§. 1. In I) eigentlichem Verstande ist es ein eisernes Werkzeug, welches
an einem Seil bei entstehendem Sturm in die See gelassen wird, damit es das Schiff anhalte und befestige, daß dieses nicht
von Stnrm und Wellen umgekehrt und zerscheitert werde.
A.G. 27, 29. 30. 40.
§. 2. II) Ist der Anker ein
Bild
der (angebotencn) Hoffnung, welche sich auf den Glauben an Christum
gründet. Ein Anker a) erhält und befestigt das Schiff wider die Wellen des Meeres; die Hoffnung bewahrt die Frommen,
auf dem Weltmeer, daß sie aller
Anfechtung ungeachtet, in den Hafen des himmlischen Canaans anlanden; b) muß in einen gewissen
Grund gesenkt werden; also hat die Hoffnung einen gewissen und bewährten Grund, das Wort GOttes,
2 Petr.
1, 19.
Ps. 119, 49. c) hängt an einem starken Seil; Hoffnung hängt an der Gnade GOttes und erwartet in Geduld und
Demuth, welches gleichsam die zwei Zacken der Hoffnung sind, wie am Anker, die Erfüllung der Verheißung,
welche wir durch den Glauben angenommen haben. Welche (Hoffnung) wir haben als einen sichern und festen Anker unserer Seele,
der auch hinein geht in das Inwendige des Vorhangs,
Ebr. 6, 19.
§. 1. I)Mit der Hand an der Thüre klopfen, damit man möge eingelassen werden.
Jud. 14, 9.
A.G.
12, 16.
§. 2. II) Im bildlichen Sinne wird es a) Christo zugeschrieben, welcher mit seinem Wort
an die Thür des Herzens schlägt, damit er eingelassen werden möge, und demnach ernste Gewissensrührungen Kraft seines
Geistes erregt, wodurch nicht allein seine brennende
Begierde, vermöge deren er des Sünders
Buße und
Bekehrung ernstlich
will, sondern auch seine unabläßliche Bemühung, der Menschen Seelen Seligkeit zu suchen, mithin die rufende und
vorbereitende Gnade, angezeigt wird; b) einen bittenden und betenden Menschen, seine
Begierde, Eifer und Beständigkeit im
Beten anznzeigen.
a) Ich stehe vor der Thür und klopfe an; so Jemand meine Stimme hören wird und die Thür aufthun, zu dem werde ich
eingehen und das
Abendmahl mit ihm halten,
Offb. 3,20. (Hohel. 5, 2.).
b) Sucht, so werdet ihr finden, klopft an, so wird euch aufgethan,
Matth. 7, 7.
Luc. 11, 9.
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Denn, wer da bittet, der empfängt, und wer da sucht, der findet, und wer da anklopft, dem wird aufgethan,
Matth. 7, 6.
Luc.
11, 10.