§. 1. I)Dieser pflegt gemacht zu werden, wenn man aus einem Ort an den andern verreist, und
sich vor dem Weggehen mit den Seinigen und guten Freunden bespricht. So steht es:
Aus einem Instrument, Gewehr oder
Bogen, Geschoß oder Pfeil abtreiben, oder abdrücken,
daß es zu dem vorgesetzten Ziel kommt, ein
Bild der Nichtigkeit.
Eine nach der Haupt- und Urschrift, nach dem wahren unterschriebenen und besiegelten Exemplar eingerichtete
Schrift: Abschrift des Briefs, 1 Macc. ii, 31. 87.
c. 12, 19.
c. 14, 49. c. ib, 24.
Dies thaten die Juden, wenn sie aus einem heidnischen Lande
austraten, um anzudeuten, daß sie, als Verehrer
des Einen GOttes, nicht die mindeste Berührung mit dem heidnischen Geist und Wesen an sich dulden wollten. Wenn JEsus dies
den
Aposteln zu thun befahl, bei einer Stadt, die das
Evangelium verwarf, so war dies ein Zeichen, daß sie diese Stadt als
eine heidnische, für das Heilige noch ganz unempfängliche behandeln sollten.
Und welche euch nicht aufnehmen und hören, da geht von dannen heraus und schüttelt den Staub ab von
euren Füßen, zu einem Zeugniß über sie,
Marc. 6, 11.
Luc. 9, 5.
Matth. 10, 14.
§. 1. Dieses Wort, welches eine nach gethanem
Bekenntniß erfolgte Lossprechung von Sünden bedeutet, steht
zwar nicht in der heiligen Schrift, aber die Sache selbst ist darin gegründet, denn
Christus hat den
Aposteln (den Kirchendienern)
die Macht gegeben, den bußfertigen Sündern alle Sünden (groß und klein) zu vergeben (die Vergebung zuzusichern), den
unbußfertigen aber diese zu behalten,
Matth. 18, 15. 16. 17. 18.
Nehmet hin den heiligen Geist; welchen ihr die Sünden erlasset, denen sind sie erlassen, und welchen
ihr sie behaltet, denen sind sie behalten,
Joh. 20, 22. 33.
Ich will dir (wie andern
Aposteln) des Himmelreichs Schlüssel geben.
Alles, was du auf
Erden binden (nicht vergeben) wirst,
soll auch im Himmel gebunden sein; und
Alles, was du auf
Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein,
Matth. 16, 19.
c. 18, 18.
§. 2. In der angeführten Stelle,
Matth. 16, 19. wird dem Petrus nichts Besonderes vor andern
Aposteln uno Kirchendienern
verheißen, wie aus der Parallelstelle
c. 18, 18. deutlich erhellt; vielweniger ist ihm die Oberbotmäßigkeit
dadurch zuerkannt worden; am allerwenigsten aber können sich diejenigen, welche sich für Petrus Nachfolger auf dem römischen
Stuhl ausgeben, deshalb etwas herausnehmen. Christi Krone ist von des Papstes Krone weit unterschieden: Petrus, als eines
Apostels unsers
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Heilandes, Lehre und Leben trifft man bei ihm und seinen Anhängern so wenig an, als bei den Heiden die Erkenntniß des wahren
und dreieinigen GOttes. Der Weg nach dem Himmel über Rom ist nicht derjenige, welcher uns
Ps. 77, 14. vorgeschrieben wird.
§. 3. Es ist dem Petrus hier nichts, als das gemeine Amt und Amtsverrichtung, mit besonderer Versicherung
und Bestätigung, bei besonderer Gelegenheit verheißen, und dabei, daß er künftig gleichfalls dieses im Segen, wie andere
Apostel führen solle, zugesagt worden.
§. 4. Es ist aber die Vergebung der Sünden oder Absolution bereits im Alten Testament gegründet, wie das Beispiel
Davids, dem von Nathan a) die Vergebung der Sünde angekündigt wurde, bezeugt, und im Neuen haben Christusb) und seine Apostel
c) auch dergleichen gethan. Vgl. Christoterpe 1844 S. 64?69.