§. 3. III) Bedeutet auch vou Anfang, von
Anbeginn so viel, als von Ewigkeit her, daß es also eben so viel heißt, als vor
dem
Anfang der Welt, ehe der Welt Grund gelegt ward.
DieserName wird dem
Anfange ohne
Anfang, d. i. dem Sohne GOttes beigelegt, nicht als wenn er selbst unter die
Creaturen bei
der ersten Schöpfung mit gehörte; sondern, weil er, der Sohn GOttes, allen das Wesen, als der Werkmeister, giebt und gegeben
hat, weil er Grund und Ursprung alles Erschaffenen ist, durch den und um dessen Willen
Alles da ist (wider
die Arianer).Col. 1, 16. 17.
Ps. 102, 26.
Ebr. 1, 10. Joh. 1, 1. f.
Das sagt
Amen, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Creatur GOttes, Offb. 3, 14.
Der Mensch, wenn er gleich sein
Bestes gethan hat, so ist noch kaum angefangen,
Sir. 18, 6.
JEsus fing an zu trauern und zu zagen,
Matth. 26, 37.
Marc. 14, 33. (Das war ein solcher
Anfang des Leidens unsers Heilandes,
womit das wahrhaftige Empfinden der (Qual und
Angst verknüpft war.)
Der in euch angefangen hat das gute Werk, der wirds auch vollführen etc.Phil. 1, 6.
Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht am Haufe GOttes,
1 Petr. 4, 17.
So heißt
Christus unser Heiland,
Ebr. 12, 2. fast wie er,
c. 2, 10. der Herzog der Seligkeit genannt wird. Er ist der I)
Anfänger, 1) weil er Urheber des Glaubens, (des gepredigten
Evangeliums, durch welches der Glaube kommt,
Gal. 3, 2.). 2) weil er uns die Güter erworben, die wir durch den Glauben erlangen, 3) weil er den Glauben
selbst, damit sie angenommen werden, durch den heiligen Geist anzündet und mittheilt und auf dem Glaubensweg
uus anführt. II) Der Vollender, 1) weil er den Glauben bis ans Ende in uns erhält.
1 Petr. 1, 9. 2) weil
er als Nichter und Preisvertheiler uns den Lohn des Glaubens einst darreicht.
Täglich fechten sie meine Worte an,
Ps. 56, 6. (D. i. sie martern gleichsam meine Worte, uerkcliren
solche, indem sie ihnen mit Gewalt «inen andern Sinn andichten wollen.)
Wer GOtt fürchtet, dem widerfährt kein Leid;
fondern wenn er angefochten wird, wird er wieder erlo'fet werden,
Sir. 33, 1.
§. 1. Anfechtung ist I) eine solche Behandlung, da man von einem andern gleichsam angegriffen
und bcstntten wird und also allerhand Leiden und Verfolgung ausstehen muß.
A.G.
20, 19.
Luc. 22, 28. (S. Kreuz.)
§. 2. II) Ist es ein solcher ängstlicher Zustand der Seele, da diese mit schweren und schrecknißvollen Gedanken
geplagt wird, und sich in solcher
Angst über die Menge und Große der Sünden, über den Verlust göttlicher
Guade und
Barmherzigkeit, über GOttes Zorn, Verstoßung zur Hölle etc. heftig betrübt und ängstigt, und bei solcher geistigen
Trübsal die feurigen Pfeile des Satans empfindet.
Denn allein die Anfechtung lehrt aufs Wort merken,
Esa. 28, 19.
Eine Zeitlang glauben sie, aber zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab,
Luc. 8, 13.
Ihr aber seids, die ihr beharret habt bei mir in meinen Anfechtungen,
Luc. 22, 28.
Meine Anfechtungen, die ich leide nach dem Fleisch, habt ihr nicht verachtet,
Gal. 4, 14.
Die ihr jetzt eine kleine Zeit traurig seid in mancherlei Anfechtungcn,
1 Petr. 1, 6.
Achtet es eitel Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallet, Jac. 1, 2.
Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet, denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des
Lebens empfangen,
ib. v. 12.
§. 3. Wenn gleich durch dergleichen Anfechtung bei den Menschen alle Freude in Traurigkeit, die Liebe in Haß, das
Hoffen in Zagen, ja in
Angst und Verzweiflung verkehrt wird; so soll man sich doch dazn gefaßt machen.
Sir. 2, 1.
c. 4, 19. Jac.
1,12.
Denn die Angefochtenen, wenn sie sich dadurch nicht von GOtt abwendig machen lassen,
A.G. 20, 19. haben einen I) starken
Trost, Eph. 6, 16.17. die Kraft GOttes ist in den Schwachen mächtig,
2 Cor. 12, 9.10. und muß endlich zum
Bestenausschlagen.Röm. 8, 28.
Esa. 28, 19. Ja sie tragen II) einen herrlichen Nutzen davon. Denn sie werden Im Glauben
und in der Geduld bewährt,
1 Petr. 1, 6. 7. Jac. 1, 12. in GOttes Wort und dessen heilsamen Verstande geübt,
Ps. 119, 67. 71. 92.
In der Tödtung des fündlichen Fleisches gestärkt,
2 Cor. 4, 16. und vorzüglich in der Demuth gegründet,
c. 13, 7. 10. Der Gnade GOttes und der künftigen himmlischen Herrlichkeit versichert,
2 Cor. 4, 17. Jac. 1, 12. und lernen
die böse Frucht der Sünden desto besser erkennen,
Jer. 2, 19. 4, 18.
§. 4. Der Teufel sucht zwar mit seiuen
Anläufen den Glauben und die Geduld zu besiegen; allein vergebens. Er machte sich
an Christum,
Matth. 4, 1. mußte aber mit Schande abziehen, v.
11. Joh. 14, 30. Wollte dieser böse Geist die Jünger sichten,
Christi Gebet für ihren Glauben machte seine
Anschläge zu schänden.
Luc. 22, 31. 32. Paulus siegt,
2 Cor.
12, 7. 9. Er wird durch des Lammes
Blut überwunden.
Offb. 12, 11.
§. 5. Indem die Angefochtenen wider die Anfechtung bestehen können, (§. 4,)
Sprw. 18, 10.
Ps. 46, 1. so achten
sie die Anfechtung für eine Freude und fassen sich einen Muth. Jac. 1, 2.
2 Cor. 12,.
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7. 10. Denn sie bleiben Kinder GOttes,
Gal. 3, 26. und sehen in der Angst,
Ps. 116, 3. wie gnädig, gerecht und barmherzig
GOtt sei, v. 5. (dcr weiß die Gottseligen aus der Versuchung zu erlösen,
2 Petr. 2, 9.). und wie nöthig und heilsam die
Anfechtung gewesen. (§. 3. II.)