sich gefallen lassen.
Nimm doch den Segen von mir an, sagt Jakob zu Esau,
1 Mos. 33, 11.
Haben wir Gutes empfangen von GOtt, und sollten das
Böse nicht auch annehmen?
Hiob 2, 10.
§. 2. II)
Sich um etwas bekümmern, Sorge für etwas tragen.
Potiphar nahm sich nichts (außer seinen Hofgeschäften, in häuslichen Sachen) an,
1 Mos. 39, 6. 8.
Auf deine Schafe habe acht, und nimm dich deiner Heerde an,
Sprw. 27, 23.
Was dir GOtt befohlen hat, deß nimm dich stets an,
Sprw. 3, 23.
§. 3. III) Einer Sache Beifall geben und Gehorsam leisten a) daher, wenn es von dem Wort GOttes steht, so
heißt es, GOttes Wort nicht allein hören, sondern auch ins Herz fassen, demselben beifallen, und in kindlichem Gehorsam
seinen Lebenswandel darnach einrichten;
A.G. 8, 14.
1 Cor. 15, 1.
b) und Christum annehmen c) heißt:
der Lehre von Christo beipflichten, und in ihm Gnade und Seligkeit suchen;
wie denn, wer Christum nicht annimmt, seine Seligkeit
verscherzt.
a) MeinKind, willst du die Rede annehmen und meine Gebote bei dir behalten,
Sprw. 2, 1.
Nimm an die Weisheit, nimm an Verstand,
Sprw. 4, 5. Nehmt an meine Zucht lieber denn Silber, und die
Lehre achtet höher denn Gold,
Sprw. 8, 10.
Wer weise von Herzen ist, nimmt die Gebote an; der aber ein Narrenmaul hat, wird geschlagen,
Sprw. 10, 8.
Nimm an die Weisheit, denn sie ist besser weder Gold,
Sprw. 16, 16.
Gehorche dem Rath und nimm die Zucht an; daß du hernach im
Alter weise seist,
Sprw. 19, 20.
Wer verständig ist, der nimmt solche Weisheit an: und wer sie kriegt, der lobt sie,
Sir. 18, 23.
Nehmt die Lehre an, wie einen großen Schatz Silbers,
Sir. 51, 36.
b) Und diese sinds, die auf ein gutes Land gesäet sind, die das Wort hören und Nehmens an,
Marc. 4, 20.
Die nun sein Wort (welches Petrn" predigte), gerne annahmen, ließen sich taufen,
A.G. 2, 41.
Der vom Himmel kommt, der ist über
Alle, und zeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugniß
nimmt Niemand an.
Wer es aber annimmt, der versiegelts, daß GOtt wahrhaftig sei,
Joh. 3, 31. 32. 33. 17, 6.
Darum legt ab alle Unsauberleit und alle
Bosheit, und nehmt das Wort an mit Sanftmuth, Jac. 1, 21.
c) Wie ihr nun (im Glauben
Joh. 1, 12.). angenommen habt den HErrn JEsum Christum, so wandelt in ihm,Col. 2, 6.
§. 4. IV)
Aufnehmen, in Schutz nehmen, und einem auf alle Art und Weise unter die
Arme greifen.*Christus
nimmt die Sünder an,
Luc. 15, 2. das ist: er nahm sie nicht allein in seinen Umgang und Unterricht willig auf, sondern bezeugte
auch ein herzliches Verlangen nach ihnen, erwies an ihnen Langmuth und Geduld, und war ihnen der Weg zum Leben
(Joh. 14,
6.).
* Wohl dem, dersich des
Dürftigen annimmt; den wird der HErr erretten zur bösen Zeit,
Ps. 41, 2.
Ein Weiser nimmt sich der Leute herzlich an,
Sprw. 11, 30. (d. i. gewinnt die Seelen, Jac. 5, 20.
Matth. 18, 16.). Und wo
euch Jemand nicht annehmen wird etc.
Matth. 10, 14.
Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an (viel weniger gebt ihr mir Beifall,
Joh. 3, 31. 32).
So ein Anderer wird kommen in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen,
Joh. 5, 43. Diese Weissagung ist auffallend
in Erfüllung gegangen. Es hat fast in allen Jahrhunderten falsche Messiasse gegeben; s. Fabricii Bibliograph.
Antiquar ed. 2. S. 326. Schöttgen, Hor. Hebr. I. 358. vom ersten Jahrhunderte an bis in das siebzehnte, wo der letzte Pfeudomessias,
Sabbatai Sevi (od. Zvi). von welchem noch die vor 50 Jahren bestandenen Sabatianer herkamen, († 1676 in
Constantinopel als Muhamedaner) die unruhigsten
Bewegungen unter den Juden stiftete und starken
Anhang fand.
Eine kurze Uebersicht der falschen Messiasse und Geschichte des Sabbatai Zvi giebt Reinbeck, Betrachtungen über die Augsburgische
Confess. III. 166-180. Die ausführlichste Schrift ist: Nachrichten von dem falschen Messias Sabbat. Zebhi und der
deßhalb in Hamburg und Altona entstandenen
Bewegungen von Carl Anton. Wolfenb. 1752. 4. Noch im I. 1700 wanderten 31 polnische
Familien, 120 stark, nach Jerusalem, wo sie die Ankunft eines neuen Messias erwarteten, s. Eisenmenger, Entd. Judenthum II. 867 f.
§. 5. V)Wenn es von GOtt, dem Schutz und Trost Aller, so ihn ernstlich suchen, steht, so heißt es: er hat acht darauf,
er schützt, hebt, trägt und errettet;
§. 6. Wenn es heißt,
Offb. 11, 17. daß du hast angenommen deine große Kraft und herrschest, so ist nicht die Meinung,
als wenn er zuvor seine allmächtige Kraft nicht gehabt: denn diese ist mit ihm ewig,
Dan. 4, 31.
c.
7, 14. sondern nachdem er sein
¶
mehr
Angesicht verborgen,
Esa. 54, 5. und sich als ein Riese, der nicht helfen könnte, angestellt hatte,
Jer. 14, 9. giebt
er seine majestätische Macht und Gewalt an den Tag, und zeigt seinen allmächtigen Arm, mit welchem er die Feinde der Kirche
zerschmettert, und als ein allmächtiger König regiert und herrscht.